6. Februar 2024, 15:55 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Der Zeitpunkt ist beim Vorziehen von Pflanzen das A und O. Man sollte weder zu früh, noch zu spät dran sein. myHOMEBOOK stellt verschiedene Obst- und Gemüsesorten vor, die man bereits Ende Februar bis Anfang März aussäen kann.
Auch wenn es stellenweise schon wärmere Tage gibt, ist es um diese Jahreszeit für einige Obst- und Gemüsepflanzen schlichtweg noch zu kalt. Deswegen bietet es sich an, Gemüse wie Aubergine, Chili, oder Paprika im Februar auf der geschützten Fensterbank zu säen. Auf diese Weise kann man die Pflanzen als Jungpflanzen im späten Frühling ins Gartenbeet setzen und die Chance einer erfolgreichen Ernte erhöht sich.
Übersicht
Gemüse im Februar säen und vorziehen – aber nur mit der richtigen Erde
Viele nutzen für die Aussaat herkömmliche Blumenerde, womöglich sogar alte Erde aus dem Vorjahr. Der Versuch ist meistens mit eher mäßigem Erfolg gekrönt. Denn diese Erde enthält in der Regel zu viel Dünger, den die feinen Wurzeln der Jungpflanzen nicht gut vertragen. Im Handel gibt es jedoch Aussaaterde, die speziell für die Vorkultur geeignet ist. Dieses Substrat ist nährstoffarm, was wiederum das Pflanzenwachstum im frühen Stadium fördert.
Tipp: Aussaat- oder Anzuchterde lässt sich jedoch auch leicht selbst herstellen. Ein wichtiger Schritt dabei ist das Sterilisieren der Erde im Backofen oder in der Mikrowelle. Wie das genau funktioniert, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Dazu passend: Wie man Anzuchterde ganz leicht selbst herstellen kann
Nur saubere Anzuchttöpfe verwenden
Ausgediente Plastikverpackungen eignen sich hervorragend zum Vorziehen von Gemüse und Obst. Die Behälter aus Kunststoff dürfen später selbstverständlich nicht mitsamt der Jungpflanze ins Gemüsebeet wandern. Anzuchtbehälter lassen sich mit ein wenig Geschick auch aus altem Zeitungspapier oder aus Pappe und Toilettenpapierrollen basteln. Im Handel sind zudem nachhaltige Anzuchttöpfchen erhältlich, die sich mit der Zeit in der Erde selbst auflösen und keinen Schaden anrichten.
Selbst hergestellte Anzuchttöpfe müssen an der Unterseite mit mehreren Löchern versehen sein, damit es nicht zu Staunässe beim Gießen kommt. Die Behälter sollten zudem unbedingt sauber sein, sonst droht Pilzbefall. Um ein feuchtes Mikroklima zu erzeugen, kann man die Anzuchttöpfe nach der Aussaat mit Klarsichtfolie, durchsichtigem Plastikdeckel oder einem Glasteller bedecken. Ab und zu muss das Mini-Gewächshaus gelüftet werden. Steht das geeignete Anzuchttöpfchen bereit, kann es losgehen. Behälter mit Anzuchterde füllen und Saatgut darin aussäen.
Mehr dazu: Mini-Gewächshaus ganz einfach selber bauen
Licht ist gut für das Vorzehen von Gemüse
Nach der Aussaat stellt man den Anzuchttopf am besten an einen warmen Ort. Sobald sich die ersten Keimlinge zeigen, kann das Gefäß ruhig an einem etwas kühleren Standort platziert werden. Wichtig ist jedoch ausreichendes Licht. In unseren Breiten ist es im Februar und März tagsüber noch nicht ausreichend und lange hell, vor allem nicht in Innenräumen. Mit einer Pflanzenlampe kann man dunklen Tagen erfolgreich gegensteuern. Das Pflanzenlicht sollte wenigstens mit Beleuchtungsstärke von 1.000 Lux strahlen.
