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Exotisch anmutendes Beerenobst

Die Japanische Weinbeere im Garten pflanzen und pflegen

Japanische Weinbeere
Die Japanische Weinbeere mutet exotisch an, gilt aber als relativ unkompliziert im Anbau Foto: Getty Images
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

10. Oktober 2024, 6:24 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Die Japanische Weinbeere ist ein robuster Beerenstrauch, dessen Früchte wie kleine Himbeeren aussehen, aber ihr ganz eigenes Aroma haben. Hier erfahren Sie, wie die unkomplizierte Pflanze im Garten am besten gedeiht.

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Obwohl die Japanische Weinbeere (Rubus phoenicolasius) schon vor etwa 150 Jahren nach Europa eingeführt worden ist, kennt sie hier kaum jemand. Der sommergrüne Strauch ist eine Art aus der Gattung Rubus, der auch die Brombeere und die Himbeeren angehören. Ursprünglich kommt die Japanische Weinbeere aus Japan, Korea und dem westlichen China. Bei uns ist sie auch als Rotborstige Himbeere, Japanische Himbeere oder Weinbrombeere bekannt. Die kleinen roten Früchte gelten als sehr schmackhaft.

Japanische Weinbeere

Aussehen und Wuchs

Die Japanische Weinbeere wächst als zwei bis drei Meter hoher Strauch mit bogig überhängenden Trieben. Die rotbraune Rinde der Triebe ist mit vielen überwiegend weichen Haaren und vereinzelt mit Stacheln besetzt. Im Juni und Juli erscheinen an den Enden der Ruten Blütenstände mit zahlreichen zartrosafarbenen Blüten. Die Blütenknospen sind rötlich wie die Triebe und klebrig behaart. Ebenfalls rötlich eingefärbt und zudem klebrig sind die Kelchblätter, die die orangeroten bis dunkelroten Früchte in der Zeit bis zur Reife schützend umhüllen. Die Pflanze kann entweder frei wachsen, oder am Rankgerüst oder Spalier entlang geleitet werden.

Die Japanische Weinbeere ist selbstfruchtbar. Sie braucht also kein weiteres Exemplar, um Früchte bilden zu können. Trotzdem wirkt sich die Nähe einer weiteren Japanische Weinbeere günstig auf den Ertrag aus.

Rubus phoenicolasius
Die Japanische Weinbeere (Rubus phoenicolasius) gedeiht auch hierzulande Foto: Getty Images

Gut zu wissen: In gemäßigten Zonen mit milden Wintern zeigt sich die Japanische Weinbeere sehr durchsetzungsstark. In manchen Gegenden wird sie inzwischen als invasiver Neophyt eingestuft. Hierzulande gibt es diese Probleme nicht.

Japanische Weinbeere pflanzen

Die Japanische Weinbeere kann zwischen Oktober und April gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist. Die beste Zeit jedoch ist das Frühjahr, denn die Pflanze ist in den ersten ein bis zwei Standjahren noch etwas frostempfindlich. Wird sie im Frühjahr gepflanzt, hat bis zum folgenden Winter noch genug Zeit, um gut einzuwurzeln.

Die Pflanze sollte fünf bis zehn Zentimeter tiefer gesetzt werden, als sie zuvor im Topf gestanden hat. Wird der Pflanzerde noch eine gute Portion Kompost beigemischt, hat die Weinbeere beste Startbedingungen. Sollen mehrere Exemplare nebeneinander gepflanzt werden, ist ein Abstand von 1,5 Metern gut bemessen.

Standort und Boden

Die Japanische Weinbeere gedeiht am besten an halbschattigen und sonnigen sowie warmen Standorten. Der Boden sollte leicht kalkhaltig bis neutral, eher feucht, durchlässig, humos und nährstoffreich sein. Die Pflanze ist auch gut für die Kübelhaltung geeignet.

Japanische Weinbeere
Die Früchte der Japanischen Weinbeere gelten als äußerst schmackhaft Foto: Getty Images

Sorten

Von der Japanischen Weinbeere gibt es bislang keine Sorten.

Japanische Weinbeere pflegen

Die Japanische Weinbeere ist pflegeleicht und braucht nicht viel Zuwendung. Folgende Hinweise sollten jedoch beachtet werden.

