
4. März 2025, 5:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der richtige Schnitt verleiht dem Hibiskus nicht nur eine schöne Form, sondern fördert auch seine Gesundheit und Blühkraft. Ob für junge Pflanzen, etablierte Sträucher oder ältere Exemplare – hier finden Sie praktische Tipps für den passenden Schnitt.
Mit seinen leuchtenden Blüten bringt der Hibiskus Farbe und tropisches Flair in den Garten. Damit er gesund bleibt und seine volle Blütenpracht entfalten kann, ist die richtige Pflege entscheidend. Welche Schnitttechniken sich für welche Wachstumsphase eignen und wie man beim Schneiden von Hibiskus am besten vorgeht, erfahren Sie im Folgenden.
Warum sollte man den Hibiskus schneiden?
Ein regelmäßiger Schnitt hält den Hibiskus in Form, fördert die Blütenbildung und stärkt die Pflanze. Zwar ist das Schneiden nicht zwingend notwendig, doch wer einen üppigen, vitalen Blütenstrauch haben möchte, sollte regelmäßig zur Schere greifen.
Das richtige Werkzeug und Hygiene
Für den Schnitt genügt meist eine scharfe Gartenschere. Müssen dickere Äste entfernt werden, ist eine Astschere oder eine kleine Handbaumsäge hilfreich. Wichtig ist, dass das Werkzeug scharf ist, um Quetschungen der Äste zu vermeiden, und sauber, um die Übertragung von Krankheiten zu verhindern. Glatte Schnitte verheilen schneller und schonen die Pflanze.
Der beste Zeitpunkt für den Schnitt
Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist vom späten Winter bis zum frühen Frühling, sobald die starken Fröste vorüber sind. In dieser Phase sammelt der Hibiskus Kraft für den Neuaustrieb, und die frischen Schnittstellen verheilen schneller. Zudem hat man im unbelaubten Zustand vor dem Austrieb einen guten Überblick über Knospen und Triebe.
Erziehungsschnitt für junge Hibiskus-Pflanzen
Schon beim Pflanzen eines jungen Hibiskus sollten beschädigte und schwache Zweige entfernt werden. Die verbliebenen Triebe werden um etwa die Hälfte eingekürzt, um die Verzweigung anzuregen.
In den Folgejahren wird die Pflanze weiterhin stark zurückgeschnitten, etwa um ein Drittel oder die Hälfte des jeweils vorjährigen Austriebs. Auf diese Weise entsteht ein kräftiges Gerüst, das idealerweise aus vier bis sieben Bodentrieben besteht. Bodentriebe, die sich darüber hinaus bilden, werden entfernt.
Um die gewünschte Bildung einer Strauchform zu unterstützen, werden die seitlichen Bodentriebe etwas stärker geschnitten als die Triebe, die am weitesten in der Mitte der Pflanze wachsen. Zudem sollten die seitlichen Bodentriebe so geschnitten werden, dass das jeweils oberste Auge nach außen zeigt, damit die neuen Triebe gleich in die richtige Richtung wachsen. Neue Seitentriebe der Gerüsttriebe werden auf fünf bis zehn Zentimeter gekürzt. Zusätzlich werden regelmäßig kranke, nach innen wachsende, zu eng stehende und konkurrierende Triebe abgeschnitten. Diese Schnittmaßnahmen werden beibehalten, bis der Hibiskus seine endgültige Größe erreicht hat.
Passend dazu: Daran kann es liegen, wenn der Hibiskus nicht blüht
Der Erhaltungsschnitt für ältere Hibiskus-Pflanzen
Hat der Hibiskus seine gewünschte Form entwickelt, reicht ein Erhaltungsschnitt aus. Schwache oder abgestorbene Triebe werden entfernt, während die Blütentriebe des Vorjahres bis auf wenige Knospen eingekürzt werden. Um eine übermäßige Verdichtung der Krone zu verhindern, ist gelegentliches Auslichten ratsam.
Verjüngungsschnitt für alte oder blühfaule Pflanzen
Wenn der Hibiskus über Jahre hinweg nicht geschnitten wurde und nur noch wenige Blüten trägt, hilft ein Verjüngungsschnitt. Dazu werden die Haupttriebe in unterschiedlichen Höhen zwischen 30 und 50 cm über dem Boden zurückgeschnitten. Dadurch treibt die Pflanze in den folgenden Monaten kräftig neu aus. Im Sommer sollte dieser Neuaustrieb stark ausgelichtet werden.
Nach einem Verjüngungsschnitt blüht der Hibiskus im ersten Jahr oft nicht, da er seine Energie in das Wachstum neuer Triebe und Blätter steckt. Während trockener Sommermonate sollte die Pflanze regelmäßig gegossen werden, um den Regenerationsprozess zu unterstützen.
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Ein Hibiskus-Hochstämmchen erziehen
Hibiskus-Hochstämmchen sind im Handel erhältlich, können aber auch selbst erzogen werden. Dazu wird zunächst ein kräftiger Trieb als zukünftiger Stamm ausgewählt, während alle übrigen Triebe entfernt werden. Im ersten Jahr bleibt der Haupttrieb ungeschnitten. Neue Bodentriebe sowie sich am Haupttrieb bildende Seitentriebe müssen regelmäßig entfernt werden.
Sobald der Haupttrieb die gewünschte Höhe des Kronenansatzes leicht überschritten hat, wird er im Frühjahr eingekürzt. Das regt ihn an, sich seitlich zu verzweigen. Von den sich neu bildenden, weit oben gelegenen Verzweigungen werden vier bis fünf erhalten. Sie werden um die Hälfte eingekürzt, damit sie sich ihrerseits ordentlich verzweigen können und so eine kompakte und gesunde Krone bilden.

Tipp: Schnittgut sinnvoll verwenden
„Statt das Schnittgut einfach in der Biotonne zu entsorgen, lässt es sich im Garten weiterverwenden. Die Triebe können gehäckselt und als Mulchmaterial genutzt, oder ebenfalls gehäckselt auf den Kompost gegeben werden. Genauso können sie in einer ruhigen Ecke zu einem Haufen gestapelt werden, um so als Rückzugsorte für unterschiedlichste Tiere zu dienen. Und wer ein Hochbeet anlegen will, kann das Schnittgut als unterste Schicht nutzen.“