3. November 2024, 7:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Sie sieht der Europäischen Stechpalme zum Verwechseln ähnlich, stammt ursprünglich aber aus Nordamerika: die Gewöhnliche Mahonie. Inzwischen ist sie aber auch bei uns verwildert und schmückt das Unterholz mit den glänzenden, bedornten und immergrünen Blättern.
Viele Hobbygärtner nehmen an, in ihrem Garten wächst eine Stechpalme, wenn sie die dunkelgrünen, stark gezackten und wie in Lack getauchten Blätter der Mahonie entdecken. Denn tatsächlich weisen Ilex und Gewöhnliche Mahonie in Bezug auf die Blatt- und Wuchsform viele Ähnlichkeiten auf. Aber schon bei der Blüte hören die Gemeinsamkeiten auf: Die Mahonie zeigt im Frühjahr kräftig-gelb blühende Glöckchen- und Traubenblüten, die ab Ende August zu schwarzblauen Beeren heranreifen. Vögel fliegen auf diese nahrhaften Früchte und grundsätzlich sind sie auch für Menschen essbar, wenn auch sehr sauer. Größere Mengen der Beeren sollten allerdings nicht verzehrt werden, da dies zu Verdauungsproblemen führen kann. Beliebt sind sie in ihrer nordamerikanischen Heimat in Gelees, Likören oder sogar Wein.
Übersicht
Gewöhnliche Mahonie pflanzen
Oftmals sät sich die Mahonie in unseren Breiten einfach aus und tritt beim Auslichten des Unterholzes als Überraschungsgast auf. Wer den Kleinstrauch aber gezielt in seinem Garten anpflanzen möchte, kann sie ebenfalls im Gartencenter oder Baumarkt erwerben. Idealer Pflanzzeitpunkt ist das Frühjahr. Das Pflanzloch sollte groß und tief genug sein, damit der Wurzelballen ausreichend Platz findet. Vor dem Einsetzen Hornspäne im Pflanzloch verteilen. Mit nährstoffreicher Erde auffüllen und gut angießen.
Aussehen und Wuchs
Wer einen Kleinstrauch sucht, der immergrün den Garten belebt und nur langsam wächst, hat in der Gewöhnlichen Mahonie die ideale Pflanze gefunden. Sie wird nur etwa ein bis 1,5 Meter hoch und auch nur etwa einen Meter breit. Die Blätter sind ledrig-dick gezackt und bedornt und wirken wie glänzend lackiert. Besonders attraktiv sind die frischen Triebe mit ihrer Rotfärbung, die auch nach starkem Frost im Herbst und Winter vermehrt auftritt.
Standort und Boden
Ideal wächst die Gewöhnliche Mahonie unterhalb von Hecken, Bäumen oder Sträuchern. Denn hier bekommt sie den Halbschatten, den sie gegenüber praller Sonne bevorzugt. Darüber hinaus ist der Kleinstrauch aber recht anspruchslos, solange der Boden nicht zu nährstoffarm oder ausgetrocknet ist.
Sorten
Auf der ganzen Welt gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Mahonien-Arten, auch gibt es verschiedene Sorten der Gewöhnlichen Mahonie Mahonia aquifolium:
- Apollo: Diese Mahoniensorte wird maximal einen Meter hoch und ist damit noch kleiner und kompakter als Mahonia aquifolium.
- Schmuck-Mahonie: Wie der Name schon sagt, wird die Schmuck-Mahonie in der Floristik in Gestecken und als dekoratives Grün in Blumensträußen eingesetzt. Denn die einzelnen Triebe der Schmuck-Mahonie sind besonders lang und unverzweigt.
- Charity: Diese Mahonien-Sorte wird bis zu zwei Meter hoch und zeigt besonders stark duftende und attraktive Blütenstände.
Mahonie pflegen
Bewässerung
Die Gewöhnliche Mahonie ist pflegeleicht und braucht unter normalen Bedingungen keine Wassergaben. Ist es längere Zeit sehr heiß und trocken, tut ihr gelegentliches Gießen gut.
Düngung
Bei der Pflanzung sorgen Hornspäne im Pflanzloch für einen guten Wachstumsschub. Darüber hinaus braucht die Mahonie nicht mehr als gewöhnliche Gartenerde. Wer bei der Versorgung seiner anderen Pflanzen im Frühjahr noch etwas Kompost übrig hat, kann ein wenig davon auf den Wurzelbereich der Mahonie geben.
Schnitt
Ohne Schnitt neigen Mahonien zum Verkahlen. Bei älteren Exemplaren kann hier ohne Weiteres ein radikaler Schnitt erfolgen, ruhig mehr als die Hälfte der Pflanze kann dann gehen. Ist die Pflanze bereits in einer attraktiven Strauchform gehalten, reicht ein geringerer Formschnitt im Frühling aus.
Winterhärte
Die Gewöhnliche Mahonie ist extrem frostresistent und hält bis zu Minus 25 Grad Celsius aus.
Giftig
Die Mahonie ist in allen Teilen leicht giftig. Verantwortlich hierfür sind Alkaloide, die allerdings in den Beeren in relativ geringer Menge vorhanden sind. Außerdem können durch Erhitzen der Früchte alle giftigen Bestandteile unschädlich gemacht werden.
Vermehrung
Die Mahonie vermehrt sich über Ausläufer und die Samen in ihren Beeren, die auch Vögel in der Natur verbreiten. Am einfachsten ist die Vermehrung im Garten über das Abtrennen von Ausläufern, die einfach an einem neuen Standort eingesetzt werden können.
Alternativen
Sie sieht der Mahonie ähnlich, zeigt aber leicht andere Blätterfarben und andere Blüten und Beeren: die Stechpalme. Sie wird am Palmsonntag in unseren Breiten traditionell als Palmwedelesatz eingesetzt. Auch rund um Weihnachten kommen die attraktiven Beerenzweige mit den knallroten Beeren als Dekoelement zum Einsatz. Stechpalmen können je nach Sorte 2 bis 25 Meter hoch werden und sind damit für größere Gärten eine geeignete immergrüne, heimische Pflanzenart.
Bienenfreundlichkeit
Bienen und andere Insekten fliegen die Gewöhnliche Mahonie im Frühjahr gerne an und laben sich an dem reichlichen Nektar und den Pollen.
Verwendung
Neben der Verwendung der Zweige in der Floristik für Gestecke und Sträucher werden die Beeren auch für Liköre, Gelees und Weine verwendet.
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Krankheiten und Schädlinge
Die Gewöhnliche Mahonie gehört zu den pflegeleichten Pflanzen, die nur selten von Schädlingen und Krankheiten befallen wird. Bei einem zu feuchten Standort kann Mehltau die Mahonie befallen. Blattrost ist ebenfalls häufiger. Beide Krankheiten können durch schnelles Entfernen der befallenen Pflanzenteile in Schach gehalten werden.