11. September 2023, 16:54 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Der Herbst ist für seine einzigartige Farbpalette bekannt. Immerhin färben sich nun die Blätter an den Bäumen in Rot, Orange und Gelb. Auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon kann man mit den richtigen Pflanzen für farbliche Akzente sorgen.
Der Sommer geht vorbei und damit verschwinden auch die Blüten im Gartenbeet oder auf dem Balkon. Hobbygärtner können nun die verblühten, einjährigen Pflanzen mit Herbstpflanzen austauschen. Die sind nicht nur winterhart, sondern können mit den Sommerblühern in puncto Farbe und Blütenpracht gut mithalten. Übrigens: Besonders hübsch und harmonisch wirkt ein Beet oder Pflanzkübel, wenn man unterschiedliche Wuchshöhen miteinander kombiniert.
1. Knospenheide (Calluna vulgaris)
Zu den Heidekrautgewächsen zählen mehr als 850 Arten. Meist werden sie als „Erika“ bezeichnet. Die Knospenheide (Calluna vulgaris) ist zwar eine enge Verwandte, zählt aber streng genommen nicht zu den Erika-Gewächsen. Ihre Blütenknospen öffnen sich nicht vollständig, was sie besonders widerstandsfähig gegen Wind und Wetter macht. Am besten pflanzt man die Knospenheide im September oder Oktober. Sie ist eine besonders anspruchslose Herbstpflanze für Balkon und Garten. Dennoch sollte man darauf achten, dass der Boden einigermaßen locker und sandig beschaffen ist.
Tipp: Die klassische Knospenheide gibt es auch als grazile Mini-Züchtung. Dadurch macht sie sich besonders schön in Kombination mit anderen Herbstpflanzen und Drahtstrauch in kleineren Blumentöpfen und -kästen.
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2. Ziersalbei (Salvia nemorosa)
Ziersalbei (Salvia nemorosa) eignet sich gut als Grundausstattung für Balkonkästen oder Rabatten. Er ist extrem frost- und krankheitsresistent und blüht ab September intensiv bis in den November hinein. Die Blüten duften zudem intensiv und würzig.
Achtung: Ziersalbei bitte nicht essen! Außerdem lockt er Blattläuse an. Deswegen sollte man vorsorglich Läusestäbchen in die Nähe der Pflanzen stecken.
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3. Fetthenne (Sedum)
Die Fetthenne (Sedum) kennen die meisten als beliebte Komponente von Blumensträußen. Sie macht sich als Herbstpflanze allerdings auch ausgezeichnet als Staude auf dem Balkon oder im Garten. Die fleischigen Blätter und Stängel können sehr viel Wasser speichern und sind somit leicht zu pflegen. Sie sind winterhart bis minus 25 Grad und haben eine wunderschöne pinkfarbene Blüte. Staunässe sollte man unbedingt vermeiden.
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4. Purpur-Sonnenhut (Echinacea)
Der Purpur-Sonnenhut (Echinacea) ist vor allem als Arzneipflanze bekannt, hat aber auch eine äußerst dekorative Optik. Er kann bis zu 100 cm hoch werde, damit eignet er sich als Herbstpflanze besonders für höhere Töpfe und fürs Beet. Die Blüten leuchten kräftig bis in den Oktober hinein. Ein sonniger Standort und humusreicher, feuchter Boden sind ideal.
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5. Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis)
Das Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis) gehört zur insgesamt über 250 Arten umfassenden Gattung Verbena, zu deutsch Eisenkraut oder Verbene. Die Staude ist leider meistens nicht winterhart, aber als Herbstpflanze für Balkon oder Garten durchaus geeignet. Die langen, kahlen Stängel mit den lila Blüten können bis zu zwei Meter hoch werden und haben einen ganz eigenen Charme. Das Eisenkraut mag sonnige Plätze und reagiert empfindlich auf Staunässe. Positiver Nebeneffekt: Bienen und Schmetterlinge freuen sich auch.
