8. April 2021, 15:40 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Bis zu fünf Meter Höhe können Kletterrosen erreichen. Daher eignen sich die Kulturrosen besonders, um triste Hauswände, Pergolas und auch Gartenzäune zu veredeln. Tipps und Tricks, damit die edlen Kletterrosen auch im eigenen Garten wachsen und gedeihen.
Mit ihrer üppigen Blütenpracht hübschen Kletterrosen jeden Garten auf, unabhängig davon, ob es sich um einen naturnahen Bauerngarten oder einen romantischen Englischen Garten handelt. Wie Hobbygärtner die prächtige Rose im eigenen Garten erfolgreich pflanzen und pflegen.
Übersicht
Kletterrosen
Boden
nährstoffreich, durchlässig
Pflanzzeit
Frühling oder Herbst
Standort
sonnig und geschützt
Gießen
ein bis zwei Mal wöchentlich
Blütezeit
Juni bis Oktober
Giftig
leicht
Düngen
im Frühjahr mit Kompost
ja
Was ist der Unterschied zwischen Kletterrosen und Ramblerrosen?
Oft stößt man bei der Suche nach Kletterrosen für den eigenen Garten auch auf Ramblerrosen. Nicht ohne Grund, auch sie klettern gerne an Fassaden oder Bäumen entlang. Jedoch unterscheiden sie sich von den klassischen Kletterrosen. Eine typische Ramblerrose oder Schlingrose kann bis zu zehn Meter in die Höhe wachsen. Daher eignet sie sich besonders, um an alten Bäumen hochzuklettern. Die vielen kleinen Blüten der Ramblerrose blühen nur einmal. Es gibt jedoch Sorten, die auch mehrmals blühen. Übrigens: Übersetzt aus dem Englischen bedeutet „to ramble“ so viel wie umherschweifen.
Kletterrosen blühen hingegen mehrmals. Sie wachsen kompakter und erreichen dabei maximal eine Höhe von fünf Metern.
Kletterrosen im Garten anpflanzen
Um Kletterrosen im Garten anzupflanzen, eignen sich der Frühling oder der Herbst. Viel Platz benötigt sie im Beet nicht. Während Rosensorten generell mit jedem Boden gut auskommen, sollte jedoch gerade bei der üppig wachsenden Kletterrose ausreichend Humus vorhanden sein. Dieser kann vor dem Einpflanzen in die Erde eingearbeitet werden. Bei dem Tiefwurzler ist es zudem wichtig, dass der Boden tiefgründig ist. Das bedeutet, dass die Erde bis mindestens 50 Zentimeter Tiefe keine Schicht aufweist, durch oder in der die Rose nicht wurzeln kann.
Den richtigen Standort finden
Der optimale Standort im Garten ist sonnig und geschützt. Einige Sorten vertragen aber auch ohne Probleme einen halbschattigen Platz wie zum Beispiel die Sorte Sénégal. Essenziell für die Kletterrose ist eine Rankenhilfe, an der sie hoch wachsen kann. Dafür eignen sich zum Beispiel Zäune, Rosenbögen, Lauben, Hausfassaden mit Rankengittern oder auch Bäume. Dabei sollte man ausreichend Platz für die Wurzeln lassen und die Pflanze circa 30 bis 50 Zentimeter von der Rankenhilfe entfernt einpflanzen. Spaliere sollten mindestens acht Zentimeter von der Hauswand entfernt sein, um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen.
Auch im Kübel auf der Terrasse oder auf dem Balkon fühlt sich eine Kletterrose wohl. Hobbygärtner sollten dabei auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr durch Dünger achten sowie auf einen mindestens 50 Zentimeter tiefen Topf.
