1. Dezember 2023, 5:11 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Feine, mit zarten Farbverläufen versehene Blütenblätter zeichnen dieses Hahnenfußgewächs aus. Ursprünglich stammt die Herbstanemone aus Japan und China und feiert seit dem 19. Jahrhundert dank ihrer grazilen Schönheit einen Siegeszug auch in unseren Gärten. myHOMEBOOK gibt Tipps für die richtige Pflege der Herbstanemone.
Die Herbstanemone, auch bekannt als Anemone hupehensis, gehört zu einer Pflanzengruppe, die sich durch ihre spätsommerliche und herbstliche Blütenpracht auszeichnet. Die Herbstanemone gehört außerdem zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist für ihre anmutigen, feingliedrigen Blüten in verschiedenen Farben bekannt. Sie ist eine ideale Wahl, um dem Garten auch noch am Ende des Sommers bis in den Herbst hinein Farbe und Vitalität zu verleihen. Man findet sie nicht nur in Gärten, sondern auch in Parks und anderen Grünanlagen. Auch als Schnittblume ist die Herbstanemone beliebt.
Übersicht
Herbstanemone pflanzen
Herbstanemonen sollten am besten im Frühjahr oder Frühsommer gepflanzt werden, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Hierbei sollte das Höhenwachstum bis 1,60 Meter beachtet werden. Damit die Herbstanemone mit den dünnen, langen Stängeln bei Wind und Regen nicht umknickt, ist ein Staudenring zu empfehlen, der die Pflanze kompakter zusammenhält und schützt. Auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Herbstanemone sollte beim Pflanzen beachtet werden. Fühlt die Pflanze sich erst einmal richtig wohl, breitet sie schnell ihre Wurzeln aus, aus denen wieder neue Pflanzen heranwachsen. Wem die Staude zu groß wird, der kann sie teilen und so an anderer Stelle wieder einsetzen.
Aussehen und Wuchs
Die Herbstanemone zeichnet sich durch ihre grazile Erscheinung und ihre feinen Blüten aus. Diese können in verschiedenen Farben erscheinen, darunter Weiß, Rosa, Rot und bestimmte Züchtungen auch Violett. Je nach Sorte variieren die Blütenformen von einfachen zu gefüllten Blüten. Die Pflanze erreicht eine durchschnittliche Höhe von 60 bis 160 Zentimetern und bildet lockere Horste. Die Blütezeit erstreckt sich von Spätsommer bis zum Herbst, wodurch sie eine wertvolle Bereicherung für Gärtner ist, die ihren Garten über die Saison hinaus blühen sehen wollen.
Standort und Boden
Die Herbstanemone bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Garten. Hierbei sollte die Sonne die Pflanze nicht nur von einer Seite bescheinen, denn die Blüten wachsen meist in diese Richtung und könnten dann sehr einseitig ausgebildet werden. Herbstanemonen gedeihen am besten in gut durchlässigem, humusreichem Boden. Dieser sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne dass Staunässe entsteht. Die Kombination aus Sonne und stets leicht feuchtem Boden ist für die Herbstanemone ideal und sorgt für den kräftigsten Blütenaustrieb.
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Sorten
Die Vielfalt der Herbstanemonen bietet eine breite Palette von Sorten, die den individuellen Vorlieben eines jeden Gärtners gerecht werden. Einige beliebte Sorten sind:
- Anemone × hybrida ‚Honorine Jobert‘: Diese Sorte zeichnet sich durch ihre reinweißen, einfachen Blüten mit hellgelbem Zentrum aus und blüht von Spätsommer bis Herbst.
- Anemone × hybrida ‚Robustissima‘: Diese robuste Sorte präsentiert rosa bis lavendelfarbene Blüten und ist besonders widerstandsfähig gegenüber widrigen Witterungsbedingungen.
- Anemone × hybrida ‚September Charm‘: ‚September Charm‘ bezaubert mit rosa-gefärbten Blüten und einer langen Blütezeit im September.
Herbstanemone pflegen
Bewässerung
Ideal wächst die Herbstanemone, wenn der Boden stets leicht feucht ist, wobei Staunässe wiederum schadet. Wer morgens seinen Garten bewässert, kann dann auch seiner Anemone eine kurze Wassergabe gönnen. Trocknet der Wurzelballen hingegen aus, kann dies zu weniger Blüten führen.