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6. Stacheldrahtpflanze (Calocephalus brownii)
Die Stacheldrahtpflanze (Calocephalus / Leucophyta) mutet etwas bizarr an. In Kombination mit anderen Herbstpflanzen wirkt sie jedoch edel und hebt durch ihre nadelförmigen, silbrigen Blätter die Farben der anderen Herbstblüher hervor. Sie mag feuchte, humushaltige Erde. Aber auch hier gilt: Staunässe vermeiden. Achtung: Leucophyta ist nicht winterhart. Bei 10 Grad Celsius kann sie allerdings an einem hellen Ort über den Winter gebracht werden.
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7. Heiligenkraut (Santolina Chamaecyparissus)
Das mediterrane Heiligenkraut (Santolina Chamaecyparissus) sieht wunderschön aus mit seiner silbrig matten Färbung und den gelben, kleinen Blüten. Schützt man es entsprechend gegen Frost, kann es in unseren Breitengraden sogar überwintern. Es ist bestens geeignet als Herbstpflanze für Kübel, Steingärten oder sandige, trockene Böden. Die kleinen Sträucher haben einen hohen Anteil an ätherischem Öl, das Schnecken und andere Insekten vertreibt. Man kann die frischen Blätter sogar zum Würzen in der Küche verwenden.
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8. Chrysanthemen (Chrysanthemum)
Wenn die meisten Blumen ihre Blütezeit überschritten haben, bekommen Chrysanthemen (Chrysanthemum) ihren großen Auftritt. Sie zählen zu den klassischen Herbstpflanzen und sind in jedem Blumenladen zur Herbstsaison in unterschiedlichen Farben erhältlich. Wenn man sie richtig kombiniert, wirken Chrysanthemen keinesfalls langweilig. Sie mögen sonnige Standorte und vertragen im September oder Oktober noch mal eine kleine Portion Blumendünger.
9. Hornveilchen (Viola carnuta)
Auch die kleinen Hornveilchen (Viola carnuta), die immer zu lächeln scheinen, bevorzugen Sonne bis Halbschatten im Garten. Durch ihren kompakten Wuchs und die unzähligen Blüten sind sie gut geeignet, um Lücken in der Bepflanzung zu schließen. Zudem sind sie extrem pflegeleicht, winterhart und zaubern Farbakzente in die Gestaltung von Kübeln und Rabatten.
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10. Torfmyrte (Pernettya mucronata)
Als ideale Ergänzung für eine herbstliche Bepflanzung bieten sich Sträucher mit Beeren an. Die Torfmyrte (Pernettya mucronata) gibt es mit roten, rosa oder weißen Früchten. Bei guter Pflege leuchten die Beeren sogar bis in den Winter. Der Zierstrauch braucht viel Feuchtigkeit, verträgt aber keine Staunässe. Bei milden Temperaturen kann er im Freien überwintern. Wird es jedoch frostig draußen, sollte die Torfmyrte abgedeckt oder nach drinnen geholt werden. Vorsicht: Pflanzenteile und Früchte sind giftig!
11. Scheinbeere (Gaultheria procumbens)
Die Rebhuhnbeere oder Scheinbeere (Gaultheria procumbens) wächst als niedriger, teppichartiger Zwergstrauch. Ihr Laub glänzt dunkelgrün und verfärbt sich im Laufe des Jahres bronzefarben. Aus den rosa Blüten bilden sich im Herbst aromatisch duftende, rote Beeren. Da Scheinbeeren zu den Moorbeetpflanzen gehören, benötigen sie einen lockeren und feuchten aber wasserdurchlässigen Boden im leicht sauren Bereich.
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12. Lampenputzergras (Pennisetum)
Die meisten Gräser sind sehr frosthart. Sie lenken ab dem Spätsommer durch ihr üppiges Wachstum die Blicke auf sich und bringen natürliche Verspieltheit in Balkonkästen oder Rabatten. Das Lampenputzergras (Pennisetum) wächst sehr locker und überhängend. Es gibt aber auch Sorten, die eher aufrecht wachsen wie das Pfeifengras.
Ziergräser brauchen kaum Pflege. Die trockenen Halme können über den Winter stehen bleiben und bieten außerdem einen guten Sichtschutz zu den Nachbarn. Die Samen werden zudem gerne von Vögeln gefressen. Vorsicht ist an windigen Stellen geboten, da die Halme relativ leicht abknicken. Hier erfahren Sie zudem, wann und wie man Ziergräser beschneiden sollte.