Sorten-Empfehlungen
Bei dem Kauf einer Kletterrose gilt es, auf das ADR-Siegel zu achten. Dieses kennzeichnet robuste Sorten. Zu den empfehlenswerten Sorten zählen zum Beispiel:
- Kir Royal
- Compassion
- Florentina
- Moonlight
- Aloha
Kletterrosen optimal pflegen
Um an den Rankenhilfen empor zu klettern, benötigt die Kletterrose Hilfe. So müssen Hobbygärtner die Triebe regelmäßig an die gewünschte Stelle anbinden. Das kann man zum Beispiel mithilfe von Bast oder Pflanzenclips tun. Bindet man die Triebe waagerecht an die Rankenhilfe, minimiert man die Wuchskraft und fördert gleichzeitig eine üppigere Blüte.
Bewässerung
Die erste Bewässerung erfolgt bereits, bevor man die Rose ins Beet einpflanzt. Ein paar Stunden zuvor sollte man sie gut wässern, um so Trockenstress zu verhindern. Danach benötigt die Kletterrose nur noch wenig Wasser. Selbst bei Trockenheit reicht es, wenn man sie ein- bis zweimal wöchentlich gießt. Dies sollte nie über die Blätter geschehen, da die Pflanze sonst von Pilzen befallen wird.
Düngung
Eine neu eingepflanzte Kletterrose muss man erst nach der Blüte im Juni düngen. Danach können Hobbygärtner die Pflanze zusätzlich Anfang April mit Kompost düngen.
Dazu passend: Rosen richtig düngen
Schnitt
Nachdem man die Rose eingepflanzt hat, kürzt man sie auf circa 50 Zentimeter. So kann sie ihre Energie zum Wachsen verwenden. Der erste Pflegeschnitt erfolgt im dritten Jahr nach der Pflanzung. Hier gilt die Regel: Blühen die gelben Forsythien im Frühjahr, können Hobbygärtner die Kletterrosen im Garten schneiden. Dabei geht man vorsichtig vor, lichtet die Pflanze etwas aus und entfernt krankes Holz. Unverzweigte Äste kann man ebenfalls zurückschneiden, damit sich neue Triebe bilden. Ebenfalls sollte man zu lange Triebe einkürzen.
Im Herbst erfolgt ein zweiter Rückschnitt, wenn die Rose zu groß geworden ist. Auch hier ist es ratsam, vorsichtig vorzugehen. Schneidet man die Kletterrose zu weit zurück, können Frostschäden im Frühjahr folgen. Generell gilt, dass einmal blühende Kletterrosen nicht zurückgeschnitten werden. Wildtriebe entfernt man wurzelnah.
Dazu passend: Wie man Rosen im Frühjahr richtig zurückschneidet
Vermehrung
Erfolgreich vermehrt man Kletterrosen als Stecklinge. Dafür schneidet man im August nach der Blüte mehrere Triebe mit mindestens fünf Augen schräg ab. Nachdem man die Blätter bis auf die obersten zwei entfernt hat, taucht man die Schnittfläche in ein Bewurzelungssubstrat. Anschließend pflanzt man die Stecklinge in je einen Pflanztopf. Gut gießen und das Klima warm und feucht halten – das gelingt am besten in einem Gewächshaus.
Übrigens: Als Augen bezeichnet man die runden Erhöhungen am Stiel einer Rose. Aus ihnen wachsen die neuen Triebe im Frühjahr.
Frostschutz
Generell gelten Kletterrosen als winterhart – einige Sorten mehr, andere weniger. Unterstützen kann man die Pflanzen im Winter, indem man am Rosenfuß Erde anhäuft, die Pflanze mit einer Weidenmatte oder Vlies abdeckt und lange Triebe mit Sackleinen behängt.
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Krankheiten und Schädlinge
Die häufigsten Schädlinge und Krankheiten bei Kletterrosen sind Blattläuse, Dickmaulrüssler und Spinnmilben, sowie Mehltau, Sternrußtau, Rosenrost und Grauschimmel. Bei robusten Sorten mit einem ADR-Siegel treten diese seltener auf.