4. Oktober 2023, 5:25 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Loganbeere erinnert sowohl an Himbeeren als auch an Brombeeren. Das ist auch kein Wunder, denn sie ist aus einer Kreuzung dieser Beeren entstanden. Während die Pflanze im Wuchs der Brombeere ähnelt, kommen die Früchte wie große, längliche Himbeeren daher. Alles rund um Pflanzung, Pflege und Ernte erfahren Sie hier.
Wie die Loganbeere (Rubus x loganobaccus) – eine eher zufällige Kreuzung aus Himbeere und Brombeere – genau entstanden ist, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Auf jeden Fall geht sie auf den hobbygärtnernden US-Richter J. H. Logan zurück. Nach ihm wurde die Beere auch benannt. Wie pflanzt und pflegt man die Beeren-Kreuzung?
Loganbeere
Boden
Sandig, tiefgründig, humos, locker, nährstoffreich
Pflanzzeit
Frühjahr oder Herbst
Standort
Halbschattig
Gießen
geringer Wasserbedarf
Erntezeit
Juli und August
Giftig
Nein
Düngen
Beerendünger im Frühjahr
Ja
Loganbeere pflanzen
Gepflanzt wird der Beerenstrauch im Frühjahr oder im Herbst. Der Boden ist optimal vorbereitet, wenn etwas Kompost, verrotteter Mist oder ein anderer organischer Dünger dem Aushub beigemischt wird. Achten Sie darauf, die Pflanze fünf bis zehn Zentimeter tiefer in den Boden zu setzen, als sie im Topf gestanden hat. Das fördert die Bildung neuer Triebe aus der Pflanzenbasis.
Ist der Boden sehr schwer, verhindert eine Beimischung von Sand oder Kies die Entstehung von Staunässe. Zeitgleich mit der Pflanzung empfiehlt es sich, ein großes und stabiles Rankgerüst aufzustellen, an dem die Triebe festgebunden werden. Falls mehr als eine Pflanze gesetzt wird, ist ein Abstand von etwa zwei Metern ideal.
Wie sieht die Loganbeere aus?
Die Loganbeere erinnert im Wuchs an die Brombeere, bildet aber keine Ausläufer. Ebenfalls ein Pluspunkt: Sie hat wenig oder keine Dornen. Ihre Ruten können bis zu fünf Meter lang werden, bleiben aber oft kürzer. Im Juni erscheinen weiß bis leicht rosafarbene Blüten, aus denen sich die Früchte entwickeln. Farblich ähneln sie den Himbeeren, sind aber länglich und größer.
Standort und Bodenansprüche
Den besten Ertrag erzielen Loganbeeren an einem halbschattigen Standort, der besonders in der Mittagszeit vor direkter Sonne geschützt ist. Sie können auch dort noch gut wachsen, wo es für Brombeeren schon ein wenig zu schattig ist. Selbst an schattigen Standorten kommt die Loganbeere noch zurecht, trägt da aber weniger Früchte.
Der Boden sollte humos, durchlässig und nährstoffreich sein. Wer kein Gartenbeet zur Verfügung hat, kann die Loganbeere auch auf dem Balkon oder der Terrasse in einen großen Kübel pflanzen.
Mehr dazu: Worauf man bei Beerensträuchern im Garten achten sollte
Loganbeere pflegen
Der Beerenstrauch ist anspruchslos und braucht nur wenig Zuwendung. Mit folgenden Tipps holen Sie das Beste aus der Pflanze raus.
Bewässerung
Ist die Loganbeere durch eine Mulchschicht geschützt, muss sie, sobald sie gut angewachsen ist, nur noch bei lang anhaltender Trockenheit gegossen werden.
Düngung
Gedüngt wird am besten zum Austrieb im Frühjahr mit einem Beerendünger. Zusätzlich kann im Herbst nach der Ernte eine Nachdüngung erfolgen.
Schnitt und festbinden
Regelmäßiges Schneiden ist bei der Loganbeere unumgänglich. Nach der Ernte werden die Ruten, die Früchte getragen haben – also die zweijährigen Ruten – bodennah abgeschnitten. Die kräftigsten fünf bis sechs neu gewachsenen Ruten werden so am Rankgerüst befestigt, dass sie alle ausreichend Licht bekommen. Sie fruchten im Folgejahr. Alle anderen diesjährigen Ruten werden bodennah entfernt.
Vermehrung
Die Loganbeere lässt sich leicht durch Absenker vermehren. Dazu werden im Herbst oder Winter einzelne Ranken mithilfe von Erdankern, Zeltheringen oder Steinen am Boden fixiert und mit Erde bedeckt. Die Spitzen der Ranken bleiben unbedeckt. Wenn sich Wurzeln gebildet haben, werden die Ranken abgeschnitten und an einer passenden Stelle eingepflanzt.
Überwinterung
Im Allgemeinen gilt die Loganbeere als winterhart. Eine schützende Schicht aus Laub und Reisig kann dennoch nicht schaden.
Giftig
Die Loganbeere ist nicht giftig.
Alternativen
Aus Himbeeren und Brombeeren sind neben der Loganbeere noch weitere Kreuzungen hervorgegangen: die Taybeere und die Boysenbeere. Auch sie liefern köstliches Beerenobst.
Bienenfreundlichkeit
Genau wie ihre Eltern, die Himbeere und die Brombeere, zieht die Loganbeere Bienen und andere Insekten an.
Krankheiten und Schädlinge
Zu den häufigsten Krankheiten zählt der Brombeerrost. Vorbeugen kann man durch regelmäßiges Schneiden. Ist die Pflanze dennoch erkrankt, sollten die befallenen Blätter entfernt werden. Auch Blattläuse und Brombeergallmilben können die Loganbeere befallen.
Die beste Methode, um Läuse in Schach zu halten, ist ein arten- und strukturreicher Garten, in dem sich Fressfeinde wie Marienkäfer oder Vögel wohlfühlen. Notfalls hilft eine Spritzung mit einer Schmierseife-Wasser-Lösung. Bei einem Befall mit der Brombeergallmilbe helfen ein Rückschnitt und die Entfernung der Fruchtmumien.
Ernte
Die Beeren reifen von hellrot bis rotviolett ab. Geerntet wird im Juli und August. Wie die meisten Beeren sind auch die Loganbeeren nach der Ernte nicht lange lagerfähig. Gekühlt halten sie etwa zwei Tage. Wer mehr geerntet hat, als er zeitnah verbrauchen möchte, kann die Beeren einfrieren.
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Verwendung in der Küche
Loganbeeren schmecken saftig-säuerlich und lassen sich genauso wie Himbeeren oder Brombeeren verwenden. Entweder wandern sie direkt vom Strauch in den Mund oder machen den Umweg über die Küche. Hier können sie zu Saft, Marmelade, Gelee oder Kompott verarbeitet werden, schmecken aber auf Obstkuchen genauso gut. Außerdem können sie in Joghurt oder Quark gerührt oder als Eis, Smoothie oder Fruchtleder zubereitet werden.