27. November 2024, 15:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn die Tage kürzer und kälter werden, heißt die Empfehlung oft: Ab jetzt die Pflanzen nicht mehr düngen. myHOMEBOOK erklärt, ob das stimmt und welche Ausnahmen es gibt.
Kompostgabe im Frühjahr, wöchentliche Versorgung über das Gießwasser mit Flüssigdünger oder Langzeitdünger im Form von Granulat oder Düngestäbchen: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Kübelpflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. So oder so ist eine Versorgung mit zusätzlichem Dünger bei Kübelpflanzen meist notwendig. Denn anders als bei Pflanzen, die im Freiland wachsen, ist der Nährstoffspeicher im Topf bei Kübelpflanzen irgendwann verbraucht. Umtopfen im Frühjahr versorgt die grünen Schützlinge zwar mit frischem Substrat, vielen Arten reicht aber auch diese Nährstoffmenge nur eine begrenzte Zeit aus. Andererseits sollte eine Düngung auch nicht das ganze Jahr über erfolgen. Sollte man Kübelpflanzen ab dem Herbst überhaupt noch düngen?
Übersicht
Kübelpflanzen ab Herbst langsam nicht mehr düngen
Tatsächlich ist das Pflanzenjahr ein Zyklus aus Wachstums- und Ruhephasen. Im Frühling beginnt die Pflanze mit zunehmenden Temperaturen und Sonnenintensität neue Triebe sprießen zu lassen, Blätter auszubilden und, je nach Art und Sorte, auch Blüten wachsen zu lassen. Umgekehrt stellen die meisten Pflanzen das Wachstum im Herbst langsam ein, denn junge Triebe und Blätter könnten im nahenden Winter Schaden nehmen.
Während der Nährstoffbedarf bei Pflanzen im Frühjahr zu Beginn der Wachstumsperiode hoch ist, sinkt er bei den meisten Pflanzen zum Herbst hin ab. Genau so sollte auch die Düngergabe erfolgen: Im Frühjahr mehr und zum Herbst hin wird die Menge langsam reduziert. Je nach Pflanzenart wird das Düngen dann komplett eingestellt oder sehr stark reduziert. Andernfalls kann die Pflanze neu austreiben und die frischen Triebe könnten im Winter Frostschäden erleiden.
Wann genau sollte nicht mehr gedüngt werden?
Immergrüne Pflanzen wie Oleander und Buchsbaum vertragen Düngergaben noch bis in den November hinein. Oleander sollten auch erst im Spätherbst in ihr Winterquartier ziehen, da sie bis zu minus fünf Grad Außentemperatur noch gut tolerieren und so länger mit ausreichend Licht und Luft versorgt werden. Andere Kübelpflanzen benötigen hingegen schon ab September oder spätestens Oktober keinen Dünger mehr. Sobald die Blätter verwelken, sollte das Düngen langsam eingestellt werden.
Welcher Dünger für Kübelpflanzen im Herbst?
Neben dem richtigen Zeitplan zum Düngen ist für Kübelpflanzen auch der passende Dünger entscheidend. Zum Herbst hin sollte ein spezieller Herbstdünger verwendet werden. Dieser enthält weniger Stickstoff und mehr Kalium. Kalium macht die Pflanzen resistenter gegen Frostperioden, da es die Zellwände stärkt.
Mehr Schaden als Hilfe 6 Fehler beim Düngen von Kübelpflanzen
Schlingpflanze Wie die Dipladenia zum sommerlichen Dauerblüher wird
Garten-Tipps Warum man Hecken im Herbst mit Kalium düngen sollte
Bodenqualität vor der Ruhephase checken
Nach einem langen und gegebenenfalls trockenen und heißem Sommer kann das Substrat im Kübel teilweise sehr gelitten haben. Dann sollte neben der Gabe von Herbstdünger auch eine oberflächliche Auflockerung des Topfinhalts erfolgen. Anschließend entweder Stroh, Laub oder auch passend zugeschnittene Kokosmatten auf die Erde legen. So wird das Substrat bei viel Regen vor dem allzu starken Auswaschen geschützt und die Naturmaterialien bilden außerdem eine isolierende Mulchschicht, die den Wurzelstock anteilig vor Frost schützen können.
Um die Pflanze nach Ende der Ruhephase im Frühjahr wieder mit nährstoffhaltiger Erde zu versorgen, bietet sich bei den meisten Kübelpflanzen das Umtopfen an. Hier kann je nach Größenzuwachs auch ein neuer Topf für mehr Platz im Wurzelbereich sorgen.
Welche Düngerart ist generell die beste?
„Kompost, Langzeit- oder Flüssigdünger? Welcher der beste Dünger ist, daran scheiden sich die Geister. Allerdings kommt es hierbei sowohl auf die Pflanze an, als auch auf den Zeitpunkt. Kompost und Langzeitdünger geben eine größere Menge Nährstoffe über einen langen Zeitraum ab. Die Gabe dieser Düngersorten sollte deshalb im Frühjahr erfolgen. Im Herbst würden Kompost und Langzeitdünger die Pflanze mit zu viel Stickstoff versorgen. Bei Kompost ist zusätzlich meistens die genaue Nährstoffzusammensetzung nicht nachvollziehbar. Besser geeignet ist dann ein Flüssigdünger, der leichter über das Gießwasser dosiert werden kann und dessen Zusammensetzung über das Etikett genau einschätzbar ist.“