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Pflanz- und Pflegetipps für die blühfreudige Fetthenne

Fetthenne
Die Fetthenne lässt sich wunderbar im Garten kultivieren, aber auch auf dem Balkon oder auf der Terrasse Foto: Getty Images

26. Juni 2024, 7:04 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Die Hohe Fetthenne bietet fast das ganze Jahr über einen schönen Anblick. Die pflegeleichte Staude blüht bis in den Herbst hinein und zieht Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten magisch an. Wie man sie hegt und pflegt.

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Auch wenn ihr Name Fetthenne alles andere als schön ist und an übergewichtige Hühner denken lässt, ist die Pflanze selbst eine echte Schönheit. Und das nicht nur zur Blütezeit. Auch ihre dickfleischigen Blätter sind ein Hingucker, genauso wie die Samenstände, die im winterlichen Garten mit Schneehäubchen bedeckt ausgesprochen dekorativ sind. Die Hohe Fetthenne wird auch als Große Fetthenne oder Fette Henne bezeichnet. Ihr botanischer Name Sedum telephium ist zwar schon lange veraltet, wird aber fast überall noch genutzt. Schon 1977 wurde die Pflanze neu zugeordnet und gehört seitdem in die Gattung Hylotelephium. Ihr botanisch korrekter Name lautet seitdem Hylotelephium telephium. In der alten Gattung Sedum geblieben sind viele andere Arten wie der Scharfe Mauerpfeffer (Sedum acre) oder die Kaukasus-Fetthenne (Sedum spurium).

Genauso wie die Hauswurze und die beliebte Zimmerpflanze Flammendes Käthchen gehört die Hohe Fetthenne zur Pflanzenfamilie der Dickblattgewächse. Sie ist bei uns heimisch und ist von Europa bis Sibirien weit verbreitet. Fetthennen, die im Garten gepflanzt werden, sind häufig Kreuzungen aus der Hohen Fetthenne und der Prächtigen Fetthenne.

Hohe Fetthenne pflanzen

Die beste Pflanzzeit für die Hohe Fetthenne ist das Frühjahr oder der Herbst.

Aussehen und Wuchs

Die Staude bildet einen 30 bis 70 Zentimeter hohen Horst. Die dickfleischigen Blätter sind blaugrün-grau, bei manchen Sorten purpurfarben. Die kleinen Blüten, die in bis zu zehn Zentimeter breiten doldenförmigen Blütenschirmen zusammenstehen, sind je nach Sorte rosa, rot oder weiß. Im Herbst sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab, im Frühjahr treibt die Pflanze neu aus.

Standort und Boden

Am liebsten wächst die Hohe Fetthenne an einem sonnigen Standort, eine halbschattige Lage wird aber auch toleriert. Staunässe und zu feuchte Böden mag die Pflanze gar nicht. Daher ist ein gut durchlässiger Boden unbedingt nötig. Notfalls hilft eine Beimischung von Sand. Zudem sollte der Boden nur mäßig nährstoffreich sein.

Die Hohe Fetthenne lässt sich wunderbar kombinieren. Beispielsweise mit Herbst-Anemonen, Herbst-Astern, Sonnenhut, Steppen-Salbei oder auch mit Mauerpfeffer.

Auch Balkon- und Terrassengärtner können Hohe Fetthennen pflanzen, denn die Stauden gedeihen auch im Kübel sehr gut. Genau wie im Beet sollte in eine gut durchlässige, im Zweifel mit Sand durchmischte Erde gepflanzt werden.

Sortentipps

Die wohl bekannteste Sorte der Großen Fetthenne ist Hylotelephium telephium bzw. Sedum telephium „Herbstfreude“. Diese besonders robuste Staude zeigt von September bis Oktober ihre zahlreichen kräftig-altrosafarbenen Blüten. Auch Hylotelephium telephium bzw. Sedum telephium „Karfunkelstein“ ist eine ungewöhnliche Sorte. Mit ihrem dunkelgrün-purpurfarbenem Laub und bräunlich-rosa Blüten setzt sie eindrucksvolle Kontraste. Wer lieber helle Blüten haben möchte, kann Hylotelephium telephium bzw. Sedum telephium „Hab Gray“ pflanzen. Diese Sorte zeichnet sich durch rosafarbene Knospen und cremeweiße Blüten aus.

