2. August 2023, 5:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bis zu eineinhalb Meter hoch werden die Stängel der Madonnenlilie, auf der große strahlend weiße Blüten sitzen. Das besondere der Pflanze sind jedoch nicht nur die ansehnlichen Blüten. Im Gegensatz zu anderen Lilien können Hobbygärtner die Madonnenlilie bereits im August pflanzen.
Eindrucksvolle Blüten und einen ganz eigenen Geruch – dafür sind Lilien bekannt. So auch die Madonnenlilie (Lilium candidum). Das Alleinstellungsmerkmal dieser Sorte ist jedoch, dass Hobbygärtner die Blume bereits im August pflanzen können. Ihr hübschen weißen Blüten erscheinen dann im folgenden Jahr. Das ist ungewöhnlich für Lilien. „Üblicherweise pflanzt man die Pflanzen im sehr späten Herbst oder im zeitigen Frühjahr“, so Svenja Schwedtke, Gärtnerin aus Bornhöved in Schleswig-Holstein.
Der Name der Blume hat tatsächlich etwas mit der heiligen Madonna, also der Mutter Jesus Christus, zu tun. Durch ihre strahlend weißen Blüten wird die weiße Lilie als der Inbegriff von Reinheit betrachtet. Im Christentum wird die Pflanze aus diesem Grund mit der heiligen Jungfrau Maria verknüpft.
Übersicht
Madonnenlilie
Boden
nährstoffreich, humos & durchlässig
Pflanzzeit
August
Standort
halbschattig bis sonnig
Gießen
während des Wachstums regelmäßig
Blütezeit
Juni bis Juli
Giftig
ja
Düngen
Langzeitdünger in regelmäßigen Abständen
ja
Madonnenlilie pflanzen
Auch die Pflanzweise der Madonnenlilie ist etwas anders: Die schuppigen, weißen Zwiebeln kommen im August vergleichsweise flach in den Boden. „Etwa fünf Zentimeter tief ist ausreichend. Andere Lilien werden mindestens 20 Zentimeter tief gepflanzt“, erläutert Svenja Schwedtke. Dabei können Hobbygärtner die eindrucksvolle Pflanze sowohl im Beet als auch im Topf kultivieren.
Aussehen und Wuchs
Die Madonnenlilie wird im Folgejahr nach der Pflanzung 1,20 bis 1,50 Meter hohe Stängel bilden, an denen im Sommer von Juni bis Juli bis zu 15 Zentimeter lange Trompetenblüten in strahlendem Weiß sitzen werden. Die Pflanze ist daher auch unter dem Namen „Weiße Lilie“ bekannt.
Standort und Boden
Der Standort der Madonnenlilie sollte einen sandig-lehmigen Boden haben, in dem sich Regen- und Gießwasser nicht aufstauen kann. Die Pflanze schätzt eine sonnige und warme Umgebung – etwa zwischen anderen Stauden, damit der Boden um die Lilie herum noch im Schatten liegt.
Tipp: Unten im Pflanzloch zusätzlich eine Drainageschicht aus Kies oder Sand anlegen. Auf diese Weise verhindert man Staunässe und die daraus folgende Wurzelfäule.
Madonnenlilie pflegen
Wachsen die Lilien im Garten besonders hoch, lohnt es sich, die langen Stiele zu stützen.
Bewässerung
In der Wachstumsperiode sollten Hobbygärtner die Madonnenlilie regelmäßig gießen. Die Pflanze benötigt ausreichend Wasser, um ihre Blüten auszubilden.
Düngung
Mit einem Flüssigdünger sollten Hobbygärtner die Pflanze regelmäßig versorgen. Damit kann man bereits beginnen, wenn die Lilie im Frühjahr ihre ersten Triebe austreibt. Im Herbst kann man auf dem Beet Kompost verteilen.
Schnitt
Erst wenn die Blüten komplett verwelkt sind, kann man die Blütenstände dicht über dem Boden abschneiden. Die Blätter sollte man allerdings stehen lassen.
Vermehrung
Hobbygärtner können die Madonnenlilie über Zwiebeln vermehren. Nach zwei bis drei Jahren bildet die Pflanze Brutzwiebeln aus. Diese können Hobbygärtner von der Mutterzwiebel entfernen und an gewünschter Stelle wieder einpflanzen.
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Überwinterung
Die im August gesetzte Zwiebel wird noch in dem Pflanzjahr eine Blattrosette bilden. Schwedtke rät, diese über den Winter mit etwas Reisig abzudecken und so vor Frost zu schützen. Wenn die Pflanze im Frühjahr weiter austreibt und heranwächst, sollte man sie düngen.
Giftig
Von dem Verzehr der Pflanze ist abzusehen. Bei empfindlichen Menschen kann die Pflanze Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe und Fieber auslösen. Bei Kindern und Haustieren sollte man besonders aufpassen. Insbesondere für Katzen ist die Madonnenlilien sehr gefährlich. Alle Pflanzenteile enthalten ein Gift, dass bereits bei geringer Aufnahme tödliche Folgen haben kann.
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Verwendung
Nicht nur im Beet macht die Madonnenlilie einiges her. Auch in der Vase zieht die Pflanze mit ihren großen, weißen Blüten die Blicke auf sich. Der starke Geruch von Lilien löst allerdings bei vielen Menschen Kopfschmerzen aus. Um den intensiven Duft zu mindern, lohnt es sich, den Stempel der Blüte zu entfernen. Es handelt sich hierbei um das dunkelbraune Ende der Staubgefäße.
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Krankheiten und Schädlinge
Die Madonnenlilie hat auch Feinde: Lilienhähnchen fressen Pflanzen kahl – insbesondere ihre Namensgeber, die Lilien. Anders als der Name vermuten lässt, sind das keine Vögel, sondern Käfer. Schwedtke rät, die heranwachsenden Madonnenlilien regelmäßig auf diese Schädlinge zu kontrollieren und den Käfer gegebenenfalls abzusammeln. Er ist übrigens leicht zu erkennen: Das Lilienhähnchen ist knallrot und gibt hahnartige Laute von sich.
Mit Material der dpa