3. März 2023, 16:56 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die Hyazinthe (Hyacinthus oriantalis) ist eine typische Frühlingsblume, die durch ihre wunderschönen Pastelltöne und ihren Duft besticht. Der ursprüngliche Lebensraum ist im Orient und Mittelmeerraum zu finden. Dort wachsen sie in wilder Form an felsigen Hängen und Schotterheiden.
Der Name Hyazinthe ist mutmaßlich im antiken Griechenland zu finden. Man sagt, laut griechischer Mythologie, dass Hyakinthos sowohl die Menschen als auch die Götter mit seinem schönen Antlitz verzaubern konnte, so wie auch die Hyazinthe. Im 16. Jahrhundert kam die Pflanze nach Europa. Sie erlebte viele Hochs und Tiefs. Es gab eine unzählbare Sortenvielfalt, die sich zum Teil bis heute gehalten haben.
Übersicht
Hyazinthe im Garten oder im Topf pflanzen
Wer schöne Hyazinthen im Garten oder auf dem Balkon haben möchte, muss ein paar Kleinigkeiten beachten. Der beste Pflanzzeitpunkt ist im Herbst. Im Schnitt gräbt man die Zwiebeln der Pflanze etwa zehn Zentimeter tief in der Erde ein. Zu beachten ist ein Pflanzabstand von mindestens 15 Zentimetern.
Wenn man möchte, kann man Hyazinthen vorziehen, um ihnen einen gewissen Vorsprung für den Topf oder das Beet zu bieten. Dabei gibt man die Zwiebel in ein spezielles Gefäß für Hyazinthen. Dieses befüllt man mit Wasser. Nun heißt es warten, bis die Wurzeln groß genug sind, damit die Pflanze in die Erde kann. Bis es so weit ist, hat man eine wunderschöne Dekoration für das Wohnzimmer.
Aussehen und Wuchs der Hyazinthe
Die Pflanzen können eine Höhe von 15 bis 30 Zentimetern erreichen und sind somit nicht nur für das Beet und den Topf geeignet, sondern können auch als Schnittblumen verwendet werden.
Die Blüten haben ein glockenförmiges Erscheinungsbild und verströmen einen allseits beliebten Duft. Aufgrund des langen Stieles und der schweren Blüte neigen sie zum Kippen. Die Hyazinthe gibt es inzwischen in verschiedenen Farben. Im Ursprung waren sie Violett, Rosa oder Weiß. Neuzüchtungen brachten nun auch Pink, Apricot, Gelb oder Purpur hervor.
Standort
Egal, ob im Topf oder im Garten – die Hyazinthe fühlt sich an einem sonnigen und warmen Platz am wohlsten. Allerdings sollten sie etwas geschützt stehen. Wenn man sie einpflanzt, empfiehlt es sich, am Boden des Pflanzlochs etwas Sand als Drainage zu verteilen. Am besten gedeiht sie in lockerem und mineralischem Boden.
Sorten
Inzwischen gibt es rund 200 verschiedene Sorten. Sie unterschieden sich in Form oder Farbe. Sie sind groß, klein, eng mit Blüten besetzt oder locker. Die Blüten können pastellfarben sein oder kräftig rot, mitunter sogar schwarz.
Es gibt auch die sogenannten Multiflora-Hyazinthen. Ihre Besonderheit ist, dass aus einer Zwiebel mehrere Blüten wachsen können. Im Beet oder Kübel wirkt es dann wie ein kleiner, perfekter Blumenstrauß.
Hyazinthen pflegen
Wer farbenfrohe und aufrecht stehende Hyazinthen im Garten oder auf dem Balkon haben möchte, sollte ein paar Dinge bei der Pflege beachten.
Bewässerung
Es ist wichtig, die Hyazinthe nie austrocknen zu lassen. Zu nass sollte sie allerdings auch nicht sein. Wenn die obere Erde trocken und leicht krümelig ist, dann ist der richtige Zeitpunkt.
