10. Januar 2021, 12:44 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Auf den ersten Blick verbirgt sich nicht viel hinter den kleinen, stacheligen Kakteen. Jedoch können diese außergewöhnlichen Pflanzen prächtige Blüten tragen. Dafür benötigen sie eine spezielle Pflege. Worauf es dabei ankommt.
Sie sind grün und mit zahlreichen Dornen übersät – der Kaktus ist ein besonderes Gewächs, trägt er doch, anders als die meisten Pflanzen, keine Blüten. Mit den richtigen Tricks, kann man das aber ändern und einen Kaktus zum Blühen bringen. Und mit besonderer Hingabe und etwas Glück, ist es sogar möglich, dass sich ein kleiner Kranz aus Blumen am Kopf der Pflanze bildet.
Übersicht
Wie man einen Kaktus zum Blühen bringen kann
Wenn man für eine Winterruhe sorgt, kann man einen Kaktus zum Blühen bringen. Dafür muss man der Pflanze vorab genügend Nährstoffe zuführen, damit sie für die Winterzeit Reserven einlagern kann. Während der Winterruhe sollte der Kaktus an einem kühlen und trockenen Ort stehen. Etwa ab März endet die Ruhezeit. Dann kann man die Pflanze wieder an ein Südfenster stellen und ihr mehr Wasser verabreichen. Auf diese Weise löst man die Knospenbildung aus.
Hinweis: Wenn im März die Bedingungen noch nicht optimal sind, können Sie die Ruhezeit mithilfe eines dunklen Platzes und wenig Gießwasser verlängern.
Gut zu wissen 4 häufige Fehler beim Pflegen von Kakteen
Tipps Kakteen richtig umtopfen, ohne der Pflanze zu schaden
Für eine üppige Blüte Pflanz- und Pflegetipps für die Klivie
Pflege-Tipps für Kakteen
Darüber hinaus muss man einen Kaktus aber richtig pflegen, damit man ihn überhaupt zum Blühen bringen kann. Die Ursprungskontinente von Kakteen sind Nord- und Südamerika. Sie müssen verschiedene spezielle Klimabedingungen überstehen – so sind Winter meist kühl und trocken, Sommer hingegen heiß und mit unregelmäßigen Niederschlägen verbunden. „Das müssen wir nun diesen Pflanzen in Europa nachstellen“, erklärt Reinhardt Müller, Vize-Präsident der Deutschen Kakteen-Gesellschaft e. V., gegenüber myHOMEBOOK.
Auch interessant: Pflegetipps für den beliebten Zaunkaktus
Wachstums- und Ruhezeiten beachten
Kakteen haben Wachstums- und Ruhezeiten. Diese sind laut Müller unbedingt einzuhalten, denn sie bestimmen die Blühwilligkeit der Kakteen: „Im Winter, also der Ruhezeit, werden die meisten Kakteen kühl (5 bis 10 Grad), hell und trocken gehalten. Zur Wachstumszeit (etwa Ende März bis Oktober) benötigen die Kakteen regelmäßig Wasser- und Düngerabgaben.
Ausreichend bewässern
Ein wichtiger Faktor bei der Pflege ist das Bewässern. Fälschlicherweise wird bei Kakteen oft angenommen, dass man sie nicht gießen muss. Allerdings fördert die regelmäßige und vor allem ausreichende Bewässerung das Wachstum und begünstigt damit auch eine Blüte bei Kakteen. Als Gießwasser eignet sich besonders Regenwasser, da es fast Kalkfrei ist. Als Faustregel gilt: Kakteen müssen so viel Wasser bekommen, dass die Erde komplett durchtränkt ist. „Dabei soll der Wurzelballen richtig durchnässt werden, aber sich keine Staunässe bilden. Es wird erst wieder gegossen, wenn der Wurzelballen trocken ist“, erklärt Müller.
Auch interessant: Darum bleibt bei Hortensien manchmal die Blüte aus
Den richtigen Dünger verabreichen
Auch die Düngung ist wichtig, um einen Kaktus zum Blühen zu bringen. Bei der Bewässerung der Sukkulenten sollten Sie einen Kakteendünger beigeben. „Kakteendünger ist ein stickstoffarmer Dünger und in jedem Blumenmarkt erhältlich“, so der Kakteen-Experte. Passen Sie die Düngung dem Vegetationszyklus der Pflanze an. Das bedeutet: Während der Wachstumszeit – also im Frühling und Sommer – sollte man den Kaktus alle vier Wochen düngen. Ab September braucht die Pflanze keinen Dünger mehr.
Wichtig: Beachten Sie beim Düngen unbedingt die Mengenangaben, die auf dem jeweiligen Mittel vermerkt sind. Zu viel Dünger kann den Kakteen schaden.
Auch interessant: Pflege-Tipps, um faulende Kakteen zu retten
Umtopfen nicht vergessen
Eine der schwierigeren Aufgaben bei der Pflege von Kakteen ist das Umtopfen. Man sollte aber regelmäßig, also alle ein bis zwei Jahre, umgetopft werden, wie Müller hinweist: „Die Kakteenerde sollte mineralisch, kalkfrei, wenig lehmig und über geringen Humusgehalt verfügen.“ Damit man sich beim Umtopfen nicht verletzt, sollten man sich spezielle Kakteenhandschuhe zulegen. Die empfehlen sich vor allem bei größeren Pflanzen. Kleinere kann man auch mit Hilfsmitteln wie einer Zange greifen und in einen anderen Topf setzen.
Hinweis: Beim Umtopfen am besten ein Substrat verwenden, dass sich optimal für die entsprechende Kaktus-Art eignet. Informieren Sie sich vorher, welche Erde Ihre Pflanze braucht.