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Mimosen – gedeihen die empfindlichen Pflanzen im Garten?

Mimosen im Garten: Zwei pinke Blüten der Mimose
Die knallig pinken Blüten der Mimosa pudica sind ein wahrer Hingucker Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

29. März 2021, 4:38 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Mimosen sind in unseren Breiten etwas schwerer im Garten zu kultivieren. Erfahrene Hobbygärtner sagen sogar, es gehe gar nicht, andere wiederum meinen: Mit etwas Aufwand klappe es. Als Zimmerpflanzen zeigen sich Mimosen jedenfalls weniger anspruchsvoll.

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Mimosen sind mit ihren gefiederten Blättern und den rosafarbenen Blüten ein echter Hingucker. Noch hübscher ist die deutsche Bezeichnung: Schamhafte Sinnpflanze. Der Name spricht Bände. Denn bei Erschütterung oder Berührung falten Mimosen ihre Blätter keusch zusammen. Einige der rund 500 Arten weltweit versenken ihre Stiele dabei sogar im Boden. Experten sehen darin einen Schutz vor Fressfeinden. Die ursprünglich in tropischen Gegenden beheimateten Mimosen zeigen sich als stachelige Kräuter, Sträucher oder gar kleine Bäume. In unseren Breiten ist vor allem die Art „Mimosa pudica“ bekannt. Auch als Zimmerpflanze muss man das anspruchsvolle Gewächs (Mimosa heißt auf Spanisch „zimperliche Frau“) hegen und pflegen. Ob man Mimosen auch im Garten kultivieren kann, hängt von einigen Faktoren ab.

Mimosen im Garten anpflanzen – geht das überhaupt?

Das Projekt wird eher schwierig. Generell sind Mimosen im Garten nicht winterhart. Wer es dennoch wagt: Der Standort sollte warm und hell, jedoch nicht direkter Sonne ausgesetzt sein. Zu viel direkte Sonneneinstrahlung als auch Frost vertragen Mimosen im Garten nicht gut.

Bei rund 20 Grad Raumtemperatur kann man eine Mimose jedoch recht konfliktarm als Zimmerpflanze kultivieren. Für alle Mimosen im Zimmertöpfchen, Topfgarten, Balkonkasten, Kübel, aber auch Beet gilt jedoch, einen gebührenden Abstand bei der Aussaat einzuhalten. Samen pflanzt man im Frühling ein, junge Mimosenpflänzchen können über das Jahr in die Erde gepflanzt werden.

Mimosen im Blumentopf ziehen

Eine qualitativ gute und nahrhafte Anzuchterde ist das A und O bei der Aussaat und Anzucht vieler Pflanzen. Mimosen brauchen für den Start in die Welt ein reichhaltiges Substrat. Wer die kapriziösen Pflänzchen in einem neuen Blumentopf ziehen möchte, pflanzt die nur vier Millimeter kleinen Samen in regelmäßigem Abstand ein. Achtung: Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt. Denn die linsenförmigen Samen bedeckt man höchstens mit einem Zentimeter Erde. Man kann, muss die Samen vorab jedoch nicht in Wasser legen. Zum Sprießen brauchen diese zwar genügend Feuchtigkeit, wer gewissenhaft angießt, spart sich aber die oftmals empfohlene Prozedur.

Mimosen optimal pflegen

Mimosen gelten als die Zicken unter den Zimmerpflanzen. So schön sie sind, den Ruf haben sie nicht ganz zu Unrecht. In Sommermonaten kommen Mimosen im Kübel oder Topf gerne in den Garten, auf die Terrasse oder den Balkon heraus. Zu viel direkte Sonneneinstrahlung vermeidet man dabei für die zarten Pflanzen besser. Während der kühleren Jahreszeit reicht ein sonniger Platz auf der Fensterbank oder in einem hellen Raum.

Bewässerung

In den Tropen gedeihen Mimosengewächse besonders gut bei hoher Luftfeuchtigkeit und Wärme. Das Milieu täuschen Pflanzenliebhaber und Hobbygärtner hierzulande recht simpel vor. Man gießt regelmäßig und hält die Feuchtigkeit stets auf dem gleichen Level. Wie bei vielen anderen Pflanzen gießt man am besten mit weichem Wasser. Wie man das Wasser auffängt, wenn man keinen Garten hat? myHOMEBOOK gibt dazu Tipps. Gerade bei Mimosen gießt man jedoch mit Bedacht. Denn zu viel Wasser führt schnell zu Staunässe. Dann drohen Schimmelbefall und fiese Pflanzenkrankheiten.