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Düngung
Gerade während der Blütezeit kann man der Pflanze etwas Gutes tun, wenn man ihr alle zwei Wochen etwas Flüssigdünger verabreicht.
Schnitt
Wenn die Hyazinthen verblüht sind, kann man die vertrockneten Blüten abschneiden, das sollte allerdings rasch geschehen. Die Pflanze verliert viel Energie in die Samenbildung und diese fehlt ihr dann im kommenden Jahr. Bei den Blättern verhält es sich anderes herum. Diese dürfen erst entfernt werden, wenn sie gelb geworden sind. Das ist wichtig, denn die Zwiebel der Pflanze zieht daraus ihre Kraft für das nächste Jahr. Schneidet man die Blätter also zu früh ab, nimmt man ihr wertvolle Energie für die nächste Blüteperiode.
Vermehrung
In der Regel vermehrt man Hyazinthen über Brutzwiebeln. Diese bilden sich an der Mutterzwiebel und können im Herbst vorsichtig abgetrennt werden. Zu beachten ist, dass die kleinen, neuen Zwiebeln einen Kältereiz benötigen, um im kommenden Jahr auszutreiben. Die Brutzwiebeln sollten also an einem kalten Ort gelagert werden, zur Not geht das im Kühlschrank.
Hyazinthen lassen sich auch über Samen vermehren, das funktioniert allerdings nicht sonderlich gut. Die Samen können nicht gelagert werden, sondern müssen sofort ausgesät werden, brauchen aber auch eine Kältebehandlung. Im Schnitt dauert es zwei Jahre, bis eine Pflanze aus einem Samenkorn gewachsen ist.
Wie überwintert die Hyazinthe?
Da die Pflanze winterhart ist und sogar den Kältereiz zum Blühen braucht, kann sie bedenkenlos in der Erde oder im Topf gelassen werden.
Sind Hyazinthen giftig?
Alle Pflanzenteile der Hyazinthe sind giftig, besonders die Samen. Diese enthalten Oxalsäure. Sie kann bei Verzehr zu Übelkeit und Brechreiz führen. Besonders empfindliche Menschen reagieren schon bei einer Berührung mit Hautausschlag, dieser wird mitunter als „Hyazinthen-Krätze“ betitelt. Aus diesem Grund sollte man beim Arbeiten mit der Pflanze immer Handschuhe tragen.
Der Duft der Hyazinthe hingegen ist nicht giftig. Er soll entspannend wirken und sich positiv auf das Gemüt auswirken. Aber auch bei dem Duft gilt: Bei empfindlichen Personen können allergische Reaktionen auftreten.
Krankheiten und Schädlinge
Der wohl größte Schädling der Hyazinthe ist die Wühlmaus. Dem kann man aber vorbeugen, indem man die Zwiebeln in einem Körbchen einpflanzt. Aber nicht nur die Wühlmaus kann der Pflanze schaden, auch Pilze und andere Schädlinge können die Hyazinthe befallen. Der Rußtau beispielsweise ist ein Pilz, der auf Zucker wächst und in Kombination mit einem Schädlingsbefall auftritt. Wenn Schädlinge den Pflanzensaft aussaugen, hinterlassen sie Zucker auf den Pflanzen, in Form ihres Kotes. Nun hat der schwarze, wie Ruß wirkende, Pilz leichtes Spiel, die Pflanze weiter zu schwächen.
Auch die Ringelkranheit befällt viele Zwiebelpflanzen. Man erkennt sie an gelblichen Flecken auf den Blättern. Zügiges Handeln ist gefragt, da sonst die Zwiebel verfaulen könnte.
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Verwendung
In erste Linie dient die Hyazinthe der Dekoration in der Frühlingszeit. Eine Verwendung in der Heilkunde oder ähnlichen Richtungen gibt es aufgrund der Giftigkeit nicht.