Düngung
Die Herbstanemone sollte direkt nach der Pflanzung und jeweils im Frühjahr gedüngt werden. Hier ist ein leichter Dünger oder auch eine Gabe vom eigenen, reifen Kompost denkbar. Die Pflanze zehrt dann den ganzen Sommer von den zusätzlichen Nährstoffen.
Schnitt
Neben der Ernte der hübschen Blüten als Schnittblume sollte die Herbstanemone erst im Spätwinter oder Frühling bodennah zurückgeschnitten werden. Die verbliebenen Stängel und Blätter schützen den Staudenhorst vor Frost, bieten vielen Insekten ein Winterquartier und sind, mit Tau oder Frist überzogen, auch ein Hingucker, wenn alles im Garten ruht.
Überwinterung
Herbstanemonen sind winterhart, junge Pflanzen sind aber anfangs oft etwas frostempfindlich. Hier bietet sich eine schützende Schicht aus Reisig oder Laub an.
Giftig
Zwar gilt die Herbstanemone nur als leicht giftig, allerdings kann der Pflanzensaft reizend auf der Haut wirken. Kinder sollten die Blüten also nicht unbeaufsichtigt pflücken und beim Schnitt sollten immer Handschuhe getragen werden.
Vermehrung
Die einfachste Art der Vermehrung ist die Teilung des Horstes im Frühjahr. Dies kann das erste Mal bereits ein bis zwei Jahre nach dem Einsetzen der Pflanze erfolgen. Darüber hinaus können im Herbst auch die Samenstände der Pflanze gesammelt und einfach ausgesät werden. Hier kommt bei den neuen Pflanzen aber oft nicht die Farbe der Mutterpflanze zum Vorschein.
Möglich ist auch die Vermehrung über die Wurzelausläufer der Pflanze. Hierzu werden die Ausläufer im Herbst vorsichtig ausgegraben. Diese nun in etwa fünf Zentimeter lange Stücke schneiden, senkrecht in die Erde setzen und bis auf ein zwei Zentimeter langes Stück mit Erde bedecken und angießen. Nach wenigen Wochen werden erste Blätter der Ausläufer sichtbar.
Alternativen
Für Gärten, in denen die Herbstanemone aus Standortgründen nicht geeignet ist, gibt es einige Alternativen, die ähnliche spätsaisonale Blüten bieten:
- Astern (Aster): Astern sind für ihre leuchtenden Blüten im Spätsommer und Herbst bekannt und eignen sich gut als Begleitpflanzen für Herbstanemonen.
- Sonnenhut (Echinacea): Sonnenhut ist eine robuste Pflanze mit auffälligen Blütenköpfen, die Bienen und Schmetterlinge anziehen.
- Herbst-Chrysantheme (Chrysanthemum): Diese Pflanzen blühen im Herbst in einer Vielzahl von Farben und Formen und sind eine traditionelle Wahl für spätsaisonale Blüten.
Bienenfreundlichkeit
Auch wenn Herbstanemonen Insekten keinen Nektar anbieten, landen Bienen, Hummeln und andere bestäubende Insekten mit Vorliebe auf den Blüten der Pflanze. Denn sie tragen hochwertigen und schmackhaften Pollen.
Verwendung
Herbstanemonen sind im Staudenbeet eine gute Ergänzung, wenn hier bislang eher kräftigere Stauden mit Blüten in anderen Farbschattierungen wuchsen. Wer gerne Schnittblumen aus dem eigenen Garten erntet, hat mit der Herbstanemone eine gute Wahl getroffen.
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Krankheiten und Schädlinge
Die Herbstanemone ist im Allgemeinen robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. In einigen Fällen können Blattläuse auftreten, aber diese können oft durch natürliche Feinde wie Marienkäfer oder durch sanfte Reinigung mit Wasser kontrolliert werden. Ein gesunder Boden und angemessene Pflege tragen dazu bei, dass die Pflanze widerstandsfähig bleibt.
So werden Herbstanemonen zum Hingucker
„Getrocknete Blütenstände aus dem herbstlichen Garten können zu einer haltbaren Alternative zu frischen Schnittblumen werden. Hierfür zum Beispiel Stängel von abgeblühten Herbstanemonen, Astern und Lampionblumen zusammenbinden und kopfüber aufhängen. Nach zwei bis drei Wochen ist der Strauß fertiggetrocknet und kann in einer Vase ohne Wasser viele Wochen und Monate überdauern. Auch Trockenblumenkränze bekommen durch Herbstanemonen das gewisse Etwas.“– myHOMEBOOK-Autorin Marike Stucke