14. Oktober 2024, 5:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mit der Zeit können die Erntemengen erheblich sinken, wird der Heidelbeerstrauch nicht regelmäßig geschnitten. myHOMEBOOK gibt Tipps für den richtigen Schnitt und den dafür idealen Zeitpunkt.
Heidelbeeren – auch als Blaubeeren bekannt – strotzen gerade nur so vor wertvollen Vitaminen. Deshalb sind die Beeren auch besonders beliebt in Smoothies, im Müsli oder pur. Sie schmecken darüber hinaus nämlich auch besonders aromatisch und haben eine angenehme Süße. Wer diese Leckerbissen im eigenen Garten kultiviert, hofft deshalb auch auf eine reichliche Ernte. Hierfür sind neben dem richtigen Standort, der passenden Nährstoffe im Boden und ausreichend Wasser auch regelmäßige Schnitte der Heidelbeersträucher nötig, um die Pflanzen ertragreich und vital zu halten.
Übersicht
Heidelbeere schneiden – der ideale Zeitpunkt
Optimalerweise wird die Heidelbeere in ihrer Ruhezeit geschnitten. Diese beginnt im Herbst und dauert den ganzen Winter über an. Hobbygärtner erkennen den Beginn der Ruhezeit daran, dass die Heidelbeere alle Blätter abgeworfen hat.
Wer im Winter schneidet, sollte dafür eine frostfreie Periode auswählen, da die Schnittwunden empfindlich für Erfrierungen sind. Auch zu spät Richtung Frühjahr sollte der Schnitt nicht vollzogen werden. Denn dies kann den Neuaustrieb der Heidelbeere verzögern. Junge Heidelbeeren, die gerade erst in die Erde gekommen sind, können allerdings die ersten zwei Jahre in Ruhe gelassen werden. Spätestens im vierten Jahr nach der Pflanzung sollte aber geschnitten werden.
Wie schneidet man die Heidelbeere richtig?
Wie bei einigen anderen Beerenarten auch, trägt die Heidelbeere die meisten und dicksten Früchte an den einjährigen Trieben. Je älter die Triebe, desto kleiner werden die daran ausgebildeten Beeren. Diese neigen außerdem dazu, saurer zu sein. Deshalb können ältere Triebe während der Ruhephase guten Gewissens entfernt werden. Denn andernfalls bildet die Heidelbeere weniger von den ertragreichen, jungen Trieben aus. Der Schnitt sollte folgendermaßen ablaufen:
- Zuerst alle äußeren sich überkreuzenden und damit behindernden Zweige entfernen. Außerdem die ins Strauchinnere ragenden Triebe abschneiden.
- Dann ältere verzweigte Triebspitzen entfernen, sodass nur die einjährigen übrig bleiben.
- Insgesamt sollten nicht mehr als fünf bis acht Triebe an der Pflanze verbleiben, die restlichen können bodennah entfernt werden.
- Wer bereits überalterte Heidelbeeren im Garten hat, kann diese im Herbst mit einem Radikalschnitt auf 30 Zentimeter Höhe komplett verjüngen, zusätzlich zur Entfernung der alten Triebe.
Der richtige Schnitt als vorbeugende Maßnahme gegen Schädlinge
Schädlinge machen auch vor der Heidelbeere nicht halt. So lässt sich der Frostspanner gerne auf dem Strauch nieder und legt in feine Gespinste seine Eier. Die daraus schlüpfenden Raupen können der Heidelbeerpflanze großen Schaden zufügen. Deshalb lohnt sich das frühzeitige Herausschneiden der Frostspanner-Gespinste, damit der Schädling nicht auf den Rest der Pflanze oder gar Nachbarpflanzen übergreift. Auch vertrocknete Äste sollten umgehend entfernt werden. Sie bieten andernfalls Nährboden für Pilzkrankheiten.
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Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren?
Im Volksmund werden Heidelbeeren auch Blaubeeren genannt und beide Begriffe für ein und dieselbe Pflanze bzw. Frucht verwendet. Oberflächlich betrachtet ist das auch richtig, denn beide Namen bezeichnen die gleiche Beere. Allerdings gibt es botanisch gesehen drei verschiedene Arten bzw. Sorten:
- Wald-Heidelbeere: Diese bei uns heimische Heidelbeere hat nicht nur eine blaue Haut, sondern auch das Fruchtfleisch ist blau-violett und färbt sehr stark.
- Amerikanische Blaubeere: Bei dieser Heidelbeere (oder eben Blaubeere) ist das Fruchtfleisch gelblich.
- Kulturheidelbeere: Diese Sorte ist aus der Amerikanische Blaubeere hervorgegangen, die es bei uns im Supermarkt zu kaufen gibt.
Die unterschiedlichen Arten weisen auch Unterschiede im Bereich Schnitt auf. So braucht die Wald-Heidelbeere gar keinen Schnitt, wird nur maximal 50 Zentimeter hoch und bringt einen geringeren Ertrag. Die Kultur-Heidelbeere hingegen braucht den oben beschriebenen Schnitt, um viele Beeren ausbilden zu können und ist dann insgesamt auch ertragreicher als die Wald-Heidelbeere.
Heidelbeerpulver als Superfood
„Heidelbeeren können pur genascht, zu Marmelade verkocht oder eingefroren werden. Wer sich täglich ein wenig des Superfoods in sein Müsli mischen möchte, kann alternativ auch ein aromatisches Fruchtpulver herstellen. Hierfür die Heidelbeeren waschen, gut trocknen und anschließend im Ofen bei 50 Grad Celsius mit geöffneter Backofentür (Kochlöffel dafür in die Tür klemmen) solange trocknen, bis keine Restfeuchte mehr in den Beeren enthalten ist. Die getrockneten Beeren abschließend in einem Mixer fein pulverisieren. In einem Schraubglas hält sich das Pulver mehrere Wochen oder Monate.“