Bewässerung

Die Japanische Weinbeere bevorzugt feuchte Böden. Besonders Jungpflanzen brauchen in heißen und trockenen Sommern regelmäßige Wassergaben. Aber auch ältere Exemplare benötigen in längeren Trockenphasen die Unterstützung der Gießkanne. Eine Mulchschicht, beispielsweise bestehend aus Rasenschnitt und Laub, kann helfen, den Feuchtigkeitsverlust zu reduzieren.

Düngung

Im Frühjahr eignet sich als Dünger ein phosphor- und kaliumhaltiger Beerendünger. Im Herbst unterstützt eine Portion Kompost die Pflanze zusätzlich.

Schnitt

Die Japanische Weinbeere sollte regelmäßig geschnitten werden. Die Früchte bilden sich an den Trieben, die im vorangegangenen Jahr entstanden sind. Nach der Ernte können die abgeernteten Triebe bodennah abgeschnitten werden. Die neu gebildeten Triebe lassen sich dann entweder an Rankgerüsten aufbinden oder sie können frei wachsen.  

Vermehrung

Wenn herabhängende Triebe mit dem Boden in Kontakt kommen, bilden sie schnell Wurzeln. Diese Eigenschaft kann man sich zunutze machen, indem man im folgenden Frühjahr die bewurzelten Triebe abschneidet und an gewünschter Stelle wieder einpflanzt. Auch die Ausläufer, die die Pflanze bildet, können abgestochen und nach Belieben umgesetzt werden. Die dritte, aber unnötig komplizierte Möglichkeit, die Weinbeere zu vermehren, besteht darin, die Samen der Pflanze zu nutzen.

Umtopfen

Falls die Pflanze im Kübel wächst, sollte der Kübel immer mehr Platz bieten, als der Wurzelballen groß ist. Daher ist jährliches Umtopfen nötig.

Überwinterung

Die Japanische Weinbeere ist in unseren Breiten winterhart. Nur in den ersten beiden Wintern und danach in besonders strengen Wintern sollte der Wurzelbereich mit Reisig und Laub geschützt werden.

Giftigkeit

Die Japanische Weinbeere gilt als ungiftig.

Alternativen

Ähnliche, ebenfalls noch verhältnismäßig unbekannte Beerensträucher, gibt es reichlich: Lachsbeeren, Taybeeren, Boysenbeeren und Loganbeeren sind einige von ihnen.

Bienenfreundlichkeit

Honigbienen, Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge bedienen sich am reichhaltigen Nektar- und Pollenangebot der Pflanze. Auch Vögel nutzen die Japanische Weinbeere gerne – die Äste zum Bau ihrer Nester und die Früchte als Nahrungsquelle.

Krankheiten und Schädlinge

Die Japanische Weinbeere ist gegenüber Krankheiten und Schädlinge sehr widerstandsfähig. Ein Grund dafür könnten, so wird vermutet, die klebrigen Blütenknospen und die ebenfalls klebrigen Kelchblätter sein, die die reifenden Früchte schützend umgeben. Nur die Brombeergallmilbe lässt sich von dem Klebstoff nicht abschrecken. Vorbeugen lässt sich am besten, indem die Pflanze nach der Ernte geschnitten wird und indem alle Fruchtmumien entfernt werden. Eine weitere vorbeugende Schutzmaßnahme besteht darin, den Austrieb im Frühjahr mit einer Rapsölspritzung zu schützen.

Ernte

Von Juli bis in den September hinein können die nach und nach reifenden Früchte geerntet werden. Je dunkler sie sind, desto süßer schmecken sie. Die Früchte sind nur kurze Zeit haltbar, auch im Kühlschrank halten sie nur wenige Tage. Daher sollte möglichst nach Bedarf geerntet werden.

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Verwendung in der Küche

Japanische Weinbeeren sind saftig, süß-aromatisch mit einer feinen Säure und schmecken ein wenig nach Weintrauben. Sie eignen sich hervorragend für den Direktverzehr, können aber genauso zu Marmelade, Gelee, Kompott oder Saft verarbeitet werden. Auch im Obstsalat, auf Kuchen oder Torten machen sich die aromatischen Beeren gut.

Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

Ein Rosenbogen als Rankgerüst

Ich habe die Japanische Weinbeere einmal in einem kleinen Gemeinschaftsgarten gesehen. Sie wurde an einem Rosenbogen entlanggeführt und bildete so den Eingang zu dem Garten. Eine sehr schöne und platzsparende Art, die Japanische Weinbeere zu pflanzen.

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