11. März 2022, 12:50 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Kirschlorbeer gilt als pflegeleicht und äußerst robust. Aus diesem Grund ist die Pflanze besonders beliebt. Durch ihren hohen Wuchs und die weißen Blüten, ist der Kirschlorbeer als Hecke nicht nur nützlich, sondern auch hübsch anzusehen. Doch Naturschützer betrachten das Pflanzen des Neophyten als kritisch.
Ursprünglich stammt der Kirschlorbeer aus Kleinasien. Doch auch in hiesigen Gärten findet man die Pflanze. Insbesondere als Heckenpflanze ist der Kirschlorbeer besonders beliebt. Bis zu vier Meter Höhe können einige Arten erreichen. Wilde Sorten wachsen bis zu sieben Meter hoch – ein idealer Sichtschutz. Wie man die Pflanze richtig pflanzt und pflegt.
Übersicht
Kirschlorbeer
Boden
humusreich, durchlässig, leicht sauer
Pflanzzeit
Frühjahr
Standort
halbschattig bis schattig
Gießen
regelmäßig, besonders bei anhaltender Trockenheit
Blütezeit
Mai bis Juni
Giftig
ja
Düngen
während der Wachstumsphase alle 4-6 Wochen
ja
Wie wird Kirschlorbeer blickdicht?
Hecken sollen nicht nur das eigene Grundstück optisch vom Nachbargrundstück abgrenzen, sondern auch vor neugierigen Blicken schützen. Damit die Hecke aus Kirschlorbeer blickdicht wird, sollte man sie zweimal im Jahr zurückschneiden. Der Rückschnitt erfolgt einmal im Frühjahr direkt nach der Blüte und einmal Ende Juli. Einen dichten Wuchs fördert man zudem, wenn man die Zweige über einem nach außen zeigenden Auge abschneidet.
Tipp: Die Sorte „Rotundifolia“ eignet sich besonders gut als Hecke. Sie wächst schnell, ist blickdicht und wird bis zu drei Meter hoch.
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Ist das Pflanzen von Kirschlorbeer verboten?
Obwohl Kirschlorbeer zu den giftigen Pflanzen zählt, ist das Anpflanzen des Gewächses in Deutschland nicht verboten. Dennoch raten Naturschützer davon ab, weil sie heimische Pflanzen verdrängt. Besonders Insekten sind auf diese angewiesen, Vögel wiederum auf die Insekten. Alternativ kann Vogelbeere oder Haselnuss gepflanzt werden oder man platziert in einer Ecke des Gartens Pflanzen, die Schmetterlinge gerne als Eiablage benutzen wie zum Beispiel Brennnessel, Fenchel oder Wilde Möhre.
Kirschlorbeer im Garten anpflanzen
Als Halbschattenpflanze fühlt sich der Kirschlorbeer besonders an dunkleren Plätzen im Garten wohl, wie zum Beispiel unter Schatten-werfenden Bäumen. Der Standort sollte windgeschützt sein. Die Pflanze favorisiert einen humus- und nährstoffreichen Boden, kommt aber auch mit einem sandigen Untergrund zurecht. Staunässe sollte man vermeiden.
Kirschlorbeer kann ganzjährig in den Boden gesetzt werden. Jedoch eignen sich besonders der Frühling oder der Herbst zum Einpflanzen. Das Pflanzloch sollte die doppelte Größe des Wurzelballens betragen. Nachdem man die Erde festgedrückt hat, den Kirschlorbeer gut wässern.
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Optimale Pflege
Der Kirschlorbeer ist pflegeleicht und robust.
Bewässerung
Gießen muss man den Kirschlorbeer nur bei langen Trockenperioden im Sommer.
Düngung
Jährlich sollte man das Gewächs zweimal düngen. Ende März mit Hornmehl und Kompost, Ende August mit Patentkali und Kalium. Das Kalium stärkt die Resistenz gegen Frost.
Schnitt
Mindestens einmal im Jahr Ende Juli sollten Hobbygärtner den Kirschlorbeer mithilfe einer Handheckenschere zurückschneiden. Zudem bietet sich ein Schnitt im Frühjahr an, direkt nach der Blüte. Übrigens: Kirschlorbeer eignet sich nicht nur als Hecke, sondern auch einzeln und in Form geschnitten.
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Vermehrung
Beim Rückschnitt entstehen viele Stecklinge, mit denen man den Kirschlorbeer sehr einfach als Kopfsteckling vermehren kann. Doch auch eine Aussaat ist möglich. Dafür trocknet man die Kerne der Früchte im Herbst. Da es sich um Kaltkeimer handeln, sollten man sie bei circa vier Grad Celsius für mehrere Wochen quellen lassen. Anschließend kommen sie in ein Aussaatgefäß. Auch hier sollte die Umgebung kühl sein, der Kühlschrank wäre zum Beispiel ein passender Ort. Erreichen die Keimlinge eine Höhe von mehreren Zentimetern, können Hobbygärtner sie in einen kleinen Topf umsetzen. Im Herbst ist die Zeit, um den jungen Kirschlorbeer in den Garten zu setzen.
Frostschutz
Je nach Sorte verträgt Kirschlorbeer mehr oder weniger Kälte. Besonders kleine und breitwüchsige Sorten vertragen kältere Winter. Deckt man den Boden mit Mulch und Reisig ab, können Frostschäden vermieden werden. Auch das Abdecken mit einem Vlies kann helfen.
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Ist Kirschlorbeer giftig?
Grundsätzlich ist Kirschlorbeer eine giftige Pflanze. Die giftigen Wirkstoffe befinden sich in allen Pflanzenteilen – auch in den Blättern und Früchten. Es ist zwar möglich, aus den roten beziehungsweise schwarzen Früchten im Herbst Marmelade zu machen, allerdings ist davon abzuraten. Immerhin reichen bereits drei falsche Beeren aus, um genug Blausäure im Magen zu bilden, die Vergiftungserscheinungen hervorrufen können. Dazu zählen Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen bis hin zu Bewusstlosigkeit.
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Krankheiten und Schädlinge
Hobbygärtner müssen sich bei dem Kirschlorbeer nicht um viele Krankheiten und Schädlinge Sorgen machen. Dennoch kann ein Pilz die Pflanze befallen, der für die Schrotschusskrankheit verantwortlich ist. Wenn sich auf den Blättern gelbe oder braune Flecken bilden, sollte man die Pflanze entsprechend behandeln.
Der Dickmaulrüssler befällt die Pflanze auf zweierlei Art. Zum einen ernähren sich seine Larven von den Wurzeln, zum anderen knabbert der erwachsene Käfer an den Blättern.