31. März 2020, 13:52 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Hobbygärtner, die Erdbeeren im Garten anbauen, ärgern sich oft über grau verfärbte Früchte. Dahinter steckt eine Pflanzenkrankheit namens Grauschimmel, die die Früchte befällt. Wie man der Krankheit vorbeugen kann und was im Ernstfall zu tun ist.
Wenn es warm und feucht ist, kann der gefürchtete Grauschimmelpilz (Botrytis cinerea) die Erdbeeren im Garten befallen. Die betroffenen Früchte sind leicht zu erkennen: Sie sind mit einem grauen Schimmelrasen überzogen. Im Schimmel sind Sporen enthalten, die schnell weitere Früchte infizieren können. Das kann sogar so weit gehen, bis alle Früchte befallen und ungenießbar sind und die Ernte damit ausfällt. Jedoch gibt es einige Methoden, mit denen Hobbygärtner gegen Grauschimmel vorgehen können.
Warum ist der Grauschimmel für Erdbeeren so gefährlich?
Die Erdbeeren, die vom Grauschimmel befallen sind, können nicht mehr verzehrt werden. Der Krankheitserreger dringt bereits im Frühjahr in die Blüten der Erdbeerpflanze ein und setzt sich dort fest. Während den warmen und feuchten Sommermonaten verursacht der Pilz zunächst braune, weiche und faulige Stellen an den Fruchtkörpern. Nach und nach überzieht der Schimmelpilz dann die gesamte Frucht. Aufgrund der Sporen im Pilzgeflecht breitet er sich rasant aus, wenn es die Witterung zulässt.
Hinweis: Erdbeeren mit Grauschimmelbefall sollten auf keinen Fall verzehrt oder beispielsweise zu Marmelade verarbeitet werden, auch wenn es sich nur um scheinbar oberflächlichen Befall handelt. Die dünnen Pilzfäden dringen tief in den Fruchtkörper ein und sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Der Verzehr von befallenen Früchten kann auch für Menschen gesundheitsschädigend sein.
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So können Hobbygärtner Grauschimmel bei Erdbeeren vorbeugen
Da es der Grauschimmel besonders gerne warm und feucht mag, sollte man im Garten für eine trockene Umgebung der Erdbeeren sorgen. Dazu bietet sich ein sonniger Standort an. Außerdem sollte man regelmäßig Unkraut zwischen den Pflanzen entfernen, damit sich dort nach dem Morgentau weniger Feuchtigkeit ansammelt. Um die Trocknung zu beschleunigen, kann man die Erdbeerpflanzen mit trockenem Stroh oder Holzwolle so unterlegen, dass die Früchte nicht auf dem Boden aufliegen.
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Für Erdbeeren eignet sich deshalb auch ein Hügelbeet. Von der Erhöhung kann das Wasser leicht abfließen und durch den Wind trocknen die Pflanzen auf erhöhter Position schneller ab.
Hinweis: Im Gartencenter gibt es auch entsprechende Fungizide gegen den Grauschimmel. Allerdings sollte die Chemiekeule die letzte Wahl sein, um den Pilz zu bekämpfen. Wer doch zu chemischen Mitteln greift, sollte unbedingt die Gebrauchsanleitungen genau befolgen und die nötige Karenzzeit zwischen letzter Behandlung und Verzehr einhalten.
Knoblauch – als Mischkultur oder Sud gegen Grauschimmel bei Erdbeeren
Knoblauch ist nicht nur für Menschen gesund, sondern auch für Erdbeeren. Er kann den Grauschimmel abtöten. Es kann sich deshalb lohnen, zwischen den Erdbeerpflanzen als Mischkultur etwas Knoblauch anzubauen. Alternativ kann man vorbeugend die Erdbeerpflanzen mit einem Sud aus Knoblauch behandeln. Dazu einfach einen Tee aus zerkleinerten Knoblauchknollen aufbrühen, ein paar Stunden ziehen, anschließend abkühlen lassen und dann die Pflanzen damit gießen.
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Was tun mit befallenen Erdbeerpflanzen?
Sollten die Erdbeeren dennoch vom Grauschimmel befallen sein, sollte man schnell handeln, da sonst die gesamte Ernte entfallen könnte. Schimmelige Früchte sofort entfernen, damit sich der Pilz nicht weiter ausbreitet. Die Pflanzenreste dürfen nicht auf dem Komposthaufen landen, da der Pilz hier sehr gute Bedingungen für ein weiteres Wachstum hat. Befallene Pflanzen daher in der Restmülltonne entsorgen.
Hinweis: Im Herbst sollte man nach einer Pilzinfektion alle abgestorbenen Pflanzenteile gründlich vom Beet entfernen und im Restmüll entsorgen. Der Pilz überwintert ansonsten in den Pflanzen.