2. November 2024, 6:55 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer große, süße Johannsibeeren an langen Trauben ernten möchte, muss regelmäßig zur Schere greifen. Wie man beim Schnitt von Roten, Weißen und Schwarzen Johannisbeeren vorgeht, erfahren Sie hier.
Wer ertragreiche und gesunde Johannisbeersträucher haben möchte, der sollte die Pflanzen regelmäßig schneiden. Weiße Johannisbeeren sind Varianten der Roten Johannisbeeren und werden daher auf dieselbe Weise geschnitten. Schwarze Johannisbeeren brauchen einen anderen Schnitt.
Übersicht
Wann werden Johannisbeeren geschnitten?
Es gibt zwei Zeitpunkte, an denen Johannisbeeren geschnitten werden können. Der eine ist im Spätwinter, beziehungsweise im frühen Frühjahr. Ein Schnitt in dieser Zeit hat zwei Vorteile: Zum einen regt er genau zum richtigen Zeitpunkt das im Frühjahr einsetzende Wachstum der Pflanze an. Zum anderen hat man bei unbelaubten Sträuchern einen besseren Überblick über die Triebe. Der zweite mögliche Schnittzeitpunkt ist direkt nach der Ernte oder aber zeitgleich mit der Ernte.
Rote und Weiße Johannisbeeren schneiden
Rote Johannisbeeren werden genauso geschnitten wie Weiße Johannisbeeren. Ein grundlegendes Prinzip dabei ist, dass kein Trieb älter als vier Jahre sein sollte. Alte Triebe erkennt man daran, dass sie dicker und dunkler und oft auch von Flechten bewachsen sind. Die meisten Früchte bilden sich an zwei- bis dreijährigen Trieben, weshalb diese besonders gefördert werden sollten.
Die ersten Jahre
Frisch gepflanzte, junge Johannisbeersträucher werden um ein Drittel eingekürzt. Bevor die Pflanzen vier Jahre alt sind, konzentriert sich der Schnitt darauf, schwache, beschädigte oder schlecht platzierte Triebe zu entfernen und kräftige, gut platzierte Haupttriebe zu fördern. Ab dem zweiten Jahr werden pro Jahr zwei bis drei Triebe des letztjährigen Austriebs stehen gelassen.
Nach vier Jahren
Ein gut aufgebauter Johannisbeerstrauch besteht aus acht bis zehn Haupttrieben. Im Idealfall setzt er sich nach dem Schnitt so zusammen, dass er aus je zwei einjährigen, zweijährigen, dreijährigen und vierjährigen Trieben besteht. Triebe, die älter als vier Jahre sind, werden vollständig bodennah entfernt und durch ebenso viele kräftige, neue, einjährige Triebe ersetzt. Alle weiteren neuen Triebe werden, genau wie die alten, an der Basis abgeschnitten.
Außerdem empfiehlt es sich, das Höhenwachstum der Haupttriebe zu begrenzen. Dadurch wird die Bildung von Seitentrieben angeregt, die in den nächsten Jahren Früchte tragen. Dann werden die Seitentriebe der Hauptäste, die bereits Früchte getragen haben, bis auf etwa einen Zentimeter gekürzt. So können sich neue Fruchttriebe entwickeln.
Zum Abschluss werden Triebe, die schwach entwickelt sind, zu nah am Boden hängen, zu dicht stehen oder sich kreuzen, ebenfalls zurückgeschnitten. Dies sorgt dafür, dass die verbleibenden Triebe genügend Licht und Luft erhalten, um gesund weiterzuwachsen.
Rote und Weiße Johannisbeer-Hochstämmchen schneiden
Bei den Hochstämmchen wird in den ersten Jahren ein kräftiger Mitteltrieb mit vier bis sechs Seitentrieben gefördert, um eine ausgewogene Krone zu erhalten. Seitentriebe, die aus dieser Form herauswachsen, werden auf zwei bis drei Knospen zurückgeschnitten. Später werden ältere Seitentriebe ebenfalls auf zwei bis drei Knospen gekürzt. Wichtig ist, dass die äußere Knospe nach außen zeigt. Zusätzlich können überhängende Äste entfernt werden, um eine kompakte Form zu erhalten.
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Schwarze Johannisbeeren schneiden
Das Schneiden von Schwarzen Johannisbeeren ist einfacher, da sie die meisten Früchte an den einjährigen Seitentrieben tragen. Nach der Ernte werden alle dreijährigen Triebe herausgeschnitten. Um sie zu ersetzen, lässt man drei bis vier neue Triebe stehen. Außerdem werden schwache, kranke, nach innen wachsende und sich kreuzende Triebe entfernt. Optimalerweise besteht der Strauch aus acht bis zehn Trieben.
Scharf und sauber arbeiten!
„Achten Sie beim Schnitt darauf, nur scharfes und sauberes Werkzeug zu benutzen. Scharf sollte das Werkzeug sein, damit glatte Schnittstellen ohne Quetschungen und Risse entstehen. Sauber sollte es sein, damit keine Krankheiten übertragen werden.“