18. September 2024, 10:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Blütenkerzen mit wunderschönen Schmetterlingsblüten, Gründünger in Beeten und pflegeleichter Lückenschließer im Beet: Die Lupine (Lupinus) bereichert jeden Garten. myHOMEBOOK-Autorin Marike Stucke stellt die Gartenpflanze vor und gibt Tipps für die Pflege.
Die Lupine stammt eigentlich aus Nordamerika und fand ihren Weg nach Europa Anfang des 19. Jahrhunderts. Als Zierpflanze eingeführt, breitete sie sich schnell auch in der freien Natur aus und ist inzwischen als Wildstaude heimisch. Es gibt Lupinus ein- und mehrjährig, wobei in Gärten meist die mehrjährigen Stauden-Sorten einziehen und in der Landwirtschaft die einjährige Süßlupine als Gründünger auf dem Acker eingesetzt wird. Beiden gemein ist die hübsche und ausdauernde Blüte, die vom Frühsommer bis in den Herbst hinein auch viele bestäubende Insekten anzieht.
Lupine
Boden
durchlässig
Pflanzzeit
Samen im Mai ausbringen
Standort
sonnig
Gießen
mäßig
Blütezeit
Mai bis August
Giftig
Sortenabhängig
Düngen
nicht nötig
Sortenabhängig
Übersicht
Lupine pflanzen
Als Gründünger oder auch einfach so im Garten eingesetzt, wird die einjährige Lupine im Mai direkt ins Beet gesät. Hier keimt sie nach wenigen Tagen. Stauden-Lupinen sind im Gartencenter erhältlich und fühlen sich sowohl im Freiland als auch im Kübel wohl. Hier sollte die Pflanzung aber spätestens im Sommer erfolgen, damit die Pflanzen noch ausreichend Zeit zum Anwurzeln haben, bevor es zum Jahresende hin kalt wird. Aber auch bei Stauden-Lupinen ist die Aussaat über Samen möglich.
Aussehen/Wuchs
Wie bei vielen Pflanzenarten mit einer großen Sortenvielfalt muss man die Frage nach der Größe bei Lupinus wie folgt beantworten: Es kommt darauf an. Denn manche Sorten werden etwa 80, andere 120 und einzelne sogar bis zu 300 Zentimeter hoch. Am Auffälligsten sind ab dem Frühsommer aber immer die prächtigen Blütenkerzen, an denen sich von unten nach oben nacheinander die einzelnen Blüten öffnen. Die Pflanzen wirken deshalb so, als stünden sie fast durchgängig in Blüte.
Standort / Boden
Sonne und viel Platz sind beste Voraussetzungen für eine reiche Lupinenblüte. Je schattiger der Standort, desto weniger prächtig können die Blütenkerzen aussehen. An den Boden stellt Lupinus keine hohen Ansprüche, weshalb die einjährige Lupine auch gern als Gründünger auf ausgelaugten Böden eingesetzt wird. Nur zu fest und wasserundurchlässig darf der Boden nicht sein, da Lupinen Staunässe gar nicht gut vertragen.
Sorten
Grundsätzlich muss man bei Lupinen zwischen einjährigen Süßlupinen und mehrjährigen Stauden-Lupinen unterscheiden.
- Süßlupine: Süßlupinen gehören zu den einjährigen Lupinen-Sorten, und die Samen dieser Pflanzen sind essbar. In der Mittelmeerregion sind eingelegte Lupinensamen ein beliebter Snack, aber auch Fleischersatzprodukte werden wegen ihres hohen Eiweißgehalts aus Süßlupinen produziert.
- Schloss-Serie der Stauden-Lupinen: Der englische Züchter George Russel züchtete im 19. und 20. Jahrhundert einige verschiedene, bis heute sehr beliebte Stauden-Lupinen, die alle zu einer Serie gehören. Die Schloss-Serie umfasst die weiße Sorte „Fräulein“, die gelbe „Kronleuchter“-Sorte sowie die karminrote Sorte „Edelknabe“. Die Sorten dieser Serie werden bis zu 80 Zentimeter hoch.
- Zwergige Garten-Lupine: Wie der Name schon sagt, sind die Zwergigen Garten-Lupinen deutlich kleiner als andere Sorten und erreichen maximal 60 Zentimeter.
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Lupine pflegen
Bewässerung
Lupinus braucht regelmäßig Wasser, der Boden sollte nie komplett austrocknen. Übertreiben darf man es aber nicht. Bei Staunässe neigt die Lupine zu Wurzelfäule.
Düngung
Die einjährige Lupine ist auch deshalb als Gründünger so beliebt, da sie auf nährstoffarmen Böden gut gedeiht und im Gegenteil bei zu großzügigen Düngergaben sogar leidet. Ein wenig Kompost im Frühjahr rund um den Wurzelbereich der Pflanze reicht in der Regel vollkommen aus.
Schnitt
Die Lupine braucht per se keinen Rückschnitt, nur die Blütenkerzen sollten kurz nach dem Verblühen zurückgeschnitten werden. Dies kann zu einem weiteren Blütenaustrieb im Spätsommer führen.
Winterhärte
Einjährige Lupinen sind ihrem Namen entsprechend nicht winterhart und werden im Herbst bodennah abgeschnitten (oder bei größeren Beeten abgemäht) und einfach auf dem Boden als Mulchschicht liegen gelassen. Mehrjährige Sorten treiben jedes Jahr aufs Neue aus und sind winterhart, wenn sie nicht zu spät im Jahr eingesetzt werden (bis zum Sommer).
Giftig
Garten-Lupinen sind in allen Teilen hochgiftig und deshalb nichts für Gärten, in denen sich Kinder oder Haustiere aufhalten. Bei Süßlupinen sind die Samen ungiftig, sogar roh. Dann schmecken sie ähnlich wie Erbsen. Nach dem Kochen geht der Geschmack in die nussige Richtung.
Vermehrung
Am einfachsten ist die Vermehrung von Lupinen jedweder Sorte über Samen. Bei Garten-Lupinen funktioniert auch die Teilung des Wurzelstocks. Die dritte Variante der Vermehrung funktioniert über Stecklinge.
Alternativen
Löwenmäulchen sehen Lupinen ähnlich, auch wenn sie zu einer anderen Pflanzenfamilie gehören (Wegerichgewächse). Allerdings benötigen sie mehr Nährstoffe.
Bienenfreundlichkeit
Bienen und Hummeln lieben die Blüten von Lupinen und kommen aufgrund der Blütenform besonders leicht an Nektar und Pollen. Lupinus ist also eine Bereicherung für jede Bienenweide.
Verwendung
Einjährige Lupinen werden häufig als Gründünger verwendet, während Garten- bzw. Stauden-Sorten vor allem den Garten schmücken. Die Blütenkerzen sind auch beliebte Schnittblumen.
Krankheiten und Schädlinge
Schnecken lieben die jungen Austriebe von Lupinus und können sie regelrecht vernichten. Größeren Pflanzen können sie meist nur wenig anhaben. Lupinenblattläuse sind im Bereich Schädlinge ansonsten die größte Gefahr für Lupinen. Darüber hinaus kann Echter Mehltau die Pflanze befallen.