30. März 2024, 6:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Kiwanos brauchen viel Wärme, viel Wasser und relativ viel Dünger. Wer ihnen alle diese Wünsche erfüllt, kann bis zu 50 Früchte pro Pflanze ernten. Wir geben Ihnen ein paar Anbautipps für diesen exotischen Genuss.
So exotisch der Name klingt, so ungewöhnlich sehen die Früchte der Kiwano (Cucumis metuliferus) auch aus. Die Kiwano wird auch deutlich nüchterner, aber sehr treffend, als Horngurke, Zackengurke oder Hornmelone bezeichnet. Sie gehört zu der Familie der Kürbisgewächse und ist in Zentral- und Südafrika heimisch. An einem warmen Plätzchen gedeiht die stachelige Frucht mit dem gallertartigen Innenleben auch in unseren Breiten.
Übersicht
Kiwano säen und pflanzen
Der April ist ein guter Zeitpunkt, um mit der Anzucht auf der Fensterbank oder in einem beheizten Gewächshaus zu beginnen. Ein bis zwei Zentimeter tief in Anzuchterde gesteckt, keimen die wärmeliebenden Gewächse bei einer Mindesttemperatur von 20 Grad innerhalb von ein bis zwei Wochen.
Ab Mitte Mai, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, können die Jungpflanzen ins unbeheizte Gewächshaus oder an einen wärmebegünstigten Platz im Freiland ziehen. Vor dem Umzug empfiehlt es sich, die Pflanzen an das Leben im Freien zu gewöhnen. Wird die Erde im Pflanzloch mit Kompost und Hornspänen gemischt, hat die Horngurke beste Startbedingungen. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte mindestens 120 Zentimeter betragen, der Abstand zwischen den Reihen mindestens 40 Zentimeter.
Nach dem Anbau der Kiwano sollten auf derselben Fläche vier Jahre lang keine Kürbisgewächse mehr gepflanzt werden.
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Aussehen und Wuchs
Die Horngurke wächst als einjährige Kletterpflanze und bildet Ranken, die bis zu zwei Meter lang werden können. Ohne Kletterhilfe wächst die Pflanze auf dem Boden liegend. Die Blätter ähneln Gurkenblättern, und auch die kleinen, gelben Blüten lassen die Verwandtschaft mit der Gurke erahnen. Die walzenförmigen, stacheligen Früchte sind 10 bis 15 Zentimeter lang und reifen von grün über gelb zu einem Orangeton ab. Das gallertartige, essbare Fruchtfleisch ist gelbgrün bis smaragdgrün.
Standort und Boden
Kiwanos bevorzugen einen sonnig gelegenen Standort. Da die Pflanzen überaus wärmebedürftig sind und Temperaturen unter 15 Grad Celsius nicht gut vertragen, sind sie hierzulande am besten im Gewächshaus aufgehoben. In Weinbaugebieten sowie vor geschützten, südlich ausgerichteten Hauswänden oder Mauern kann der Anbau auch im Freiland gelingen. Der Boden sollte locker, durchlässig, nährstoffreich und ausreichend feucht sein.
Auch Balkon- oder Terrassengärtner brauchen auf Kiwanos nicht zu verzichten, denn die Pflanze gedeiht auch in Kübeln, wenn diese mindestens 20 Liter Fassungsvermögen haben.
Sortentipps
Wer nach speziellen Kiwano-Sorten sucht, wird nur schwer fündig. Meist wird einfaches Kiwano-Saatgut verkauft. Die einzige leicht erhältliche Sorte ist „Jelly Round“. Sie zeichnet sich durch runde, acht bis zehn Zentimeter große Früchte aus.
Horngurke pflegen
Kompliziert ist der Anbau der Horngurke nicht. Dennoch braucht sie regelmäßige Pflege.
Bewässerung
Kiwanos sind sehr durstige Pflanzen. Es sollte so gegossen werden, dass der Boden stets durchfeuchtet ist. Trotzdem ist es zur Vermeidung von Krankheiten wichtig, die Erdoberfläche hin und wieder abtrocknen zu lassen.
Düngung
Kiwanos brauchen nicht nur eine gute Wasserversorgung, sondern auch eine regelmäßige Düngung. Wird dem Gießwasser alle ein bis zwei Wochen ein organischer Flüssigdünger beigemischt, ist die Pflanze für die Bildung der Früchte gut ausgestattet.
Schnitt
Ein Schnitt ist nicht nötig. Störende Triebe können jedoch entfernt werden.
Vermehrung
Die Vermehrung der Horngurke erfolgt durch Aussaat.
Überwinterung
Über eine Überwinterung der Pflanze braucht man sich keine Gedanken zu machen, denn die Horngurke ist eine einjährige Pflanze, die im Herbst abstirbt.
Giftigkeit
Die Horngurke gilt als nicht giftig.
Alternativen
Natürlich kann man statt Horngurken auch herkömmliche Gurken pflanzen. Wer lieber etwas Ungewöhnliches ausprobieren möchte, könnte die Mexikanische Minigurke pflanzen. Auch sie wächst als Rankpflanze und punktet mit einer besonderen Optik. Ihre Früchte sehen aus wie kleine, gestreifte Wassermelonen und sind nicht viel größer als große Stachelbeeren.
Bienenfreundlichkeit
Die Blüten der Kiwanos werden von Bienen und Hummeln gerne besucht.
Krankheiten und Schädlinge
Kiwanos sind deutlich robuster als Gurken und Melonen. Trotzdem können sie von Mehltau befallen werden. Um die Wahrscheinlichkeit eines Befalls zu verringern, empfiehlt es sich, den empfohlenen Pflanzabstand nicht zu unterschreiten. Wachsen die Pflanzen an einem Gerüst statt auf dem Boden liegend, reduziert sich die Befallswahrscheinlichkeit noch weiter.
Ernte
Mit der richtigen Pflege und ein bisschen Glück kann man bis zu 50 Früchte pro Pflanze ernten. Die Erntezeit beginnt etwa Mitte August und reicht bis in den Herbst hinein. Sobald sich die Früchte gelb färben, schneidet man sie mit einem Messer oder einer Gartenschere ab und lässt sie bei Zimmertemperatur so lange nachreifen, bis sie sich orangerot färben und die Schale ein wenig weicher wird. Wer die stachligen Früchte mit Handschuhen erntet, spart sich den einen oder anderen Piks.
Kühl gelagert, halten sich die Früchte sechs bis neun Monate lang. Im Kühlschrank sollten die stacheligen Exoten jedoch nicht gelagert werden, denn dort verderben sie sehr schnell.
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Verwendung in der Küche
Kiwanos werden roh gegessen. Entweder schneidet man sie auf und löffelt sie wie eine Kiwi aus oder man nutzt sie für Obstsalate, Cocktails, Smoothies, Obstkuchen oder Cremes. Geschmacklich liegen die Früchte irgendwo zwischen Banane, Melone, Gurke, Passionsfrucht und Zitrone.
Persönlicher Tipp
„Regenwasser aus der Regentonne eignet sich zum Gießen von Kiwanos am besten, denn – genau wie herkömmliche Gurken auch – mögen die Pflanzen kein kaltes Leitungswasser. Wer keine Regentonne hat, kann seine Gießkanne mit Leitungswasser füllen, sie ein paar Stunden stehen lassen und erst dann gießen, wenn das Wasser die Umgebungstemperatur angenommen hat.“