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Hohe Fetthenne pflegen

Die Hohe Fetthenne ist völlig unkompliziert und braucht kaum Zuwendung. Was bei der Pflege zu beachten ist, erfahren Sie im Folgenden.

Bewässerung

Wer die dicken Blätter sieht, der ahnt es schon: Die Staude kommt mit Trockenheit relativ gut klar. Die sukkulenten Blätter dienen der Pflanze als Wasserspeicher.

Düngung

Es ist nicht nötig die Hohe Fetthenne zu düngen, denn ein zu nährstoffreicher Boden lässt die Triebe weich werden und abknicken.

Schnitt

Auch im Winter ist die Hohe Fetthenne ein Hingucker, denn ihre Samenstände haben bis ins folgende Frühjahr hinein eine hohe Standfestigkeit. Besonders dekorativ sind diese, wenn sie mit Raureif überzogen oder von einem Schneehäubchen bedeckt sind. Der bodennahe Schnitt sollte daher erst im Frühjahr erfolgen.

Vermehrung

Die einfachste Art der Vermehrung ist die Teilung. Dazu wird im zeitigen Frühjahr vom Wurzelballen mit einem scharfen Spaten ein Stück abgestochen und an einer passenden Stelle wieder eingepflanzt. Es ist aber auch möglich, die Hohe Fetthenne durch Kopf- oder Blattstecklinge oder durch Aussaat zu vermehren.

Überwinterung

Ein Winterschutz ist im Freiland nicht nötig, denn die Hohe Fetthenne ist hierzulande ausreichend winterhart. Wächst die Staude jedoch im Topf, sollte sie zum Überwintern mit Reisig, einer Laubschicht oder einem Vlies geschützt werden.

Giftigkeit

Die Hohe Fetthenne gilt als ungiftig bis gering giftig.

Alternativen

Polster-Fetthennen wie der Scharfe Mauerpfeffer oder der Rotmoos Mauerpfeffer stellen gute Alternativen zur Hohen Fetthenne dar. Sie sind genau wie die Hohe Fetthenne für Schnecken uninteressant. Eine weitere attraktive Option sind die Purpurglöckchen, auch als Heuchera bekannt. Die horstbildenden Blattschmuckstauden haben filigrane Blütenrispen und eine große Bandbreite an Blattfarben und -formen.

Bienenfreundlichkeit

Die Hohe Fetthenne ist eine sehr insektenfreundliche Staude, die auch dann noch Nahrung zu bieten hat, wenn die meisten anderen Insektenfutterpflanzen schon lange verblüht sind. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen fliegen die pollen- und nektarreichen Blüten gerne an.

Krankheiten und Schädlinge

Auch wenn die Hohe Fetthenne nicht besonders anfällig ist, kann sie von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Grauschimmel etwa tritt auf, wenn die Pflanze zu nass steht. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte schon bei der Pflanzung darauf geachtet werden, dass die Erde gut durchlässig ist. Während Nacktschnecken wenig Gefallen an der Hohen Fetthenne finden, fallen Dickmaulrüssler und ihre Larven gerne über die Pflanze her. Vorbeugend und bei leichtem Befall können Rainfarntee und Wermutjauche genauso helfen wie klein geschnittener Knoblauch oder Kaffeesatz. Auch der Einsatz von Nematoden ist eine Möglichkeit, um den Dickmaulrüsslern Einhalt zu gebieten.

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Verwendung als Schnittblume und für Gestecke

Die Hohe Fetthenne ist als Schnittblume gut geeignet und hält sich in der Vase relativ lange. Man kann sie aber auch für Trockenblumensträuße nutzen oder Gestecke mit ihnen binden. Hier machen sie sich besonders gut mit den Blütenständen der Gewöhnlichen Waldrebe, mit Hortensienblüten oder mit Hagebuttenzweigen.

Persönlicher Tipp

„Schneidet man die Staude erst im Frühjahr zurück, hat das nicht nur einen optischen Nutzen. Auch Insekten profitieren davon. Manche von ihnen nutzen nämlich die abgestorbenen Blütenstände zum Überwintern. Solche Winterquartiere bieten natürlich nicht nur die Hohen Fetthennen. Auch viele andere Stauden helfen Insekten dabei, gut über den Winter zu kommen.“

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