16. Juli 2024, 17:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Frühjahrsblüher zeigen nur kurz ihre Blütenpracht, Sommerstauden blühen oft erst im Juli und August. myHOMEBOOK erklärt, wie ein Beet in eine immerblühende Fläche verwandelt werden kann.
Für die einen gibt es nichts Schöneres, als einen möglichst aufgeräumten und geradlinigen Garten zu haben. Andere mögen es naturnah, angehende Selbstversorger bevorzugen möglichst viel Fläche zum Obst- und Gemüseanbau. Aber eines haben eigentlich alle Hobbygärtner gemeinsam: Schön blühen soll es, am besten die ganze Gartensaison über oder noch darüber hinaus. Aber ist das überhaupt möglich?
Übersicht
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So gelingt ein immerblühendes Beet
Die richtige Planung
Statt einfach drauflos zu pflanzen und zu säen, sollte (wie bei vielen Dingen), zuallererst ein guter Plan gemacht werden. Hierfür als Erstes die vorgesehene Fläche für das immerblühende Beet bestimmen. Viele wählen dafür den Vorgarten, denn dieser soll einladend und attraktiv wirken. Wer sich damit begnügt, beim Ein- und Ausgehen aus dem Haus sein blühendes Beet zu betrachten, für den ist dies eine gute Wahl. Aber eigentlich ist es fast ein bisschen schade, wenn das Dauerblüher-Beet nicht zum Beispiel von der Terrasse aus oder aus dem Wohnzimmer immer sichtbar ist. Es muss also nicht zwangsläufig immer der Vorgarten sein, der ein immerblühendes Beet beheimatet.
Ist die Fläche bestimmt, kann eine Skizze auf einem Blatt Papier von der Fläche angefertigt werden. Hier können dann die geplanten Pflanzen eingezeichnet und der Platz so optimal genutzt werden.
Auswahl der Pflanzen fürs Frühjahr
Liegt die Fläche noch brach, können ohne Weiteres im Herbst und teilweise noch im Frühjahr Blumenzwiebeln eingesetzt werden. Diese zeigen im immerblühenden Beet dann ab Februar und März ihre hübschen Blüten und dienen als erste Nahrungsquelle für Bestäuber. Aber auch in ein bestehendes Beet können Frühjahrsblüher unkompliziert eingesetzt werden. Da sie meist niedrig wachsen, sollten sie in den vorderen Teil des Beets gepflanzt werden, damit sie nicht von höheren Stauden und Sträuchern verdeckt werden. Eine schöne Komposition ergibt sich zum Beispiel aus:
Nicht nur Blumenzwiebeln blühen im Frühjahr. Ein kleiner Weidenkätzchenbaum kann das immerblühende Beet im hinteren Teil sinnvoll und dekorativ ergänzen. Den Boden bedeckt das Busch-Windröschen gern und zeigt schon früh im Jahr seine weiß-gelben Blüten. Auch die Schachbrettblume ergänzt die Frühjahrsblüher mit attraktiven Blüten.
Immerblühendes Beet im Sommer
Im Sommer ist das immergrüne Beet sattgrün und viele weitere Pflanzen stehen nun zur Auswahl, die die Fläche mit weiteren hübschen Blüten schmücken. Dazu gehört die robuste Staude Mädchenauge, der Lavendel, Malven, Scheinsonnenhut oder auch Löwenmäulchen und Lupine. Am Boden ergänzt der Feldthymian mit seinem violetten Blütenteppich und Gräser setzen zwischen Stauden mit ihren Blütenwedeln tolle Akzente. Beim Setzen der Sommerblüher sollte darauf geachtet werden, dass die Zwiebeln der Frühjahrsblüher, deren Triebe nun abtrocknen, nicht verletzt werden und diese auch im nächsten Frühling noch ausreichend Platz haben und ihre Pole-Position im vorderen Teil des Beetes nicht verlieren.
Blühpflanzen für den Herbst
Auch wenn die Tage wieder kürzer werden und die Temperaturen sinken, gibt es noch einige Pflanzen, die das immeblühende Beet mit Blüten schmücken. Viele Sommerblüher wie das Löwenmäulchen oder auch Kornblumen und Sonnenblumen ziehen die Blühperiode sowieso oft bis in den Oktober hinein. Zusätzlich setzen Astern in allen Farbtönen und Dahlien Akzente in der Höhe, denn diese Pflanzen wachsen bis zu 1,80 Meter hoch. Winterharte Chrysanthemen und Heidekraut setzen weitere Highlights. Das Heidekraut wächst dabei eher niedrig und blüht bis in den Dezember hinein, ist also eigentlich auch ein Winterblüher.
Immerblühendes Beet im Winter
Im Winter ruht der Garten weitgehend, es gibt aber einige wenige Ausnahmen unter den Pflanzen, die dennoch ihre Blüten zeigen und so festliche Stimmung in den Garten bringen. Dazu gehören zum Beispiel die Christrose (Blühzeit Dezember) und ab Februar der Huflattich, manche Sorten des Duftveilchens oder auch die Schlüsselblume. Blühpflanzen halten sich im Winter eher bedeckt, aber die Blüten fallen im sonst eher tristen Garten umso mehr auf.
Auch eine kleine Fläche kann zum immerblühenden Beet werden
„Wer keinen großen Garten oder nur einen Balkon hat, kann mit ein wenig Geschick auch auf kleinster Fläche das ganze Jahr über für Blüten sorgen. Ein kleines Hochbeet in der Ecke des Balkons bietet schon viel Platz für einige Pflanzen. Auch Balkonkästen können jahreszeitentypisch bepflanzt werden – auch mit mehrjährigen Pflanzen. Da das Substrat hier schneller seine Nährstoffe verliert als im Freiland, muss die Erde allerdings mindestens einmal im Jahr ausgetauscht und zwischenzeitlich gedüngt werden.“