Tipp: Letztlich vermeidet man Staunässe mit einem Trick. Ist die Erde im Kübel oder Beet in der oberen Schicht trocken, wird erneut angegossen. Das prüft man leicht mit dem Zeigefinger. Solange die Erde jedoch gefühlt noch ausreichend feucht ist, wartet man ab.

Düngung

Zeigen Mimosen typische Mangelerscheinungen, hilft eine Gabe mit Dünger. Auch bei normal wachsenden Pflanzen empfiehlt sich im Frühjahr etwas Kraftstoff. Gut eignet sich ein handelsüblicher, pflanzlicher Gründünger, den man leicht dem Gießwasser beigibt. Auch ein selbst gemachter Power-Dünger aus Küchenresten wirkt Wunder, Bokashi.

Schnitt

Was die Blätterpracht angeht, zeigen sich Mimosen erstaunlich gelassen. In der Regel schneidet man die Pflanze eher nicht zurück. Auch hier gilt: Das Mimöschen lieber in Ruhe lassen. Einzelne abgestorbene Pflanzenteile sollten hingegen behutsam entfernt werden. Bei Kontakt kann die Pflanze empfindlich reagieren. Letztlich übersteht eine gesunde Mimose jedoch auch einen sensiblen, schnellen Schnitt mit einer scharfen Blumenschere oder einem Gartenmesser.

Vermehren

Das gelingt am besten im Frühling. Mimosen mögen es tropisch warm, gerade in ihrer Kinderstube. Die Anzuchtgefäße stehen idealerweise bei einer Raumtemperatur von 20 bis 23 Grad und werden stets feucht gehalten. Das geht recht einfach mit einer Folie, die über die Töpfe, Kübel oder Kartons gespannt ist. Einige eingestochene Luftlöcher geben den nötigen Sauerstoff. Auch hier gilt: Zwar regelmäßig die Feuchtigkeit halten., jedoch bloß nicht zu viel Nässe. Es droht die gefürchtete Staunässe.

Nach rund eineinhalb bis zwei Wochen keimen die jungen Mimosen in den Anzuchtgefäßen. Nun ist es Zeit, sie zu pikieren. Pflanzen wie auch Mimosen lassen sich jedoch auch ohne große Allüren einfach vermehren. myHOMEBOOK gibt für das richtige Pikieren nützliche Tipps.

Frostschutz

Mimosen im Garten sind generell schwierig zu kultivieren, sie sind meist zu sensibel für hiesige Wetterbedingungen. Denn Frost, Schnee und kalter Sturm setzten den Pflanzen schnell zu. Was womöglich einen Versuch wert ist für die Anzucht von Mimosen im Garten? Ein geeigneter Winterschutz.

Auch interessant: Keimlinge und Sprossen zu Hause ziehen

Sind die Früchte der Mimose essbar?

Die feinen Blüten vieler Mimosen-Arten erinnern an die puscheligen Blütenkugeln hiesiger Pusteblumen. Nur sind sie meist noch filigraner und dennoch knallig in der Farbe ihrer pinken Blüten. Nach der Blüte bilden sich bei Mimosen zart grüne, kleine Hülsenfrüchte aus. Essbar sind jedoch keine Pflanzenteile, auch nicht die Früchte.

Wer ein agiles Haustier wie eine Katze hält, sollte eine Mimose sicherheitshalber außer Reichweite aufbewahren. Der Übergang hinkt, aber auch Eltern kleiner Kinder sollten eine Mimose lieber in sicherer Reichweite kultivieren.

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Krankheiten und Schädlinge

Erstaunlicherweise sind die als so sensibel geltenden Mimosen relativ resistent gegenüber Schädlingen und Pflanzenkrankheiten. Dennoch: Blattläuse, aber auch Spinnmilben befallen Mimosen mit Vorliebe, vor allem geschwächte Pflanzen. Oftmals tritt das Problem bei trockener Raumluft auf. Wer seine Mimose regelmäßig und behutsam mit etwas weichem Wasser besprüht, dem dankt es das seltsame, schöne, scheue Pflänzchen.

Leiser Tipp: Nicht berühren. Wenn es dennoch mal vorkommt, keine Panik. Auch wenn sich eine Mimose nach Berührung schamhaft versenkt, sie kommt meist zurück. Allerdings bedeutet die Bewegung für die Pflanze puren Stress und eine echte Kraftanstrengung. Deshalb sollte man das zarte Pflänzchen lieber in Ruhe gedeihen lassen.

Themen Gartenpflanzen Zimmerpflanzen
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