5. März 2024, 17:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mit ihren dekorativen Blättern und den zahlreichen langstieligen Blüten ist die Knollige Kapuzinerkresse eine tolle Bereicherung im Garten. Und als wäre das nicht genug, bildet die robuste Rankpflanze auch noch essbare Knollen. Wie die Verwandte der bekannten Großen Kapuzinerkresse gepflanzt und gepflegt wird, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Während die Große Kapuzinerkresse hierzulande als Gartenpflanze sehr beliebt ist, kennt die Knollige Kapuzinerkresse (Tropaeolum tuberosum), auch Mashua genannt, kaum einer. Beide Pflanzen stammen aus Südamerika und gehören zur Familie der Kapuzinerkressengewächse. Ihre Verwandtschaft ist unverkennbar. Eins hat die Knollige Kapuzinerkresse ihrer bekannten Schwester aber voraus: Sie bildet essbare Knollen. In Teilen Südamerikas wird sie daher als wichtiges Nahrungsmittel angebaut. Eigentlich ist die Pflanze ausdauernd, aber wegen ihrer Frostempfindlichkeit wird sie bei uns einjährig angebaut.
Knollige Karpuzinerkresse
Boden
lockerer bis leichter Boden
Pflanzzeit
Ende April
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
regelmäßig
Erntezeit
Blätter & Blüten jederzeit, Knollen im Herbst
Giftig
nein
Düngen
etwas Kompost
nein
Übersicht
Knollige Kapuzinerkresse pflanzen
Die Knollen dürfen ab Ende April ins Freiland und werden dort 10 bis 15 Zentimeter tief horizontal liegend in die Erde gesteckt. Wer vorgezogene Pflanzen setzen möchte, sollte damit bis Mitte Mai warten. Der optimale Pflanzabstand beträgt 80 Zentimeter.
Aussehen und Wuchs
Die Knollige Kapuzinerkresse ist eine Kletterpflanze, die eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen kann. Wird der Knolligen Kapuzinerkresse keine Rankhilfe zur Verfügung gestellt, wächst sie als Bodendecker. Sie hat blaugrüne, gelappte Blätter und zeigt ihre langstieligen, orangegelben bis orangeroten Blüten vom Spätsommer bis zum ersten Frost. Nach dem ersten stärkeren Frost beginnt die Pflanze zu welken. Die Knollen haben sichtbare Einschnürungen und werden maximal 13,5 Zentimeter lang. Obwohl die Pflanze essbar ist, wird sie oft einfach nur als Zierpflanze verkauft.
Standort und Boden
Am besten gedeiht die Knollige Kapuzinerkresse an sonnigen bis halbschattigen Standorten. An den Boden hat sie keine besonderen Ansprüche. Allerdings erleichtert ein lockerer und eher leichter Boden die Ernte.
Auch im Kübel oder anderen größeren Pflanzgefäßen kann das ungewöhnliche Gemüse wachsen. Besonders gut kommt es zur Geltung, wenn der Pflanztopf höhergestellt oder aufgehängt wird.
Sorten
Wer Knollen für die Pflanzung kaufen möchte, hat hierzulande nur eine geringe Auswahl. So ist beispielsweise „Mashua Orange“ oder „Mashua White“ im Handel erhältlich oder aber einfach nur „Knollige Kapuzinerkresse“ ohne weitere Angaben.
Knollige Kapuzinerkresse pflegen
Die hübsche Rankpflanze ist pflegeleicht und robust und braucht daher nur wenig Zuwendung.
Bewässerung
Regelmäßiges Gießen ist die einzige Tätigkeit, die die Knollige Kapuzinerkresse dem Gärtner abverlangt.
Düngung
Dünger benötigt die Pflanzen nicht unbedingt. Dennoch kann etwas Kompost oder ein bisschen anderer organischer Dünger nicht schaden.
Schnitt
Als in unseren Breiten einjährig kultivierte Pflanze muss man die Knollige Kapuzinerkresse nicht schneiden. Bei dem ersten stärkeren Frost frieren die oberirdischen Pflanzenteile ab.
Vermehrung
Die Vermehrung der Pflanze ist problemlos möglich. Sie funktioniert am besten über die Knollen, die man nach einer frostfreien Überwinterung ab Ende April 10 bis 15 Zentimeter tief in den Boden steckt.
Überwinterung
Mit dem ersten Frost stirbt die Pflanze oberirdisch ab. Die Knollen können in Regionen mit milden Wintern, geschützt durch eine dicke Mulchschicht, im Boden bleiben und treiben im Folgejahr wieder aus. Wer sicher gehen möchte, kann die Knollen auch ausgraben und frostfrei in leicht feuchtem Sand aufbewahren. Was nicht auf dem Teller landet, kann im folgenden Frühjahr wieder gepflanzt werden.
Giftig
Die Pflanze gilt als ungiftig.
Alternativen
Weitere interessante Knollengemüse sind der Knollenziest und der Knollige Sauerklee. Beide Pflanzen können gut im Garten angebaut werden.
Krankheiten und Schädlinge
Mit Krankheiten und Schädlingen hat die Knollige Kapuzinerkresse kaum zu kämpfen. In der Pflanze enthaltene Nematizide und andere Inhaltsstoffe wirken sich schützend auf die Pflanzengesundheit aus.
Ernte
Junge Blätter und Blüten kann man jederzeit ernten. Die Knollen beginnen jedoch erst im Herbst richtig zu wachsen, bis der erste stärkere Frost die oberirdischen Pflanzenteile zum Welken bringt. Dann ist Erntezeit. Ein früh einsetzender Frost wirkt sich daher ungünstig auf den Ertrag aus. Gleichzeitig hat der Frost aber auch eine günstige Wirkung. Er verringert den unangenehmen Geruch und den scharfen Geschmack der Knollen.
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Verwendung in der Küche
Der Knolligen Kapuzinerkresse wird eine anti-aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Wer sie trotzdem essen möchte, kann die Knollen entweder roh essen oder kochen, braten oder backen, wobei der Geschmack der rohen Knollen von den meisten Menschen als gewöhnungsbedürftig beschrieben wird. In Südamerika wird die Knolle meist zu Brei verarbeitet oder in gerösteter Form verzehrt. Die Blüten und Blätter kann man Salaten roh beimischen.
Auch Nutzpflanzen haben Zierwert
„Gemüsepflanzen werden oft auf ihren essbaren Nutzen reduziert. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Gemüsen, die auch gut als Zierpflanze durchgehen könnten. Die Knollige Kapuzinerkresse gehört ganz eindeutig dazu. Aber auch buntstieliger Mangold, Artischocken oder auch manche Kohlarten sind in ihrem Zierwert nicht zu unterschätzen.“