20. September 2024, 9:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Kapuzinerkresse ist nicht nur ein wunderschöner Sommerblüher, sondern auch ein guter Beetpartner. Mit ihrem großen Blattwerk und ihrem speziellen Duft bringt sie vielen Pflanzen, darunter Zucchini und Tomaten, großen Nutzen. Über gute und schlechte Nachbarn für die Kapuzinerkresse.
Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) kann mit Fug und Recht als Alleskönner im Garten bezeichnet werden. Und das aus sechs Gründen: Sie ist mit ihren gelben, orangefarbenen und roten Blüten eine fantastische Zierpflanze, außerdem eine wirkstarke Heilpflanze, eine köstliche Nahrungspflanze, eine ergiebige Insektenweide, sie kann als schnell wachsender Sichtschutz eingesetzt werden und ist ein perfekter Beetnachbar für viele Gemüsearten und andere Pflanzen. Welche Pflanzen in welcher Form als Nachbarn von der Kapuzinerkresse profitieren, erklärt myHOMEBOOK im Folgenden.
Kapuzinerkresse ist ein guter Nachbar für …
- Kürbisgewächse: Kürbisse, Gurken und Zucchini haben allesamt flach verlaufende Wurzeln. Hacken und Jäten bekommt ihnen daher nicht besonders gut. Mit ihrem bodendeckenden Wuchs unterdrückt die Kapuzinerkresse einen großen Teil des aufkommenden Unkrauts und macht damit störende Bodenbearbeitungen weitgehend überflüssig. Ein weiterer Vorteil liegt in der großflächigen Beschattung des Bodens, die dabei hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten, also Verdunstung zu reduzieren. Das ist gerade bei so durstigen Pflanzen wie Kürbisgewächsen ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
- Tomaten: Wie auch bei den Kürbisgewächsen hilft neben Tomaten gepflanzte Kapuzinerkresse dabei, Unkraut in Schach zu halten und Bodenfeuchtigkeit zu bewahren. Darüber hinaus bringt sie noch weitere Vorteile mit sich: Ihre bodendeckenden Blätter dienen als eine Art Barriere, die die Blätter der Tomatenpflanze vor Bodenkontakt und Spritzwasser schützt. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass die Tomaten sich mit der gefürchteten Kraut- und Braunfäule infizieren. Ansonsten schützen die in der Kapuzinerkresse enthaltenen Senföle die Tomaten vor weiteren Pilzkrankheiten.
- Obstbäume und Rosen: Blattläuse lieben Obstbäume und Rosen, aber sie lieben auch Kapuzinerkresse. Daher wird oft empfohlen, Kapuzinerkresse als Ablenkungspflanze unter Obstbäumen und Rosen zu setzen. Dieser Trick funktioniert aber nur unter Umständen, denn die unterschiedlichen Blattlausarten wechseln ihre Wirtspflanzen nicht beliebig. Einen Versuch ist es natürlich dennoch wert.
- Kartoffeln: Kapuzinerkresse ist auch für Kartoffeln ein guter Nachbar, da sie mit ihrem reichen Blattwerk den Boden zwischen den Kartoffelreihen gut beschattet. Zudem soll sie eine abschreckende Wirkung auf Kartoffelkäfer haben.
- Auch Sellerie, Bohnen und Erbsen lassen sich im Beet gut mit Kapuzinerkresse kombinieren.
Gut zu wissen: Kapuzinerkresse soll in gewissem Maß Schnecken, manche Raupen, Ameisen und Wühlmäuse auf Abstand halten.
Schlechte Nachbarn für die Kapuzinerkresse
Zu den ungünstigen Nachbarpflanzen zählen Rauke, Dill, Kerbel, Koriander, Petersilie und Schnittlauch.
Mischkultur Gute und schlechte Beetnachbarn für Tomaten
Mischkultur Gute und schlechte Beetnachbarn für Gurken
Vorteilhafte Mischkultur Gute und schlechte Beetnachbarn für Kartoffeln
Passt Kapuzinerkresse zu Kohlgewächsen?
Bei der Frage, ob Kapuzinerkresse ein guter Nachbar für Kohlgewächse ist, gehen die Meinungen auseinander. Schuld daran ist der Kohlweißling. Denn dieser hübsche, weiße Schmetterling legt seine Eier auf den Blättern der Kohlgewächse, aber auch auf den Blättern der Kapuzinerkresse ab. Aus den Eiern schlüpfen etwa 14 Tage später kleine, gefräßige Raupen, die sich über die Blätter hermachen.
Ob Kohl und Kapuzinerkresse vor diesem Hintergrund gut zusammenpassen? Nein, sagen die einen, weil die Kapuzinerkresse mit ihrem Senföl-Geruch Kohlweißlinge anzieht und die ihre Eier dann nicht nur auf die Blätter der Kapuzinerkresse, sondern auch auf den Kohl ablegen. Ja, sagen die anderen. Sie argumentieren jedoch, dass die Kohlweißlinge die Kapuzinerkresse dem Kohl vorziehen und daher der Kohl zumindest zum Teil von der Eiablage verschont bleibt.
Probieren geht über Studieren
„Es wäre ja zu schön, wenn es immer ein klares Ja oder ein klares Nein geben würde. Aber das gibt es nicht. Auch nicht im Garten. Und weil ein Garten kein Labor ist, in dem alle Bedingungen genau kontrolliert werden können, gibt es immer zusätzliche Faktoren, die ebenfalls eine Wirkung haben können. Daher meine ich, dass man gut beraten ist, wenn man einfach selbst mal ausprobiert, was im eigenen Garten funktioniert und was nicht.“