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Insekten lieben ihn

Pflanz- und Pflegetipps für den Gewöhnlichen Natternkopf

Gewöhnlicher Natternkopf
Der Gewöhnliche Natternkopf ist eine heimische Wildpflanze, die sehr pflegeleicht ist Foto: Getty Images
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

20. Oktober 2024, 6:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Für bequeme Gärtner, die naturnah gärtnern möchten, ist der Gewöhnliche Natternkopf die perfekte Wahl. Denn die heimische Wildpflanze braucht quasi keine Pflege, sät sich selbst wieder aus und bietet Nahrung für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Raupen und Vögel.

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Wer ausreichend Fantasie mitbringt, kann in den Einzelblüten des Gewöhnlichen Natternkopfes (Echium vulgare) den Kopf einer Natter mit gespaltener Zunge erkennen. Alle anderen sehen einfach hübsche, kleine, rosa-violette-blaue Blüten, und zwar in großer Zahl.

Die Pflanze, die auch Gemeiner Natternkopf, Blauer Natternkopf oder Blauer Heinrich genannt wird, gehört wie auch der Borretsch und der Beinwell zur Pflanzenfamilie der Raublattgewächse. Sie ist in vielen Teilen Europas sowie im westlichen Asien heimisch. In der Natur findet man den Natternkopf vor allem auf Industriebrachen, an Bahndämmen, Wegrändern und auf Trockenrasen.

Aussehen und Wuchs

Der Gewöhnliche Natternkopf ist eine zweijährige, sommergrüne Pflanze. Im ersten Jahr bildet er eine Blattrosette, im zweiten Jahr folgen die 40 bis 80 Zentimeter hohen Blütenstiele. Die Stängel und Blätter sind genau wie bei anderen Raublattgewächsen auch mit Borsten versehen. Die Blütezeit beginnt im Mai und dauert bis in den Oktober hinein.

Natternkopf säen und pflanzen

Im Frühjahr oder im Herbst können die Samen direkt ins Beet gestreut werden. Wer nicht selbst säen möchte, kann auf vorgezogene Jungpflanzen zurückgreifen. 40 Zentimeter haben sich als Pflanzabstand gut bewährt.

Standort und Boden

Der Natternkopf steht am liebsten an einem sonnigen Standort mit einem durchlässigen, nährstoffarmen, sandigen, steinigen und trockenen Boden. Auch auf einem etwas feuchteren Boden kommt die Pflanze klar, solange sich keine Staunässe bildet.

Der Natternkopf passt im Garten in Kiesbeete, Wildstaudenbeete oder Steingärten und kann auch gut auf Böschungen stehen. Als Beetpartner eignen sich unter anderem Witwenblumen, Katzenminze, Sonnenhut, Lavendel, Steppen-Salbei, Federgras und Wollziest. Balkon- und Terrassengärtner können die Pflanze auch gut im Kübel halten.

Sorten

Sorten sind vom Gewöhnlichen Natternkopf nicht zu haben. Doch in der Gattung der Natternköpfe gibt es viele weitere Arten, von denen manche gartentauglich sind. Nicht winterhart, dafür aber besonders schön mit seinen bis zu 20 Zentimeter langen, violetten Blütenkerzen ist Echium candicans, auch als Madeira-Natternkopf oder „Stolz von Madeira“ bekannt. Der Russische Natternkopf (Echium russicum) hingegen kommt in unseren Breiten gut durch den Winter. Zwischen Juni und August zeigt die robuste Pflanze ihre weinroten Blüten.

Gewöhnlichen Natternkopf pflegen

Die Pflanze braucht so gut wie keine Pflege.

Bewässerung

Der Natternkopf kommt mit Trockenheit bestens klar, denn mit seiner Pfahlwurzel kann er sich auch aus tieferen Bodenschichten mit Wasser versorgen.

Düngung

Da die Pflanze bevorzugt auf nährstoffarmen Böden wächst, ist eine Düngung nicht erforderlich.

Schnitt

Die Pflanze zieht sich im Winter in den Boden zurück. Nach der Blüte, die im zweiten Jahr erscheint, stirbt die Pflanze ab. Wer eine Selbstaussaat verhindern möchte, schneidet die Blütenstände nach der Blüte ab.

Vermehrung

Der Natternkopf lässt sich am besten durch Aussaat vermehren. Wie das funktioniert, lesen Sie im Absatz „Natternkopf säen oder pflanzen“. Wer den Natternkopf schon im Garten hat, braucht sich um die Vermehrung keine Gedanken zu machen, da sich die Pflanze zuverlässig selbst wieder aussät.

Überwinterung

Der Natternkopf ist vollkommen winterhart und braucht keinerlei Schutz.

Giftigkeit

Der Natternkopf gilt als schwach giftig. Grund dafür sind vor allem die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide.

Alternativen

Eine hübsche Alternative zum Natternkopf ist die Ochsenzunge. Auch sie gehört zu den Raublattgewächsen, mag sonnige und trockene Standorte und zieht mit ihren violetten Blüten über Monate hinweg viele Insekten an.

Bienenfreundlichkeit

Der Natternkopf ist eine sehr gute Bienenweide und eine ergiebige Nektarquelle für zahlreiche Schmetterlinge. Außerdem dient die Pflanze einigen Raupen als Futterpflanze. Die Samenstände sind für Vögel im Winter eine begehrte Futterquelle.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten und Schädlinge treten nicht auf. Auch Schnecken lassen den Natternkopf links liegen.

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Verwendung als Heilmittel

Dem Natternkopf werden heilende Eigenschaften zugeschrieben. Frische Pflanzenteile zu einem Brei zerrieben sollen bei Zerrungen und Verstauchungen helfen. Trotz der giftigen Inhaltsstoffe kann man den Gewöhnlichen Natternkopf auch als Tee genießen. Er soll gegen Erkältung und Fieber helfen, darf aber nur in geringen Mengen konsumiert werden.

Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

Natternköpfe gegen Schlangenbisse?

„Die Tatsache, dass sich manche Menschen beim Anblick der Blüten an Nattern erinnert fühlen, führte in alten Zeiten zu dem Glauben, dass die Pflanze gegen Schlangenbisse helfen könne. Das ist eine Vorstellung, die sich auf die mittelalterliche Signaturenlehre stützt, die besagt, dass Pflanzen, die Ähnlichkeit mit einem bestimmten Körperteil oder Tier aufweisen, zur Heilung entsprechender Krankheiten verwendet werden können.“

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