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Frühblühende Knollenpflanze

Pflanz- und Pflegetipps für den Krokus im Garten und Kübel

Der Krokus läutet den Frühling im Gartenbeet ein
Der Krokus läutet den Frühling im Gartenbeet ein Foto: Getty Images

5. März 2025, 16:31 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Krokusse (Crocus) gehören zu den bekanntesten Frühlingsblühern und setzen mit ihren leuchtenden Farben bereits im Spätwinter erste Akzente in Gärten und Parks. Sie sind pflegeleicht, vermehren sich von selbst und bieten Bienen und Hummeln eine wertvolle erste Nahrungsquelle nach der Winterruhe. Neben den Frühlingskrokussen gibt es herbstblühende Arten wie den Safran-Krokus (Crocus sativus), dessen Stempelfäden als wertvolles Gewürz geerntet werden.

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Die Gattung Crocus zählt zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) und umfasst etwa 90 Arten sowie zahlreiche Hybriden. Ursprünglich sind Krokusse in Mittel- und Südeuropa, Nordafrika, dem Nahen Osten und Westchina verbreitet. Besonders artenreich sind sie in der Türkei und Griechenland. Natürliche Standorte sind Felsabhänge, lichte Wälder und steinige Wiesen. Während Crocus vernus bereits ab Februar blüht, öffnen sich Herbstkrokusse wie Crocus speciosus oder Crocus sativus im September und Oktober.

Krokusse pflanzen

Frühlingskrokusse sollten zwischen September und November gepflanzt werden, Herbstkrokusse hingegen im August. Die Knollen werden etwa sechs bis zehn Zentimeter tief gesetzt – größere Knollen etwas tiefer. Der Pflanzabstand beträgt ebenfalls sechs bis zehn Zentimeter. Krokusse wirken besonders harmonisch, wenn sie in Gruppen gepflanzt werden. Verwildernde Arten wie der Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus) oder der Gold-Krokus (Crocus flavus) breiten sich von selbst aus.

Standort und Boden

Krokusse gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit durchlässigem, humusreichem Boden. Während Frühlingskrokusse auch auf sandigen oder steinigen Böden wachsen, benötigen Herbstkrokusse eine etwas feuchtere, lehmhaltigere Erde. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie die Knollen faulen lässt. Eine Beimischung von Sand oder Kies kann helfen, die Drainage zu verbessern.

Aussehen und Wuchs

Krokusse sind ausdauernde Knollenpflanzen und erreichen eine Wuchshöhe von fünf bis 15 Zentimeter. Sie besitzen keine Zwiebeln, sondern sogenannte Stängelknollen – verdickte Stängelteile, die jährlich Tochterknollen ausbilden. Die schmalen, grasartigen Blätter erscheinen meist gleichzeitig mit den Blüten. Die becherförmigen Blüten öffnen sich bei Sonnenschein und schließen sich in der Dunkelheit. Die Farbpalette reicht von Violett, Blau und Lila über Gelb und Orange bis hin zu Weiß. Zweifarbige Sorten mit gestreiften oder gemusterten Blüten sind ebenfalls verbreitet.

Sorten

Krokusse werden in drei Hauptgruppen unterteilt:

  • Frühblühende botanische Krokusse:
    • Crocus chrysanthus (Kleiner Krokus) – gelbe bis cremefarbene Blüten
    • Crocus tommasinianus (Elfen-Krokus) – violette Blüten, verwildert gut
    • Crocus sieberi – zweifarbige Blüten in Violett, Weiß und Gelb
  • Großblumige Hybriden:
    • Crocus vernus (Frühlings-Krokus) – große Blüten in Weiß, Gelb oder Violett
    • ‘Pickwick’ – gestreifte Blüten
    • ‘Jeanne d’Arc’ – reinweiße Blüten
  • Herbstblühende Krokusse:
    • Crocus speciosus – violettblaue Blüten
    • Crocus sativus (Safran-Krokus) – lilafarbene Blüten, liefert Safran
    • Crocus kotschyanus – zart violett-rosa Blüten

Krokusse pflegen

Einmal gepflanzt, benötigen Krokusse kaum Pflege. Nach der Blüte sollten die Blätter stehen bleiben, bis sie vollständig vergilben.

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So sollte man den Krokus bewässern?

Krokusse sind an wechselnde Feuchtigkeitsverhältnisse angepasst und benötigen nur wenig Wasser. In trockenen Frühlingen oder Herbstmonaten sollte mäßig gegossen werden. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie zu Knollenfäule führt. Besonders bei Topfkultur sollte überschüssiges Wasser stets abfließen können. Während der Ruhezeit im Sommer und Winter ist keine Bewässerung nötig.

