11. Februar 2023, 7:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Maulbeeren sind attraktive, sommergrüne Gehölze, die brombeerähnliche Früchte hervorbringen. Manche dieser wärmeliebenden Arten sind hierzulande am besten im Weinbauklima aufgehoben, andere Arten kommen auch in kühleren Lagen gut klar. Wir stellen Ihnen die drei wichtigsten Arten vor.
Obwohl die Maulbeere (Morus spp.) essbare Früchte trägt, hat ihr Name nichts mit einem Maul im herkömmlichen Sinne zu tun. Die Bezeichnung leitet sich vielmehr aus dem mittelhochdeutschen „mūlber“ ab, was vom lateinischen „morum“ stammt und sowohl mit Maulbeere als auch mit Brombeere übersetzt wird. Die Früchte sehen den Brombeeren tatsächlich recht ähnlich, sind aber bei manchen Sorten erheblich größer.
Die Beeren gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Sie waren auch in unseren Breiten ein beliebtes Obst, sind dann aber in Vergessenheit geraten. Heute findet man sie noch in Klostergärten und Schlossanlagen, aber zunehmend auch wieder in Privatgärten. Sie sind sommergrüne Gehölze, die ein- oder mehrtriebig wachsen und bei uns selten höher als zehn Meter werden. Die meisten Sträucher weisen eine schöne, gelbe Herbstfärbung auf.
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Welche Arten gibt es?
Die Gattung der Maulbeeren umfasst etwa 12 Arten, dazu reichlich Unterarten und Sorten. Die als Obstgehölze am meisten genutzten Arten sind die Schwarze Maulbeere, die Weiße Maulbeeren und die Rote Maulbeere. Diese Artbezeichnungen haben keinerlei Bedeutung, was die Fruchtfarbe betrifft. So kann etwa eine Weiße Maulbeere auch rote oder schwarze Früchte tragen. Der Artname bezieht sich auf die Farbe der Knospen. Während die Weiße Maulbeere recht helle Knospen aufweist, trägt die Schwarze Maulbeere dunkle.
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Weiße Maulbeere
Die Weiße Maulbeere (Morus alba) ist für die Verwendung im Garten die wichtigste Maulbeerart. Mit all ihren Unterarten und Sorten bietet sie sehr unterschiedliche Wuchsformen und teilweise riesige, bis zu zehn Zentimeter große Früchte. Die Fruchtfarbe variiert zwischen weiß, verschiedenen Rottönen und schwarzviolett. Geschmacklich liegen die Früchte irgendwo zwischen süß und süßlich, manche beschreiben sie als fade.
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Das Gehölz stammt ursprünglich aus Ostasien, wo es schon seit Jahrtausenden kultiviert wird. Nach Mitteleuropa gelangte es deutlich später als die Schwarze Maulbeere, nämlich erst im 17. Jahrhundert. Und das nicht etwa wegen seiner Früchte, sondern vorrangig wegen seiner Blätter. Die sind nämlich das Lieblingsfutter der Seidenraupen. Heutzutage erlebt die Weiße Maulbeere auch wegen ihrer Anpassungsfähigkeit ein Comeback. Sie kann gut mir Trockenheit umgehen, mit Luftverschmutzung und Hitze und ist darüber hinaus meist frosthärter als die Schwarze Maulbeere.
Schwarze Maulbeere
Die Schwarze Maulbeere (Morus nigra) stammt aus Persien. Sie wurde von den Römern und Griechen zuerst im Mittelmeerraum eingeführt und gelangte von dort hoch bis nach England. Im Vergleich zu der Weißen Maulbeere bevorzugt sie etwas wärmere Standorte und gedeiht hierzulande am besten im Weinbauklima. Hitze und Trockenheit bereiten ihr keine Probleme. Während sie in ihrer Heimat bis zu 18 Meter hoch wird, erreicht sie hier höchstens zehn Meter. Die bis zu drei Zentimeter langen Früchte reifen nach und nach von Juli bis September und schmecken süßsauer, saftig und aromatisch. Sie sind purpurfarben bis schwarzviolett und haben eine starke Färbekraft.
Rote Maulbeere
Die Rote Maulbeere (Morus rubra) ist im östlichen Nordamerika heimisch, wo sie bevorzugt auf feuchten Böden, vor allem an Flussläufen zu finden ist. Sie hybridisieren sehr bereitwillig mit der eingeführten Weißen Maulbeere, was dazu geführt hat, dass es immer weniger reine Rote Maulbeeren gibt. Rausgekommen sind bei diesen Kreuzungen teilweise sehr wohlschmeckende Maulbeeren, die zusätzlich eine gute Frosthärte aufweisen.