12. Juli 2021, 12:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Blattläuse zählen zu den häufigsten Pflanzenschädlingen. Im Handel gibt es eine Reihe von chemischen Bekämpfungsmitteln – aber es geht auch anders. Marienkäferlarven sind nämlich eine natürliche Bedrohung für die lästigen Krabbler. Was zeigt ein Test auf dem Balkon?
Marienkäfer und deren Larven fressen Blattläuse in rauen Mengen, genauer gesagt, sie saugen die Schädlinge aus. Doch nur wenige wissen, dass man sich die Marienkäferlarven auch kaufen kann, um gegen Blattläuse vorzugehen. Die Nützlinge findet man im Baumarkt oder im Internet. Nach der Online-Bestellung dauerte es nur wenige Tage, bis die Larven da waren. Wir haben getestet, wie effektiv diese Methode zur natürlichen Schädlingsbekämpfung wirklich ist.
Übersicht
Marienkäferlarven gegen Blattläuse im Praxistest
In dem sicher verpackten Paket war alles drin: Anleitung, Papiertütchen zum Aussetzen der Larven, Tipps und Hinweise sowie selbstverständlich die klitzekleinen Larven mit eigenem Reiseproviant. Für unseren Test-Balkon hatten wir Larven des Siebenpunkt-Marienkäfers bestellt. Die Ausbringung an Ort und Stelle verlief problemlos. Wir haben uns dazu entschieden, die Larven direkt in ihren Papierstreifen in die Pflanzen zu setzen.
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Worauf man beim Aussetzen der Marienkäferlarven achten muss
Wichtig ist, dass man die Larven bei Temperaturen zwischen idealerweise 18 und 25 Grad Celsius aussetzt. Es sollte in jedem Fall nicht kälter als 14 und keinesfalls heißer als 30 Grad sein. Das heißt, solange sich die Temperaturen in diesem Bereich aufhalten, können die Larven zum Einsatz kommen. Der ideale Zeitpunkt zum Aussetzen ist Mai/Juni. Aber je nach Temperatur ist das auch im Hoch- oder Spätsommer möglich. Wird es kälter, verkriechen sich die Marienkäferlarven, fressen nicht und verfallen in eine Starre.
Nach einigen Tagen fanden wir vereinzelt Larven, die schon ein gutes Stück gewachsen waren. Für uns war nicht nur deshalb, sondern auch aufgrund der vielen ausgesaugten und vertrockneten Blattläuse klar: Es hat funktioniert, und die Marienkäferlarven verrichten ihre Arbeit!
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Wie effektiv sind Marienkäferlarven gegen Blattläuse?
Leider funktioniert die Methode, Marienkäferlarven gegen Blattläuse einzusetzen, nicht immer. Es kann daran liegen, dass die Larven von einem Balkon schneller wegkrabbeln können. In einem größeren Garten verteilen sie sich vermutlich besser auf die anderen eigenen Pflanzen und nicht auf die umliegenden Balkone.
Es kann jedoch auch sein, dass die kleinen Leichtgewichte durch den starken Wind weggeweht wurden. Fest steht jedenfalls, dass sie einen Großteil der Blattläuse an Blaubeere, Erdbeeren und Tomaten vernichtet haben und wir zumindest fünf große Larven wiedergefunden habe. Nach einem knappen Monat tauchten vereinzelt Marienkäfer auf, die tatsächlich sieben Punkte hatten.
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Marienkäferlarven gegen Blattläuse einsetzen – lohnt es sich?
Marienkäferlarven gegen Blattläuse einzusetzen ist durchaus effektiv und vor allem nachhaltig, auch wenn in unserem Test an den Pflanzen noch immer einige Blattläuse waren. Sorgen vor einer Marienkäfer-Überbevölkerung auf dem Balkon oder im Garten sind unbegründet, da sich Nützlinge und Schädlinge in einem geregelten Gleichgewicht einpendeln. Weniger Blattläuse bedeutet weniger Marienkäfer, mehr Läuse regen die Käfer wiederum zum Vermehren an.
Hinweis: Kostengünstig ist diese Art der Blattlausbekämpfung allerdings nicht: Mit etwa 30 Euro sind sie etwa dreimal so teuer wie eine Flasche eines biologischen Pestizids.