29. Oktober 2019, 12:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Egal, ob als Baum oder Busch – Mehrsortenobstbäume sind bei wenig Platz eine leckere Lösung in kleinen Gärten, für Terrasse oder auf dem Balkon. myHOMEBOOK erklärt, was Sie dabei beachten müssen und welche Sorten es gibt.
Die Reifesaison bei Äpfeln reicht üblicherweise von Juli bis Oktober. Lageräpfel halten sogar bis in den März des kommenden Jahres. Wer fast rund um das Jahr vom eigenen Obstbaum ernten will, der könnte an einen Mehrsortenapfelbaum denken. Dieser bietet leckere Äpfel über die komplette Saison aus eigenem Anbau. Üblicherweise sind Apfelbäume mit zwei bis vier Sorten zu haben. Hier ist sicher für jeden aus der Familie etwas dabei, deswegen sind Mehrsortenbäume auch unter der Bezeichnung Familienbaum zu finden.
Vor allem Baumschulen halten entsprechende eigene Kreationen bereit. Besonders schön: Die Mehrapfelbäume bieten nicht nur leckeres Obst über Monate, sondern können auch in verschiedenen Farben blühen: in weiß, rosa oder rot.
Wenig Platzbedarf
Mehrobstbäume sind geeignet für kleinräumigen Gärten oder Vorgärten, die vielleicht nur Platz für eine Pflanze bieten. Bei einem ausreichend großen Pflanzgefäß gedeiht ein Mehrsortenbaum auch als Kübelpflanze auf Terrasse oder Balkon. Dieser lässt sich, je nach Kultivierung, als kleiner Baum oder großer Apfelbusch ziehen.
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Mehrsortenbäume entstehen durch Veredlung. Dabei werden mehrere Apfelsorten auf eine Unterlage gebracht. Dazu braucht es verschiedene Zweige. So kann es sein, dass ein Bäumchen mit Zweigen in alle vier Himmelsrichtungen an jeder Seite eine andere Apfelsorte trägt. Eine aufwändige Veredlung, die man den geübten Experten überlassen sollte.
Vorteil durch Bestäubungsturbo
Ein positiver Nebeneffekt von zwei oder vier Sorten auf einem einzigen Baum ist der sogenannte Bestäubungsturbo. Die verschiedenen Apfelsorten sorgen nämlich für eine optimale Bestäubung. Denn je mehr Sorten sich auf einem Baum befinden, desto sicherer ist die Bestäubung und damit auch der Fruchtansatz. Das garantiert einen schönen Ernteertrag bei allen Äpfeln. Im Idealfall sind sogar die Sorten aufeinander abgestimmt und auf gegenseitige Bestäubung optimiert.
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Äpfel, Birne und Pflaumen als Mehrsortenbaum
An einem Mehrsortenbaum wachsen nicht alle Sorten gleich – die Bäumchen müssen entsprechend geschnitten werden, gerade in der Jugendphase, den ersten drei Jahren. Eine schwache Sorte kann man dadurch fördern, dass man sie nur im Winter schneidet. Dies führt zu stärkerem Wachstum. Hilfreich ist es auch, einen schwachen Trieb hoch zu binden. Gleichzeit kann man einen starken Trieb entspitzen, also um etwa fünf Zentimeter einkürzen. Diese Triebe sollten Sie aber besser im Sommer schneiden, da sonst das Wachstum gebremst wird.
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Es ist auch denkbar, Dreisortenbäume als Spalier zu erziehen. Dabei werden zwei untere oder stärkere Triebe als untere Etage waagerecht an einen Draht gebunden. Schwächere oder obere Triebe bleiben in senkrechter Position stehen und erhalten dadurch mehr Wasser und Nährstoffe, was sie kräftiger werden lässt.
Neben Apfelbäumen finden sich auch Mehrsortenbirnbäume in den Baumschulen. Und auch für diese Früchte gibt es Bäumchen mit zwei bis vier Sorten. Auch bei diesen sollte die unterschiedliche Reifezeit der Früchte schon eingeplant sein. Daneben bieten Baumschulen auch Kirschbäume mit Süß- und Sauerkirschen an und auch Mehrsortenpfirsichbäume mit drei Sorten. Ein optisches Highlight ist es sicher, wenn Pflaumen und Mirabellen an einem Baum reifen. Und wer es international mag, der kann sich einen Multi-Kulti-Baum auswählen: mit europäischen und asiatischen Birnen.