4. September 2023, 10:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Himbeeren zu vermehren, ist keine große Sache. Wir stellen Ihnen vier Methoden vor, mit denen Sie Ihr Himbeerglück vervielfachen können.
Himbeeren kann man nie genug haben. Wer schon mindestens eine Himbeerpflanze im Garten hat, kann sie nutzen, um weitere zu gewinnen. Dafür gibt es mehrere Methoden. Zwei ganz einfache und zwei, die etwas aufwendiger sind. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie nur Pflanzen zur Vermehrung nutzen, die gesund, kräftig und ertragreich sind.
1. Himbeeren über Ausläufer vermehren
Himbeeren lassen sich am leichtesten über Ausläufer vermehren. Da die meisten Sorten sehr ausbreitungsfreudig sind, fallen Ausläufer regelmäßig an. Wer sie nutzen möchte, um neue Pflanzen zu gewinnen, sticht sie mit einem scharfen Spaten ab, holt sie vorsichtig aus dem Boden und pflanzt sie an einer passenden Stelle wieder ein. Diese Art der Vermehrung ist sowohl im Frühjahr als auch im Herbst möglich.
Wer den Herbst zur Vermehrung wählt, hat aber den Vorteil, dass die Pflanzen im Folgejahr schon besser eingewurzelt sind und kräftiger wachsen. Die Ruten werden entweder noch im Herbst abgeschnitten oder im folgenden Frühjahr. Bei Sommerhimbeeren führt das zwar zu einem Ernteausfall im ersten Jahr, aber dafür stärkt es die Pflanzen deutlich.
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2. Himbeeren über Absenker vermehren
Ebenfalls einfach ist die Vermehrung über Absenker. Sie bietet sich vor allem bei Himbeeren an, die nur wenige oder gar keine Ausläufer treiben. Diese Methode funktioniert jederzeit, solange die Himbeerpflanzen ausreichend junge und lange Ruten haben.
Die ausgewählte Rute wird erst von ihren Blättern befreit und anschließend vorsichtig in einem Bogen in Richtung Boden abgesenkt. Ein Teil des Triebes wird mit Erde bedeckt und mithilfe von Erdanker, Zelthering oder Stein so am Boden befestigt, dass der Bodenkontakt auch bei Wind und Wetter bestehen bleibt. Wenn der Trieb ausreichend Wurzelwerk gebildet hat, kann er im Frühjahr oder im Herbst wie ein Ausläufer abgestochen, ausgegraben und umgepflanzt werden.
3. Himbeeren über Stecklinge vermehren
Die Stecklings-Methode ist aufwendiger als die Vermehrung über Ausläufer und Absenker. Sie eignet sich für die Jungpflanzengewinnung im Frühjahr und Frühsommer. Dazu werden rund zehn Zentimeter lange Kopf- oder Teilstecklinge, die mindestens zwei Blätter haben, von frischen, höchstens leicht verholzten Trieben genommen.
Diese Stecklinge werden etwa bis zur Hälfte in nährstoffarme Anzuchterde gesteckt und an einem warmen und hellen Ort aufgestellt. Die Wurzelbildung dauert in der Regel zwei bis drei Wochen. Danach geht’s ab ins Beet.
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4. Himbeeren über Steckhölzer vermehren
Die Vermehrung über Steckhölzer funktioniert ähnlich wie die über Stecklinge, gilt aber als weniger zuverlässig. Hier fällt der Startschuss im Herbst. Steckhölzer werden aus abgeernteten zweijährigen Ruten geschnitten. Sie sollten etwa 15 Zentimeter lang sein und sowohl oben als auch unten mit einem Auge abschließen.
In Anzuchterde gesteckt und feucht gehalten überstehen sie den Winter am besten draußen an einem schattigen Platz. Sie können im Frühjahr, sobald sie Wurzeln gebildet haben, ins Beet umziehen.
Persönlicher Tipp:
„Wenn Sie Himbeeren vermehren, achten Sie darauf, sich zu merken, ob es sich um Sommer- oder Herbsthimbeeren handelt. Wer nicht weiß, mit welchem Himbeertyp er es zu tun hat, schneidet die Pflanzen eventuell falsch und bringt sich damit um die Ernte. “– myHOMEBOOK-Autorin Katharina Petzholdt