15. Juni 2024, 7:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Griechische Bergtee kommt gut mit Trockenheit klar und ist mit seinen graugrünen Blättern und hellgelben Blüten eine attraktive Bereicherung auf Trockenmauern oder in Steingärten. Der Tee aus den Blütenständen und Blättern schmeckt lecker zimtig-zitronig und hat zudem eine heilende Wirkung.
Eigentlich ist die Bezeichnung „Griechischer Bergtee“ ein Sammelbegriff für verschiedene Arten aus der Gattung der Gliedkräuter (Sideritis). Die vielleicht bekannteste Art ist Sideritis scardica. Sie ist auch als Olympischer Bergtee, Griechisches Eisenkraut, Gliedkraut oder Gliederkraut bekannt und stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Der Tee aus den Blütenständen und Blättern wird schon seit Jahrhunderten als Getränk und Heilmittel genutzt. Der Anbau des Griechischen Bergtees im Garten oder auf Balkon oder Terrasse ist nicht nur ziemlich einfach, sondern lohnt sich auch finanziell, denn das Teekraut ist im Handel ziemlich teuer.
Übersicht
Aussehen und Wuchs
Der Bergtee ist mehrjährig und wird 30 bis 40 Zentimeter hoch und bis zu 35 Zentimeter breit. Die graugrünen Blätter sind mit einem grauen Filz überzogen und ähneln denen von Salbei und Wollziest. Von Juni bis August zeigen sich die nach Zitrone duftenden, hellgelben Blüten, die in langen Scheinquirlen zusammengefasst sind.
Griechischen Bergtee säen und pflanzen
Der Griechische Bergtee kann vorgezogen oder direkt gesät werden. Die Voranzucht findet am besten zwischen Februar und Juni statt, für die Direktsaat empfehlen sich die Monate Mai und Juni. Da die Pflanze ein Lichtkeimer ist, sollte man das Saatgut, wenn überhaupt, nur minimal mit Erde bedecken. Vorgezogene oder gekaufte Jungpflanzen können ab Mitte Mai ins Freie ziehen.
Standort und Boden
An einem sonnigen und warmen Standort gedeiht der Griechische Bergtee am besten. Der Boden sollte gut durchlässig, sandig bis kiesig, mager, trocken und eher kalkhaltig sein.
Der Griechische Bergtee passt gut in mediterrane Kräuterbeete oder Steingärten und auf Trockenmauern. Als Nachbarn sind Pflanzen wie Thymian oder Rosmarin bestens geeignet, weil sie ähnliche Standortvorlieben haben.
Auch Balkon- und Terrassengärtner können die Pflanze anbauen, denn sie gedeiht auch im Kübel problemlos. Das Pflanzgefäß sollte ein Fassungsvermögen von fünf bis zehn Litern haben und mit einer guten Drainage versehen sein.
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Sorten
Sorten sind von Sideritis scardica nicht erhältlich, aber es gibt einige weitere Sideritis-Arten, die ebenfalls gut im Garten gedeihen und perfekte Teekräuter sind. Zu ihnen gehören Sideritis syriaca und Sideritis congesta.
Griechischen Bergtee pflegen
Ist die Pflanze gut angewachsen, ist kaum noch Pflege nötig.
Bewässerung
Der Griechische Bergtee kommt gut mit Trockenheit klar und muss, wenn überhaupt, nur selten gegossen zu werden. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.
Düngung
Da das Kraut nur wenig Nährstoffe braucht, ist Düngen nicht nötig.
Schnitt
Die Pflanze wird nach der Blüte bodennah zurückgeschnitten. In kälteren Regionen kann das abgestorbene Kraut den Winter über an der Pflanze verbleiben und erst beim Neuaustrieb im Frühjahr weggeschnitten werden.
Vermehrung
Die Vermehrung über Aussaat ist sehr leicht möglich. Auch über Stecklinge lässt sich der Bergtee vermehren, wobei diese Methode weniger gelingsicher ist.
Überwinterung
Der Griechische Bergtee ist in unseren Breiten winterhart. Dennoch kann eine Schicht aus Reisig die Pflanze vor Wintersonne und Kälte schützen. Wächst die Pflanze in einem Kübel, sollte dieser von zu viel Nässe abgeschirmt an einer geschützten Hauswand platziert werden.
Giftigkeit
Der Griechische Bergtee ist nicht giftig. Schwangere sollten jedoch vorsichtig sein, denn der Tee kann in höheren Dosen weheneinleitend sein.
Alternativen
Salbei und Wollziest sind attraktive Alternativen für den Griechischen Bergtee. Sie haben ähnlich Blätter und ähneln einander auch in den Bodenansprüchen.
Bienenfreundlichkeit
Bienen, Hummeln und andere Insekten nehmen das Pollen- und Nektarangebot der Pflanze gerne an.
Krankheiten und Schädlinge
Der Griechische Bergtee ist so robust, dass man sich über Krankheiten und Schädlinge keine Gedanken zu machen braucht.
Ernte
Die Blütenstände werden mit den anhaftenden Blättern zu Beginn der Hauptblütezeit im Juni vorzugsweise an einem sonnigen Tag am späten Vormittag geerntet. Anschließend hängt man sie zum Trocknen an einem dunklen, gut belüfteten Ort auf.
Anwendung als Heilmittel
Der Griechischer Bergtee wird volksheilkundlich schon seit Jahrhunderten bei Magen- und Darmbeschwerden, Erkältungen sowie Lungenerkrankungen eingesetzt. Er soll antibakteriell, entzündungshemmend, schleimlösend und antioxidativ wirken, das Immunsystem stärken und eine stimmungsaufhellende Wirkung haben. Außerdem soll er Demenzerkrankungen vorbeugen können.
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Verwendung in der Küche
Der Tee aus den Blüten und Blättern der Pflanze schmeckt zimtig-zitronig und hat eine leichte Bitternote. Um eine große Tasse zuzubereiten, benötigt man einen Blütenstand samt Blättern – frisch oder getrocknet. Dieser wird mit kochendem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen. Getrunken wird er je nach Vorliebe warm oder kalt.
Mein persönlicher Tipp
„Sehr gut aufgehoben ist der Griechische Bergtee auch in einer Kräuterspirale. Genau wie andere Mittelmeerkräuter wie Thymian oder Rosmarin ist der Bergtee am besten im oberen, vollsonnig gelegenen, trockenen Bereich aufgehoben.“