Wie muss man die Pflanze düngen?

Krokusse benötigen kaum zusätzliche Nährstoffe. In mageren Böden kann im Frühjahr oder Herbst ein organischer Flüssigdünger oder phosphorbetonter Zwiebelpflanzendünger helfen. Eine dünne Schicht Kompost ist ebenfalls ausreichend.

Benötigen die Frühblüher einen Schnitt?

Nach der Blüte sollten die Blätter vollständig vergilben, bevor sie entfernt werden. Dies ermöglicht der Pflanze, Nährstoffe für die nächste Saison in der Knolle einzulagern.

Winterhärte

Die meisten Krokusse sind winterhart und überstehen Temperaturen bis –20 Grad. Sie benötigen keinen zusätzlichen Winterschutz.

Vermehrung

Krokusse vermehren sich über Tochterknollen oder Samen. Die Knollen können nach der Ruhezeit im Sommer ausgegraben und neu gepflanzt werden. Samen benötigen eine Kälteperiode (Kaltkeimer) und keimen oft erst nach mehreren Jahren. Der Safran-Krokus ist steril und kann nur über Tochterknollen vermehrt werden.

Krankheiten und Schädlinge

  • Knollenfäule: Durch Pilzbefall, oft infolge von Staunässe. Befallene Knollen sollten entsorgt werden.
  • Wühlmäuse: Die Nagetiere fressen die Knollen. Ein Schutz durch Pflanzkörbe aus Draht ist ratsam.
  • Zwiebelfliegen: Larven fressen das Innere der Knollen. Frühzeitiges Entfernen befallener Pflanzen ist empfehlenswert.
  • Thripse: Diese winzigen Insekten (auch Gewittertierchen oder Blasenfüße genannt) saugen Pflanzensäfte aus Blättern und Blüten, wodurch silbrig-glänzende Flecken entstehen. In starkem Befall deformieren sich die Blätter und die Blüten öffnen sich nicht richtig. Bei einem Befall kann man Neemöl verwenden oder natürliche Fressfeinde fördern. Erkennt man einen Befall frühzeitig, kann auch ein regelmäßiges Abspritzen mit Wasser den Befall eindämmen.

Giftigkeit

Die meisten Krokusse enthalten den Bitterstoff Picrocrocin, der in größeren Mengen Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann. Menschen reagieren meist nur mit milden Symptomen wie Übelkeit oder Erbrechen, während Haustiere wie Hunde, Katzen und Kaninchen empfindlicher sind. PETBOOK bietet eine Übersicht zu Frühblühern, die besonders für Tiere giftig sind.

Ausgesprochen giftig, nicht nur für Tiere, ist der Safran-Krokus (Crocus sativus), da er zusätzlich Steroidsaponine enthält. Symptome einer Vergiftung können Durchfall, Krämpfe und Kreislaufprobleme sein.

Verwechslungsgefahr:
Die hochgiftige Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) sieht herbstblühenden Krokussen ähnlich, enthält jedoch das Zellgift Colchicin, das für Mensch und Tier tödlich sein kann.

Alternativen

Für ähnliche Frühlingsblüher bieten sich an:

  • Winterling (Eranthis hyemalis) – gelbe Blüten, blüht noch vor den Krokussen
  • Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) – weiße Blüten, sehr robust
  • Blausternchen (Scilla siberica) – tiefblaue Blüten, verwildert gut

Verwendung

Frühlingskrokusse lassen sich hervorragend mit anderen früh blühenden Pflanzen wie Schneeglöckchen, Winterlingen oder kleinblütigen Narzissen kombinieren. Sie eignen sich besonders für Steingärten, Rasenflächen oder Beete unter laubabwerfenden Sträuchern. Herbstkrokusse kommen am besten in Staudenbeeten oder als Akzente im Rasen zur Geltung. Auch eine Topfkultur auf Balkon oder Terrasse ist möglich.

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Bienenfreundlichkeit

Besonders frühblühende Krokusse wie Crocus tommasinianus sind für Bienen und Hummeln eine unverzichtbare erste Nahrungsquelle nach dem Winter. Ihre Blüten bieten reichlich Pollen und Nektar, die in der kalten Jahreszeit noch knapp sind. Krokusse sind damit eine ideale Pflanze für naturnahe und bienenfreundliche Gärten.

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