23. November 2021, 4:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Werden immergrüne Gehölze über den Winter braun, nimmt man oft an, dass sie erfroren sind. Vielleicht sind sie aber auch einfach nur vertrocknet – das kommt sogar viel häufiger vor.
Die meisten Gartenpflanzen halten Winterruhe. Sie wachsen nicht, sie treiben nicht aus. Warum sollte man sie daher gießen? Die Antwort: Weil sie sonst eingehen. Die meisten Pflanzen erfrieren bei Minusgraden nämlich nicht, sondern sie vertrocknen. Vor allem die sogenannten Immergrünen, also Pflanzen, die ihre Blätter oder Nadeln behalten, sollte man im Winter gießen.
Denn während nur sommergrüne Gehölze ihren Wasserbedarf im Winter drastisch verringern, indem sie ihr Laub abwerfen, haben Immergrüne weiterhin Durst. Gerade bei starkem Wind oder wenn die Sonne scheint und sie über ihre Blätter Feuchtigkeit abgeben. Ist dann zugleich der Boden gefroren, können die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen.
Die Pflanzen verdursten in der Folge. Vor allem Topfpflanzen sind betroffen. Ihr Boden friert im Gefäß schnell komplett durch. Aber auch Gartenpflanzen leiden Durst.
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Immergrüne richtig gießen – auch im Winter
Profigärtner raten daher für die Winterzeit: Gießen, gießen, gießen, wenn es frostfrei und trocken ist. Die Gärtnerin Svenja Schwedtke aus Bornhöved (Schleswig-Holstein) rät zum Wasserguss, „möglichst bevor ein Wetterwechsel mit kommendem Frost ansteht.“ Dann kann die Pflanze vorsorglich ihren Wasserhaushalt auffüllen.
Wie oft das nötig ist, hängt von der Pflanzengröße und der Witterung ab. Konkrete Angaben sind daher schwierig. Schwedtke empfiehlt: „Ich würde im Winter einmal pro Monat die Immergrünen kontrollieren – es sei denn, es regnet den ganzen Winter über ergiebig.“
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Lieber seltener und dafür viel Wasser geben
„Wer unsicher ist, kann unter seinem Rhododendron, unter seiner Eibe, dem Ilex, dem Lebensbaum oder der Glanzmispel mal fühlen.“ Oft sind Immergrüne sehr ausladend und dicht gewachsen, sodass kein Regenwasser in den Wurzelbereich gelangt. Daher sollte man die Erde am besten in Stammnähe prüfen. „Wenn es dort sehr trocken ist, können gerne mehrere Gießkannen Wasser gegeben werden“, sagt Svenja Schwedtke.
Die große Wassermenge hat seinen Grund: „Es grundsätzlich immer besser, selten und durchdringend zu wässern als häufig und dann nur wenig“, sagt Schwedtke. „Sie brauchen auf keinen Fall jeden Tag zu gießen und auch nicht zu kontrollieren.“
Und wenn man schon vergessen hat zu gießen und der Boden inzwischen gefroren ist? Dann hilft es den Gewächsen, die Verdunstung und die Photosynthese-Leistung zu verringern. „Mit Vlies oder Tannenzweigen vor Licht schützen, damit sie weniger verdunsten und weniger Wasser benötigen“, rät Schwedtke.