1. März 2021, 14:29 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Lupinen sind nicht nur eine optische Bereicherung für den Garten, sie eignen sich auch als Gründünger und verbessern den Boden. myHOMEBOOK erklärt, worauf es bei der Aussaat ankommt.
Lupinen sind eine beliebte Gartenstaude – aber nicht nur das: Lupinensamen kommen auch als Gründünger zum Einsatz. Bereits die alten Römer pflanzten sie zu diesem Zweck an. Als Vorkultur eignen sie sich für Beete, die erst ab Mai oder Juni belegt sind. Nach dem Abernten eines Gemüsebeetes sind sie eine ideale Zwischensaat in der Fruchtfolge.
Lupinensamen als Gründünger – welche Sorten eignen sich?
Als Gründünger ist allerdings nicht jede Sorte der beliebten Zierpflanze gleich gut geeignet. Einen optimalen Gründünger ergeben nur die einjährigen Lupinen. Dazu zählen beispielsweise die weiße Lupine (Lupinus albus) oder die Blaue Lupine (Lupinus angustifolius). Beide erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 15 Zentimetern.
Gründüngung mit Lupinen: Tipps für die Aussaat
- Vorbereitung: Vor der Aussaat alten Gründünger und Pflanzenreste mit einer Hacke oder einem Unkrautstecher entfernen.
- Lupinensamen aussäen: Bei einer Aussaat bis Anfang Juli wachsen die Pflänzchen gut an und die Wurzeln haben genügend Zeit, sich in der Erde auszubreiten. Es spricht aber nichts dagegen, die Samen erst im Oktober unter die Erde zu bringen. Denn Lupinen wachsen selbst bei sehr niedrigen Temperaturen. Ihre Samen sind winterhart.
- Boden verfestigen und gießen: Nach der Aussaat die Samen festklopfen oder mit einer Rasenwalze verfestigen, damit die Lupinensamen nicht wegfliegen oder als Snack für Vögel dienen. Anschließend die Samen wässern, dann keimen diese rascher.
- Der richtige Boden: Blaue Lupinensamen eignen sich besser für leichte Böden. Weiße Lupinen bevorzugen mittelschweren, lehmigen und kalkhaltigen Untergrund.
- Der richtige Schnitt: Lupinen sollte man wie jeden Gründünger rechtzeitig beschneiden, damit sich die Lupinensamen nach der Samenreife nicht selbst weiter aussäen.
- Unterjäten: Die angetrockneten Lupinenstängel und -blüten kann man als Gründünger unterjäten.
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Wie wirksam sind Lupinensamen als Gründünger?
Mit einem Gründünger verbessern Sie die Qualität des Bodens. Denn sie lockern die Erde auf und reichert ihn mit Humus an. Ebenso wie ihre Verwandten, die Erbsen und die Bohnen, wurzeln Lupinen sehr tief, zudem bilden sie sogar zusätzliche Nährstoffe für den Boden. Die Vorteile im Überblick:
- Lupinen verbreiten einen angenehmen Duft und sind ein echter Hingucker im Garten. Ihr Duft lockt Bienen an und diese bestäuben im Garten Ihre Obstbäume.
- Die Wurzeln von Lupinen erreichen bis zu zwei Meter Länge. Sie lockern den Boden auf und durchlüften ihn.
- Außerdem reichern Lupinen den Boden mit Stickstoff an und verringern so den Einsatz von chemischem Dünger. Denn sie bilden in ihren Wurzelknöllchen eine Art Wohngemeinschaft mit Bakterien, die Stickstoff aus der Luft binden. Die Bakterien leiten diesen Stickstoff als Nährstoff an die Pflanze weiter. Das erklärt, warum Lupinen sehr anspruchslos sind und sogar auf sehr mageren Böden gut gedeihen. Weiteres Plus: Die Lupinen wiederum geben den Stickstoff über die Wurzeln an weitere Bodenorganismen ab und versorgen diese ebenfalls mit Nährstoffen.
- Das untergegrabene Blattwerk und die Wurzeln zerfallen im Boden. Die verrottende Biomasse ist ein guter zusätzlicher Gratis-Dünger.
Achtung! Zierlupinen sind Giftpflanzen
In Supermärkten findet man zunehmend Lebensmittel aus Süßlupinen. Bei den hier besprochenen Zierlupinen handelt es sich allerdings um Giftpflanzen, deren Samen nicht zum Verzehr geeignet sind.
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Welche Alternativen gibt es?
Nicht nur Lupinensamen eignen sich als Gründünger im Garten, sondern auch andere Pflanzen. Dazu zählen beispielsweise Kreuzblütler wie Winterraps, Gelbsenf oder Ölrettich. Aber auch Klee kann den Gartenboden aufwerten. Mehr über verschiedene Gründüngerpflanzen finden Sie in dieser Übersicht.