10. Dezember 2023, 13:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Immergrüne Gehölze bringen Abwechslung in die Tristesse der kalten Jahreszeit. Wir stellen Ihnen fünf Pflanzen vor, die das ganze Jahr über grün bleiben.
Wenn im Herbst das letzte Laub gefallen ist, dienen immergrüne Gehölze als Strukturgeber im winterlichen Garten. Sie bieten ganzjährig Sicht- und Lärmschutz und werden von Vögeln gerne als Unterschlupf genutzt. Wir stellen Ihnen fünf beliebte immergrüne und winterharten Pflanzen für den Garten vor.
1. Efeu
Der Gewöhnliche Efeu (Hedera helix), auch als Gemeiner Efeu bekannt, ist die einzige in Mitteleuropa heimische immergrüne Kletterpflanze. Sie kann mit ihren Haftwurzeln Fassaden, Mauern und Bäume erklimmen, kann aber genauso als Bodendecker eingesetzt werden. Die in allen Teilen giftige Pflanze bevorzugt schattige und luftfeuchte Standorte mit einem nährstoffreichen, feuchten und kalkhaltigen Boden. Allerdings ist der Efeu so anpassungsfähig, dass er auch auf trockenen und eher sauren Böden gedeihen kann.
Gedüngt werden muss die immergrüne und winterharte Pflanze nicht. Wer ihr rasantes Wachstum begrenzen möchte, greift am besten im zeitigen Frühjahr zur Schere. Die Blüten erscheinen im September und bieten Insekten reichlich Nektar. Für Amseln, Singdrosseln, Rotkehlchen und viele andere Vögel stellen die blauschwarzen Beeren im Winter eine wichtige Nahrungsquelle dar.
2. Stechpalme
Die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium), auch Gewöhnliche oder Gemeine Stechpalme, ist ein in Mitteleuropa heimischer Baum oder Strauch, der eine Höhe von drei bis zehn Metern erreicht. Die Stechpalme ist als rot-grüner Weihnachtsschmuck sehr beliebt und kann vor allem wegen ihrer attraktiven Früchte gut in Einzelstellung stehen. Sie macht sich aber auch gut als Heckenpflanze oder als Unterpflanzung größerer Bäume.
Das giftige Gehölz bevorzugt einen absonnigen bis schattigen Standort und einen nährstoffreichen, kalkarmen, lockeren und frisch bis feuchten Boden. Der Pflegeaufwand ist gering. Ist die Pflanze mit einer Mulchschicht versorgt, braucht sie keinen Dünger. Man schneidet sie nach Bedarf am besten im Sommer. Die im Mai erscheinenden weißen Blüten bieten Nektar und Pollen für viele Insekten. Die im November reifenden roten Früchte sind für verschiedene Vögel eine wichtige Futterquelle.
3. Eibe
Die Europäische Eibe (Taxus baccata), auch Gewöhnliche oder Gemeine Eibe genannt, ist ein in Europa heimischer, meist mehrstämmiger Nadelbaum, der eine Höhe von bis zu 18 Metern erreichen kann. In Gärten wird das sehr giftige Gehölz meist als Heckenpflanzen genutzt, ist aber auch als Friedhofspflanze sehr beliebt. Die Eibe liebt halbschattige bis schattige Standorte und gedeiht fast auf jedem Boden. Nur zu Staunässe darf der Boden nicht neigen und zu sauer darf er auch nicht sein.
Die Eibe pflanzt man am besten im Frühjahr. Als Dünger empfiehlt sich eine Kompostgabe im Frühling. Die Eibe ist sehr schnittverträglich und kann daher als Hecke in jeder Höhe oder als Formgehölz genutzt werden. Vögel nutzen die reich verzweigten Pflanzen gerne als Nistmöglichkeit und schätzen die roten Samenmäntel als willkommenen Snack.
4. Feuerdorn
Auch der Mittelmeer-Feuerdorn (Pyracantha coccinea), der auch Europäischer Feuerdorn genannt wird, gehört zu den immergrünen und winterharten Pflanzen. Es handelt sich um einen dicht bedornten, stark verzweigten Strauch, der je nach Sorte eine Höhe von 1,5 bis vier Metern erreicht. Er ist in Südeuropa, Kleinasien und im Kaukasus heimisch und hat im 17. Jahrhundert seinen Weg nach Mitteleuropa gefunden. Er eignet sich gut für Hecken, man kann ihn mit Kletterhilfen für Fassadenbegrünungen nutzen und er macht auch in Einzelstellung eine gute Figur.
Ein sonniger Standort bekommt dem Feuerdorn am besten, in halbschattigen Lagen fällt die Blüte geringer aus. Ist der Boden durchlässig und nicht zu nährstoffarm, sind alle Bodenansprüche des Feuerdorns erfüllt. Eine Kompostgabe oder ein organischer Dünger unterstützen die Pflanze im Frühjahr. Auf eine regelmäßige Bewässerung ist das trockenheitsresistente Gehölz nicht angewiesen. Wer seinen Feuerdorn schneiden möchte, macht das am besten nach der Blüte Ende Juni. Die weißen Blüten liefern für zahlreiche Insekten Pollen und Nektar, die Beeren stehen vor allem bei Amseln hoch im Kurs.
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5. Schattenglöckchen
Das Schattenglöckchen (Pieris japonica), auch Japanische Lavendelheide genannt, ist ein bis zu drei Meter hohes Heidekrautgewächs, das aus Ostasien stammt und in allen Teilen giftig ist. Bei Austrieb im Frühjahr sind die jungen Blätter oft rötlich gefärbt und nehmen im Laufe der Saison das Grün der älteren Blätter an. Als Begleiter von Rhododendren ist das Schattenglöckchen besonders beliebt. Es macht sich aber auch gut als Solitär. Am besten gedeiht es an einem halbschattigen Standort.
Der Boden sollte durchlässig, humos, frisch bis feucht und sauer sein: Liegt der pH-Wert etwa bei fünf, ist das ideal. Eine regelmäßige Düngung braucht die Pflanze nicht. Wer dennoch düngen möchte, sollte zu einem Dünger für Moorbeetpflanzen greifen. Gegossen wird das Schattenglöckchen am besten mit Regenwasser, kalkfreies Leitungswasser ist aber ebenfalls geeignet. Bei Bedarf kann die Pflanze im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Zwischen März und Mai fliegen Bienen, Hummeln und andere Insekten die zahlreichen cremeweißen bis rosafarbenen, nektarreichen Blüten an.
Garten-Tipp
„Schnee kann ganz schön schwer sein. Jeder, der schon mal einen Schneemann gebaut hat, weiß das. Um immergrüne Gehölze vor Astbruch zu schützen, empfiehlt es sich, den Schnee regelmäßig vorsichtig von den Ästen zu schütteln.“– myHOMEBOOK-Autorin Katharina Petzholdt