5. Januar 2023, 16:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das neue Jahr beginnt mit ungewöhnlich hohen Temperaturen. Während man im Januar üblicher Weise eine dicke Jacke mit Handschuhen, Schal und Mütze trägt, ist in diesem Winter eine leichte Übergangsjacke ausreichend. Milde Temperaturen haben nicht nur auf die Kleidung einen Einfluss, sondern auch auf den Garten und die Pflanzen. Für Hobbygärtner gibt es jetzt einiges zu beachten.
Ein milder Winter kann sich negativ auf die Pflanzen im Garten auswirken. Immerhin befinden sich Gartenpflanzen in dieser Zeit in ihrer Ruhephase. Dafür benötigen sie winterliche Temperaturen. Das sagt auch Justus Meißner von der Stiftung Naturschutz: „Arten, die an kalte Winter angepasst sind, brauchen eigentlich auch die kalte Winterruhe.“ Welche Folgen der milde Winter auf den Garten haben kann, erklärt myHOMEBOOK.
Was passiert mit Pflanzen und Bäumen, wenn der Winter zu mild ist?
Wenn es zu warm ist, kann es sein, dass Pflanzen verfaulen, verschimmeln oder durch pflanzenfressende Tiere geschädigt werden, so Meißner weiter. Bei Obstbäumen bestehe zudem die Gefahr, dass sie zu früh blühen: „Bei einem Spätfrost können die Blüten oder die Fruchtansätze abfrieren.“
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Was gibt es für Hobbygärtner jetzt zu tun?
Solange es warm ist, können Hobbygärtner das Wintervlies von den Pflanzen nehmen – oder zumindest öffnen. Unter dem Schutz wird es nämlich viel zu heiß für Rosen, Gehölze und Co. Die Wärme führt dazu, dass die Pflanzen wachsen. Warum ist das schlecht? Im Winter ist es trotz angenehmer Temperaturen meist feucht. Feuchtigkeit und Wärme begünstigen Schimmel. Damit die Pflanzen von keinem Schimmelpilz befallen werden, sollte man dafür sorgen, dass die Luft unter dem Vlies zirkulieren kann. Nicht vergessen sollten Hobbygärtner, das Vlies wieder zu schließen, wenn die Temperaturen unter null Grad Celsius fallen.
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Auch der Rasen im Garten kann unter einem milden Winter leiden. Wenn das Gras wächst, können Hobbygärtner getrost zum Rasenmäher greifen und es kürzen – allerdings nicht zu kurz. Man sollte nun ebenfalls nicht vergessen, die Pflanzen zu gießen. Das ist besonders bei immergrünen Pflanzen und Gehölzen der Fall. Sollte der Boden gefroren sein, kann man die Gießkanne allerdings stehen lassen.
Haben milde Winter Folgen für Tiere?
Milde Winter haben weniger Einfluss auf Tiere als auf Pflanzen: Sebastian Kolberg vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) schätzt die Folgen für den Großteil der Tiere als „weniger problematisch“ ein. Winterruhe und Winterschlaf seien Anpassungsstrategien an Kälte und Nahrungsmangel. Finde dies nicht mehr statt, hätten die meisten Tiere damit kein Problem, so Kolberg. Spätfröste können jedoch für Igel gefährlich sein, die aus dem Winterschlaf erwachen und sich dann auf Nahrungssuche begeben. „Bei Frost müssen sich die Tiere dann wieder umgewöhnen. Für ältere, geschwächte Tiere kann das zum Problem werden“, so Kolberg. Das sei aber eher ein Problem für Individuen, nicht für die Population.
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Vögel bleiben in Gärten aus
Der milde Winter führt nicht nur bei Pflanzen zu einem veränderten Verhalten, sondern laut Nabu auch dazu, dass sich weniger Vögel in Deutschlands Gärten blicken lassen. Bei einer Zähl-Aktion wurde festgestellt, dass es in diesem Jahr weniger als in den Vorjahren waren. Erst wenn es kalt werde und Schnee liege, suchten viele Waldvögel Zuflucht in den Gärten der etwas wärmeren Städte, in denen sie oft reich bestückte Futterstellen vorfänden, hieß es. Da dies momentan nicht der Fall ist, bleiben die Vögel weg.