10. August 2020, 14:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Hühnerhirse kann bei Hobbygärtnern für Unmut sorgen, vor allem wenn sie sich ungebremst im Rasen breitmacht. Allerdings gibt es einige Methoden, um gegen das Unkraut vorzugehen.
Zunächst sind es unscheinbare Pflänzchen, doch bald schon kann das invasive Beikraut dem Rasen den Platz und die Nährstoffe streitig machen. Es handelt sich um die Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli), die sich rasend schnell ausbreiten kann und jede Lücke im Rasen ausnutzt. Die gute Nachricht vorweg: Hühnerhirse ist einjährig und überlebt den Winter nicht – wohl aber die Samen. Und diese kommen in großer Anzahl: Eine Pflanze kann rund 1000 Samen ausbilden, die sich über den Wind verbreiten.
Wie erkennt man Hühnerhirse im Garten?
In manchen Fällen – vor allem in freier Natur – kann die Hühnerhirse bis zu einem Meter hoch werden. Im eigenen Garten kommt es selten dazu, da der Rasenmäher sie stutzt. Allerdings ist das Abmähen kein effektives Mittel gegen das Unkraut, da es auch als flach liegende Mini-Pflanze blüht und Samen ausbilden kann. Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Zu erkennen ist die Hühnerhirse an den kleinen ährenförmigen Blütenständen, die entfernt an Getreideähren erinnern.
Warum chemische Unkrautmittel gegen Hühnerhirse nutzlos sind
Mittel gegen Unkraut haben sich im Kampf gegen die Hühnerhirse als wirkungslos erwiesen. Der Hintergrund: Rasen-Unkrautvernichter sind dafür ausgelegt, einkeimblättrige Pflanzen wie insbesondere die Rasengräser zu verschonen und zweikeimblättriger Unkräuter zu vernichten. Allerdings handelt es sich bei der Hühnerhirse ebenfalls um ein einkeimblättriges Gewächs, welches damit verschont bleibt. Würde man stattdessen einen Universal-Unkrautvernichter wählen, wäre auch der Rasen ruiniert.
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Hinweis: Generell sollte der Einsatz von Herbiziden der letzte Ausweg sein. Denn damit schadet man nicht nur anderen Nutzpflanzen im Garten, sondern auch den Insekten.
Wann sollte man Hühnerhirse bekämpfen?
Da die Blütezeit der Hühnerhirse im Juli beginnt, sollte man spätestens im August Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung ergreifen. Entfernt man Hühnerhirse vor der Samenbildung, geht sie im kommenden Winter ein und wird im folgenden Jahr (hoffentlich) ausbleiben.
Dem Unkraut vorbeugen
Das beste Mittel zum Vorbeugen ist ein dichter und gesunder Rasen, der keine Lücken aufweist. Dann findet die Hirse keinen Platz und ein Wuchern wird verhindert. Was man für eine geschlossene Grasnarbe tun muss, erfahren Sie hier.
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Eindämmen durch Vertikutieren und Mähen
Da die Unkrautpflänzchen oft flach auf dem Boden liegen und dennoch Samen ausbilden können, kann man mit dem Rasenmäher nicht viel ausrichten. Allerdings lassen sich die Pflanzen mit einem flach eingestellten Vertikutierer aufrichten. Dabei sollten die Messer nicht in die Erde eindringen, nur die Pflanzen „nach oben kämmen“. Anschließend kann man das Unkraut mit einem tiefer eingestellten Rasenmäher stutzen. Das zerstört zwar nicht die Pflanzen, allerdings verhindert es die Blüte und damit die Samenproduktion. Anschließend kann man an den entsprechenden Stellen Rasensamen nachsähen. Im kommenden Jahr sollte die Wucherung damit eingedämmt sein.
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Hinweis: Hühnerhirse kann sich auch zwischen Steinplatten auf der Terrasse oder in der Einfahrt festsetzen. Hier erfahren Sie, wie man gegen Unkraut in den Pflasterfugen vorgeht.
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Hühnerhirse effektiv bekämpfen
Die Methode mit den größten Aussichten auf Erfolg ist leider etwas mühsam, lohnt sich aber. Und zwar müssen die kleinen Pflänzchen einzeln ausgegraben werden, zum Beispiel mit einer schmalen Schaufel oder einem Unkrautstecher. Am besten wählt man dazu einen Tag, an dem die Erde feucht und locker ist. So geht man dabei vor:
- Neben der Hühnerhirse mit der Schaufel in den Boden stechen.
- Erde um die Pflanze lockern.
- Unkraut mit Wurzeln ausheben.
Hinweis: Die ausgegrabene Hühnerhirse nicht auf dem Kompost entsorgen. Denn dort können möglicherweise gebildete Samen überleben und erneut austreiben.