27. April 2021, 15:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Klassiker unter den Zimmerpflanzen ist der Gummibaum – und das nicht ohne Grund. In der Pflege ist er relativ anspruchslos. Wie man die Pflanze richtig gießt, düngt und vor Schädlingen schützt, erfahren Sie hier.
Mit seinem dunklen Grün ist der Gummibaum in Büros und Wohnungen oft und gern gesehen. Ursprünglich stammt die Pflanze mit den ledrigen Blättern aus Südostasien. Bei guter Pflege erreicht der Gummibaum in deutschen Wohnzimmern eine Größe von bis zu drei Metern.
Übersicht
Gummibaum
Boden
durchlässig
Pflanzzeit
ganzjährig (idealerweise Frühjahr)
Standort
halbschattig, keine direkte Sonne
Gießen
mäßig
Erntezeit
selten
Giftig
ja, leicht giftig
Düngen
alle 4–6 Wochen
nein
Der richtige Standort für den Gummibaum
Gummibäume gedeihen gut an halbschattigen bis hellen Standorten. Einige Stunden Sonnenlicht (nicht in der prallen Mittagssonne) sind für eine kräftige Blattfärbung und eine gesunde Blattbildung sehr von Vorteil. Die einfarbig grünen Sorten des Gummibaums kommen auch mit weniger Sonnenlicht gut zurecht, die bunt-blättrigen Gummibäume (Ficus tricolor, Ficus variegeta) sollten ein wenig mehr Licht bekommen. So behält der bunt-blättrige Gummibaum seine hübsche Färbung und einen guten Farbkontrast.
Die Pflanzen bevorzugen eine warme Zimmertemperatur ab 18 Grad Celsius und können sogar neben der Heizung stehen. Zugluft sollte vermieden werden und die Luftfeuchtigkeit nicht unter 50 Prozent liegen. Auch wenn es paradox klingt: der Gummibaum entfaltet sich besser in einem kleineren Pflanzgefäß als in einem zu großen. Wichtig ist, dass der Topf ein Abflussloch hat.
Vorsicht! Da der Gummibaum schwach giftig ist, sollte man darauf achten, dass Haustiere und Kinder nicht an den Blättern knabbern. Bei übermäßigen Verzehr führt dies zu Durchfall und Erbrechen.
Pflege der Blätter beim Gummibaum
Die großen glänzenden Blättern sind leider nicht nur ein Blick-, sondern auch ein Staubfänger. Deswegen gehört das Reinigen der Blattoberflächen des Gummibaums mit zur Pflege-Routine. Hanni Schermaul, Geschäftsführerin von The Botanical Room, empfiehlt die Blätter staubiger Zimmerpflanzen einfach mit einem feuchten, weichen Lappen abzuwischen. Auch vorsichtiges Abbrausen unter der Dusche von Zeit zu Zeit sei sinnvoll. Von den angeblichen Hausmitteln, die im Internet angepriesen werden, wie Abreiben mit Bananenschalen oder Abreiben mit Bier oder Milch hält sie nicht viel. „Normales Wasser ist völlig ausreichend. Alles andere kann die Poren der Pflanze verstopfen, was ihr nicht gut tut.“
Bewässerung
Der Gummibaum reagiert äußerst sensibel auf Staunässe. Deswegen sollte die Pflanze erst nach Daumenprobe der Blumenerde gegossen werden. Ist die Erde angetrocknet, kann mit zimmerwarmen Wasser gewässert werden. Füllt sich der Untersetzer mit Wasser, sollte dieses spätestens nach 20 Minuten abgegossen werden. Da Ficus elastica auch kurze Trockenperioden toleriert, lieber weniger als zu viel gießen!
Düngung
Alle vier bis sechs Wochen kann dem Gießwasser etwas Flüssigdünger hinzugefügt werden.
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Gummibaum richtig zurückschneiden
Zur Pflege des Gummibaums gehört auch das Beschneiden. Wenn die Pflanze zu groß wird, kann man sie problemlos etwas stutzen. Der Gummibaum bildet nach dem Schnitt neue Seitentriebe. Diese lassen die Pflanze kompakter erscheinen als unbeschnittene Exemplare. Die beste Zeit für einen Rückschnitt sind die Monate Januar und Februar. Mit einem scharfen Messer einfach die Spitze in der gewünschten Höhe abschneiden.
Tipp: Aus den abgeschnittenen Zweigen kann man sogar gleich Ableger ziehen.
Was ist beim Umtopfen zu beachten?
Wölbt sich die Oberfläche der Erde um die Pflanze oder zeigen sich feine Luftwurzeln, ist dies das Signal, dass der Gummibaum gerne in einen etwas größeren Topf umziehen möchte. Ein weiteres Zeichen sind aus dem Abflussloch herauswachsende Wurzeln. So geht man beim Umtopfen vor:
- Wurzelballen aus dem alten Topf entfernen.
- Gegebenenfalls verfaulte Wurzelteile herausschneiden.
- In einen neuen Topf als unterste Schicht eine Drainage aus Kieseln über das Abflussloch legen.
- Gummibaum mit neuer Erde einsetzen, am besten eine Mischung auf Kompostbasis mit etwas Torf.
- Den frisch eingesetzten Baum anschließend gut angießen. Untersetzer nicht vergessen zu leeren.
Gummibaum-Stecklinge ziehen
Um Stecklinge zu ziehen, lässt man den Saft aus den abgetrennten Trieben gut abtropfen. Anschließend den Steckling in ein Wasserglas stellen. Normalerweise bildet er nach zwei bis drei Monaten Wurzeln aus. Sind genügend Wurzeln gewachsen, kann man die Pflanze in einen geeigneten Topf umpflanzen.
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Maßnahmen bei Schädlingsbefall
Wenn die Pflanze einer sehr langen Trockenphase ausgesetzt ist, können sich Spinnmilben einnisten. Am bekanntesten ist hier die Rote Spinnmilbe, die sich gerne auf dem Gummibaum vermehrt. Die Milbe erkennt man an den feinen Spinnweben zwischen Ast- und Blattgabeln. Indem man die Blätter mit kalkfreiem Wasser ab und zu besprüht, kann man dem Befall durch den Schädling hervorragend vorbeugen. Haben sich die Milben schon eingenistet, sollte der Gummibaum gründlich abgeduscht werden.
Zudem wird der Ficus elastica auch gerne von Wollläusen heimgesucht. Wenn dies der Fall ist, vertrocknen die Blätter der Pflanze sehr schnell und verfärben sich zudem leicht gelb. Der Baum sollte dann isoliert werden. Ein Besprühen mit Neem-Öl hilft angeblich gut gegen die kleinen Plagegeister.