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„Glühwürmchen-Petunien“

US-Firma bringt Pflanzen mit Pilz-Genen zum Leuchten

Glühwürmchen-Petunie
Eine Glühwürmchen-Petunie. Die Pflanze kann dank der Gene einer speziellen Pilzart leuchten. Foto: picture alliance/dpa/Light Bio | Light Bio
Felix Mildner
Redaktionsleiter

22. Februar 2024, 11:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Leuchtende Pflanze? Was zunächst nach Science Fiction klingt, macht eine US-amerikanische Firma nun zur Realität. Leuchtpilz-Gene sollen die Pflanzen im Dunklen zum Strahlen bringen.

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Für alle Pflanzenfreunde, die es nachts lieber nicht ganz dunkel haben, könnte die sogenannte „Glühwürmchen-Petunie“ eine Investition sein. So nennt das Unternehmen „Light Bio“ aus dem US-amerikanischen Idaho seine neueste Erfindung. Auf den ersten Blick ist die grüne Pflanze nicht besonders auffällig, allerdings ändert sich das in der Nacht – denn dann leuchtet sie im Dunklen. Ihr Geheimnis: Sie ist gentechnisch modifiziert, die Gene einer Leuchtpilz-Art verhelfen der Pflanze zum Strahlen. Aktuell kann man die limitierten Leucht-Petunien für umgerechnet knapp 30 Euro online vorbestellen. Verkaufsstart soll im Frühjahr 2024 sein.

Das steckt hinter der leuchtenden Pflanze

Durch „sorgfältige genetische Verbesserung“ und die Kombination von „natürlichen leuchtenden Pilzen“ sollen die Pflanzen ein „weiches Licht in Ihr Zuhause und Ihren Garten“ bringen. So heißt es zumindest auf der Webseite des US-Unternehmens. Es sei „die Natur, die leuchtet.“ Konkret wurde dabei der Leuchtpilz „Neonothopanus nambi“ in das Erbgut von Petunien eingepflanzt. Mehr soll es dafür nicht brauchen, damit die Pflanze im Dunkeln leuchtet.

Wie der Hersteller mitteilt, soll die Leuchtwirkung aber mit guter Pflege und ausreichendem Lichteinfall gesteigert werden können. Tagsüber, wenn die Pflanze Licht aufnimmt, ist von der sogenannten „Biolumineszenz“ nichts zu sehen. Erst wenn es dunkel wird, beginnt die Petunie zu leuchten.

Auch interessant: „Super-Pflanze“ reinigt Raumluft 30-mal effektiver als andere Pflanzen

Forschung reicht bis in die 1980er-Jahre zurück

Keith Wood, Mitbegründer von Light Bio, arbeitet bereits seit den 1980er-Jahren an leuchtenden Pflanzen, wie das Wissenschaftsmagazin „Nature“ berichtet. Im Jahr 1986 berichteten er und sein Team erstmals über die Herstellung einer solchen Pflanze. Damals wurde in eine Tabakpflanze (Nicotiana tabacum) das Luciferase-Gen von Glühwürmchen (Photinus pyralis) eingefügt. Ziel war, die Grundlagen der Genexpression zu erforschen. Im Jahr 2024 kommen die leuchtenden Pflanzen nun erstmals auf den Markt.

Es ist übrigens kein Zufall, dass eine Petunie für das Gen-Experiment herhalten musste. Diese Zierpflanze ist zwar in den USA weitverbreitet, aber nicht heimisch. Deshalb sei die Gefahr gering, dass die veränderten Gene auf die Pflanzenwelt vor Ort überspringen.

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Ist Genmanipulation nicht riskant?

Der Begriff „Genmanipulation“ ist in vielen Fällen negativ behaftet. Wer möchte schon eine Pflanze mit verändertem Erbgut zu Hause haben? Laut „Nature“ seien diese Bedenken allerdings nicht gerechtfertigt. In der Landwirtschaft sei Gentechnik bereits weitverbreitet und biete zahlreiche Vorteile, etwa die Maximierung des Ertrags. Bereits im September 2023 wurde die „Firefly Petunia“ von der US-Landwirtschaftsbehörde genehmigt.

Felix Mildner, Redaktionsleiter

myHOMEBOOK meint

„Auch wenn ich mir persönlich nicht vorstellen kann, eine „Glühwürmchen-Petunie“ zu Hause zu haben, ist die Idee durchaus faszinierend. Wissenschaftler beschäftigen sich bereits seit Jahrzehnten mit den Möglichkeiten der Gentechnik. Vielleicht helfen Erfindungen wie diese auch dabei, die Vorbehalte bei Gentechnik abzubauen und die Chancen zu erkennen, die sich dabei bieten. Übrigens: Die Leuchtkraft der Pflanze soll laut dem Unternehmen nicht so hell sein soll, dass sie beim Schlafen stört.“Felix Mildner, Redaktionsleiter
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