24. Januar 2025, 15:07 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Kaiserkrone ist eine der eindrucksvollsten Frühjahrsblüher im Garten. Mit ihrer Höhe von bis zu 140 Zentimetern und ihren leuchtenden, glockenförmigen Blüten in Orange, Gelb oder Rot zieht sie alle Blicke auf sich. Ihr Geruch ist nicht jedermanns Sache und wird gern mit dem in einem Löwenkäfig verglichen. Die mehrjährige Zwiebelpflanze ist anspruchslos, wenn sie am richtigen Standort gepflanzt wird, und kann über Jahrzehnte hinweg für tolle Akzente im Garten sorgen.
Die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) gehört zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae) und ist in Westasien bis in den Himalaya beheimatet. Schon im 16. Jahrhundert wurde sie in Europa als Zierpflanze kultiviert. Charakteristisch sind ihre imposanten, bis zu acht Blüten tragenden Stängel, die von einem Schopf aus Blättern gekrönt werden. Aufgrund ihrer langen Lebensdauer und ihrer besonderen Blütenform wird die Kaiserkrone seit Jahrhunderten geschätzt und häufig in Bauerngärten gepflanzt.
Kaiserkrone
Boden
Durchlässig und nährstoffreich
Pflanzzeit
Spätsommer bis Frühherbst
Standort
Sonnig bis halbschattig
Gießen
Regelmäßig
Blütezeit
April bis Mai
Giftig
Alle Pflanzenteile
Düngen
Im Frühjahr mit Kompost, nach der Blüte Flüssigdünger
Ja
Übersicht
Die Kaiserkrone pflanzen
Die Zwiebeln der Kaiserkrone werden im Spätsommer bis Frühherbst (August bis September) gepflanzt. Die Pflanztiefe beträgt etwa 20 bis 30 Zentimeter, der Abstand zwischen den Zwiebeln sollte mindestens 40 Zentimeter betragen.
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Standort und Boden
Die Kaiserkrone bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Während pralle Sonne am Mittag bei dunkleren Sorten das Verblassen der Blüten beschleunigen kann, schadet sie der Pflanze nicht. Der Boden sollte gut durchlässig und nahrhaft sein, da Staunässe die Zwiebeln schnell schädigen kann. Für sandige Böden empfiehlt sich eine Anreicherung mit Humus, während schwere Böden mit Sand oder Kies aufgelockert werden sollten.
Aussehen und Wuchs
Die Kaiserkrone erreicht eine Höhe von bis zu 140 Zentimetern. Ihr kräftiger, unverzweigter Stängel trägt an der unteren Hälfte lanzettförmige Blätter. An der Spitze bilden sich im Frühjahr (April bis Mai) auffällige, glockenförmige Blüten in Orange, Gelb oder Rot, die von einem blattschopfartigen Büschel gekrönt werden. Die Zwiebeln verströmen einen intensiven Geruch, der als tierisch oder knoblauchartig beschrieben wird. Angeblich soll er Wühlmäuse vertreiben, Studien, die das belegen, gibt es dazu aber nicht.
Sorten
Die Kaiserkrone bietet eine Vielzahl von Sorten, die sich in Wuchshöhe, Farbe der Blüten und Frostempfindlichkeit unterscheiden:
- ‚Lutea Maxima‘: Bis zu 100 cm hoch, leuchtend gelbe Blüten und intensiver Geruch.
- ‚Rubra Maxima‘: Orangerote Blüten, 100 cm hoch, leicht spätfrostempfindlich.
- ‚Aurora‘: Kompaktere Sorte mit 60 cm Höhe und orangen Blüten.
- ‚Garland Star‘: 120 cm hoch, auffällige Blütenstiele in Braun-Schwarz mit orangen Blüten.
- ‚Argenteovariegata‘: Weiß geränderte Blätter, rote Blüten, bis zu 70 cm hoch.
Zusätzlich gibt es verwandte Arten wie die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) oder die Zwerg-Kaiserkrone (Fritillaria raddeana).
Die Kaiserkrone pflegen
Die Kaiserkrone ist pflegeleicht und für Anfänger geeignet. Sie benötigt lediglich einen passenden Standort und regelmäßige Aufmerksamkeit während der Wachstumsphase.
Bewässerung der Kaiserkrone
Während der Wachstumsphase im Frühjahr sollte die Erde gleichmäßig feucht gehalten werden, Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden. In Trockenperioden wird direkt an der Basis der Pflanze gegossen, um die Blätter nicht zu benetzen.
So muss man die Pflanze düngen
Eine Langzeitdüngung im Frühjahr mit organischem Dünger oder Kompost fördert das Wachstum. Nach der Blüte kann ein flüssiger Rosendünger zusätzliche Nährstoffe liefern. Auf nährstoffarmen Böden empfiehlt sich ein stickstoffhaltiger Dünger im Frühling und nach der Blüte.
Benötigt die Kaiserkrone einen Schnitt?
Das Laub der Kaiserkrone sollte erst abgeschnitten werden, wenn es vollständig vergilbt ist, da die Pflanze die Nährstoffe für den Winter einlagert. Verwelkte Blüten kann man hingegen zeitnah entfernen.
Winterhärte
Die Kaiserkrone ist winterhart, je nach Sorte bis etwa –34 °C. In rauen Regionen kann eine Laubschicht als Frostschutz hilfreich sein. Bei Kübelpflanzen sollte man das Gefäß mit Vlies umwickeln und an einen geschützten Ort stellen.
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt über Tochterzwiebeln, die im Spätsommer von der Mutterzwiebel abgetrennt und separat eingepflanzt werden. Eine Vermehrung durch Samen ist möglich, jedoch zeitaufwendig, da die Pflanzen erst nach mehreren Jahren blühen.
Krankheiten und Schädlinge
- Lilienhähnchen: Rote Käfer, die Blätter anfressen; Larven eher unauffällig, da sie sich mit einer schützenden Schicht aus Kot bedecken. Absammeln oder natürliche Feinde wie Vögel fördern.
- Zwiebelfäule: Vermeidung durch gute Drainage und mäßiges Gießen.
- Grauschimmel (Botrytis): Zu erkennen an einem grau-braunen, eher pelzigen Belag an Blüten, Stängeln und Blättern. Entfernen befallener Pflanzenteile und gute Belüftung.
Giftigkeit
Die Kaiserkrone ist in allen Pflanzenteilen, besonders in der Zwiebel, giftig. Der Verzehr kann zu Übelkeit, Erbrechen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Es ist wichtig beim Umgang mit der Pflanze Handschuhe zu tragen.
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Alternativen
Alternativen zur Kaiserkrone sind:
- Schachbrettblume (Fritillaria meleagris): Kleinere Art mit purpur-weiß gemusterten Blüten.
- Persische Kaiserkrone (Fritillaria persica): Violett-braune Blüten ohne Blattschopf.
- Zwerg-Kaiserkrone (Fritillaria raddeana): Gelb blühende, frostempfindliche Art.
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Bienenfreundlichkeit
Die Kaiserkrone gilt als bienenfreundlich, da sie bereits im März angeflogen werden kann. Allerdings ist die Menge an Pollen eher mäßig.