29. Juli 2021, 15:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Experten schlagen Alarm: Der Götterbaum macht sich weltweit breit. Auch Deutschland ist betroffen. In heimischen Gärten richtet das invasive Gehölz große Schäden an.
Weichhaarige und rotbraune Blätter, eine gestreifte Rinde: Hübsch sieht er aus, der drüsige Götterbaum. Ailanthus altissima, wie er offiziell heißt, wird hierzulande gerne als anspruchsloser Zierbaum im Garten kultiviert. Es gibt jedoch einen Haken: Der rasch wachsende Baum verwildert schnell und breitet sich rasant aus. Bei guten Bedingungen kann ein Götterbaum stolze 30 Meter hoch wachsen.
Ursprünglich ist der sommergrüne Baum in China beheimatet. Mittlerweile wächst er weltweit. Die gelben bis grünen Blüten sind reich an Nektar, weshalb sich viele Insekten daran laben und wiederum die Blüten bestäuben. Die nussartigen Früchte sind geflügelt und verteilen sich mit dem Wind.
Was macht den Götterbaum invasiv?
Der Baum bildet schnell und weit wachsende Wurzelgeflechte aus. Experten sehen die Entwicklung jedoch mit Sorge. Der Baum wird zwar oftmals zur Begrünung an Straßenrändern und in Parkanlagen angepflanzt, ist jedoch dominant und verdrängt schnell heimische Pflanzen. Und damit den Lebensraum vieler Tiere. Zudem scheidet der Baum toxische Substanzen im Boden aus. Nachbarpflanzen werden dadurch im Wachstum beeinträchtigt. Seit 2019 wird der Götterbaum deshalb in der Europäischen Union als invasive Art gelistet.
Götterbaum im Garten – was tun?
Hobbygärtner sollten sofort handeln! Denn der Götterbaum wächst rasant, verwildert und ist zudem widerspenstig. Wie Ambrosia oder Riesenbärenklau breitet sich das Gehölz schnell aus und verdrängt heimische Pflanzen. Hat er sich im Garten erst mal richtig festgewachsen, ist das Entfernen schwierig. Ganz fies: Bei Hautkontakt kann er üble allergische Reaktionen hervorrufen. Wer die Pflanze aus dem Garten verbannt, muss dabei unbedingt robuste Gartenhandschuhe und Schutzkleidung tragen.
Ein Götterbaum schlägt robuste und ausufernde Wurzeln, die rund 15 Meter lang werden. Das Gehölz kann man zwar absägen, es wächst jedoch schnell nach. In jedem Fall müssen die Fruchtstände entfernt werden. Ansonsten würden sich die geflügelten Samen bei einer kräftigen Windböe im Garten verteilen. Abgeschnittene Pflanzenteile entsorgt man nicht auf dem Kompost, denn von dort ist es nur ein kleiner Schritt zurück ins Gartenbeet. Blüten, Blätter, Stängel und Erdhub wandern in den Restmüll.
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Götterbaum wird schnell verwechselt
Der Götterbaum wird leicht mit dem Essigbaum (Rhus hirta) verwechselt. Auch dieses Gehölz wächst schnell, stresst andere Pflanzen jedoch nicht so sehr. Wenn sich das Laub im Herbst rot-gold färbt, bringt ein Essigbaum den „Indian Summer“ in den Garten.