31. Juli 2024, 10:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Entscheidet man sich dafür, Gurken im Beet anzupflanzen, muss man so einige Pflegehinweise beachten. Sie brauchen viel Wasser und ihr hoher Nährstoffbedarf will auch gedeckt werden. Der Schnitt scheint die Ausnahme zu sein, denn der ist bei Gurken nicht immer notwendig.
Zu den grundlegenden Pflegemaßnahmen von Pflanzen zählt der Schnitt. Durch das gezielte Rückschneiden kann man das Wachstum neuer, gesunder Triebe fördern. Bei früchtetragenden Pflanzen kann man zusätzlich den Ertrag erhöhen. Das trifft auch auf Gurken zu. Allerdings muss man nicht jede Sorte zurückschneiden. Welche Gurken man schneiden sollte und wie man dabei vorgeht.
Welche Gurken man zurückschneiden sollte
Ob man Gurken schneidet, hängt von der Sorte und Art der Kultivierung ab. Salatgurken, auch Schlangengurke genannt, benötigen einen warmen Standort mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, um prächtig zu wachsen. Das Gewächshaus ist der ideale Standort. Hier kann es jedoch vorkommen, dass die Pflanzen wuchern. Sie bilden viele Triebe aus. Das Problem: Das Ausbilden und Versorgen der Triebe kostet Energie und Nährstoffe. Durch das Ausgeizen der Pflanze kann sie die Nährstoffe und Energie in die Fruchtbildung stecken. Beim Ausgeizen handelt es sich um eine Technik, bei der man gezielt Seitentriebe entfernt, die dem Haupttrieb Nährstoffe und Energie streitig machen. Hat man das Ausgeizen aber vergessen oder durch einen Urlaub nicht geschafft, kann man die entstandenen Seitentriebe auch zu einem späteren Zeitpunkt noch abschneiden, sofern sich nicht schon Fruchtkörper gebildet haben.
Freilandgurken werden im Beet im Freien kultiviert, das verrät bereits der Name. Diese Gurken müssen nur geschnitten werden, wenn sie sich im Beet stark ausbreiten. Das Ausgeizen ist ebenfalls nur selten notwendig.
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Den richtigen Zeitpunkt wählen, um Gurken zu schneiden
Sobald der stärkste Trieb der Pflanze die Spitze der Rankhilfe erreicht hat, ist der Zeitpunkt gekommen, um die Gurke zu kürzen. Ein generelles Zeitfenster gibt es hierbei nicht, da er vom Pflanzzeitpunkt abhängt. Das Ausgeizen nimmt man vor, wenn die Gurke das erste Mal blüht oder Früchte direkt am Stamm ausgebildet werden. Aus ihnen werden sogenannte Krüppelfrüchte, die unnötige Energie kosten.
Ein weiterer Schnitt kann nach der Ernte erfolgen. Gärtner fördern durch den zweiten Rückschnitt das Bilden neuer Triebe, Blätter und vor allem neuer Früchte. Der Ernteschnitt kann also eine zweite Ernte bis in den Herbst hinein versprechen.
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„Für den Schnitt von Gurkenpflanzen eignet sich der frühe Morgen besonders gut. Zu dieser Zeit des Tages sind die Temperaturen kühler. Die Pflanze wird also beim Schnitt weniger belastet und kann sich besser erholen. Auch die hohe Luftfeuchtigkeit trägt dazu bei, dass die Schnittwunden der Gurkenpflanzen schneller heilen und Krankheiten nicht eintreten können.“
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Gurken richtig schneiden – so geht’s
Gärtner sollten unterscheiden, ob sie die Gurke ausgeizen oder schneiden wollen. Beim Ausgeizen werden die unteren Seitentriebe samt Blütenansatz bis zu einer Höhe von 60 bis 70 Zentimetern abgeknipst. Dafür verwendet man am besten die eigenen Finger. Auf diese Weise regt man das Wachstum von obenliegenden Trieben an und vermeidet, dass bodennahe Früchte entstehen. Diese sind nämlich anfälliger für Krankheiten. Nicht vergessen: Auch die Triebe, die direkt am Stamm wachsen, sollten entfernt werden.
Beim Schnitt der Gurke geht es auch dem Haupttrieb an den Kragen. Hat dieser das Ende der Rankhilfe erreicht, kann man ihn etwas einkürzen. Wichtig ist, dass die obersten beiden Seitentriebe dabei unberührt bleiben. Die darunter folgenden Seitentriebe kann man jedoch bis zum Fruchtansatz mit den Händen herausbrechen. Damit die Pflanze ihre Energie in die Ausbildung von Früchten investieren kann, sollte man zusätzlich die Seitentriebe bis zum vierten Blattansatz kürzen. Das bietet zusätzlich den Vorteil, dass die Früchte über den Trieben später mehr Platz haben.