Für etwa 20 Euro bekommt man im Handel zudem Pflanzenleuchten mit rotem und blauem LED-Licht. Die Geräte strahlen jedoch meist mit weniger als den empfohlenen 1000 Lux. Vor allem bei diesen schwächeren Leuchten sollte der Anzuchttopf stets auf einer tageshellen Fensterbank stehen. Zusätzlich versorgt man die Keimlinge dann mit dem Pflanzenlicht.
Standort und Pflege Pflanzen-Keimlinge vorziehen – die wichtigsten Tipps
Tomaten, Aubergine und Co. Welche Pflanzen man im März vorziehen kann
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Welche Gemüse man im Februar säen kann
Im späten Winter und Vorfrühling beginnt man mit der Vorkultur bei Gemüse- und Obstarten, die mehr Zeit bei der Anzucht und Schutz vor kalter Witterung benötigen. Diese fünf Gemüse- und Obstpflanzen kann man bereits im Februar säen.
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„Es ist ratsam, sich auf Gemüse und Obst zu beschränken, welche eine etwas längere Keimdauer haben. In der Regel pflanzt man vorgezogenes Gemüse erst nach den Eisheiligen nach draußen. Sät man diese nun schon im Februar, kann es passieren, dass sie nicht optimal gedeihen und weniger Ertrag liefern, da sie zu lange in der Anzuchterde gesteckt haben.“– Franka Kruse-Gering, Redakteurin
Tomate
Das Vorziehen von Tomaten ist etwas tricky. Hobbygärtner sollten vor allem eine große Portion Geduld mitbringen. Mindestens eineinhalb Monate sollten verstrichen sein, bevor man vorgezogene Tomaten ins Gemüsebeet auspflanzt. Bester Zeitpunkt zur Aussaat und zum Vorziehen für das beliebte Gemüse ist eigentlich Mitte bis Ende März. Unter gewissen Umständen kann man diese aber auch schon Ende Februar säen. Tomaten benötigen eine Keimtemperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Übrigens: Früher noch, nämlich Anfang März, kann Aubergine im Anzuchttopf vorgezogen werden. Auberginen gedeihen nach der Aussaat gut bei 21 Grad Celsius.
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Chili und Paprika
Diese beiden Gemüse brauchen einige Zeit zum Vorziehen. Chili sollte drei Monate, Paprika rund zweieinhalb Monate vor dem Auspflanzen angezüchtet werden. Anfang bis Mitte Februar ist der ideale Startpunkt zum Vorziehen. Die Keimlinge beider Gemüse wachsen besonders gut bei einer hohen Keimtemperatur zwischen 22 und 28 Grad Celsius. Der beste Platz zur Anzucht ist die Heizung. Um die hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu halten, eignet sich zudem ein Mini-Gewächshaus.
Kohlrabi und Physalis
Die auch als Andenbeere bezeichnete Frucht ist gesund, lecker und beliebt. Sie wird wie auch Kohlrabi Mitte bis Ende Februar im Anzuchttopf ausgesät. Beide Pflanzen brauchen es nicht ganz so warm wie Chili oder Paprika. 19 bis 25 Grad sind ideal für Physalis. Kohlrabi kommt auch gut mit einer Keimtemperatur zwischen 18 und 20 Grad zurecht.
Erdbeeren
Je nach Sorte können Hobbygärtner bereits ab Mitte Februar Erdbeeren vorziehen. Dafür sollte man die Samen nur leicht mit Erde bedecken. Ein warmer, heller Platz auf der Fensterbank mit Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius wäre ideal. Gegebenenfalls ist es nötig, die Keimlinge zu pikieren. Das bedeutet, dass man die jungen Pflanzen mit einem größeren Abstand – oder gar in eigene Töpfe umpflanzt. So behindern sich die Keimlinge nicht gegenseitig.