23. November 2024, 6:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mönchsbart ist ein knackig-salziges Küstengemüse aus dem Mittelmeerraum. Wir geben Ihnen ein paar Tipps, wie Sie dieses ungewöhnliche Kraut im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse selbst anbauen können: Alles über Aussaat, Pflege und Ernte.
Bella Italia lässt grüßen! Mönchsbart (Salsola soda), auch als Agretti, Kapuzinerbart, Barba di frati oder Salzkraut bekannt, ist in der italienischen Küche als Gemüse sehr beliebt. Das Kraut wächst wild an den Küsten des Mittelmeeres und erinnert optisch an kräftigen Schnittlauch. Hierzulande gewinnt es zunehmend an Beliebtheit und wird im Frühjahr meist bundweise auf Wochenmärkten, im Bioladen oder auch im Feinkosthandel angeboten. Statt das Kraut zu kaufen, kann man es auch selbst anbauen – sowohl im Kübel als auch im Beet.
Mönchsbart
Boden
durchlässig, locker, sandig-lehmig, gleichmäßig feucht
Pflanzzeit
Mai bis Juli
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
regelmäßig
Blütezeit
Juli bis September
Giftig
nein
Düngen
alle zwei Wochen mit Flüssigdünger
–
Aussehen und Wuchs
Der Mönchsbart ist eine einjährige Küstenpflanze. Er bildet dichte Büschel, die bis zu 40 Zentimeter hoch werden können. Die Blätter sind fleischig und grün und erinnern an Schnittlauch oder Gras. Die feinen, verzweigten Triebe tragen von Juli bis September winzige, grünliche Blüten, die unscheinbar in den Blattachseln sitzen.
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Mönchsbart säen und pflanzen
In Italien wird der Mönchbart meist im Winterhalbjahr angebaut, in Deutschland erfolgt der Anbau besser im Frühjahr. Von Februar bis April kann Agretti im Haus vorgezogen werden. Die Keimtemperatur liegt bei 15 bis 20 Grad. Wer lieber direkt säen möchte, kann das von Mai bis Juli tun. Die Samen sollten nur sehr spärlich mit Erde bedeckt werden. Der ideale Pflanzabstand innerhalb einer Reihe beträgt 20 Zentimeter, der Abstand zwischen den Reihen sollte ebenfalls 20 Zentimeter betragen.
Achtung: Die Keimfähigkeit von Mönchsbart beträgt nur ein bis eineinhalb Jahre. Verwenden Sie also immer nur frisches Saatgut.
Standort und Boden
Das Salzkraut benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte gut durchlässig, locker, sandig-lehmig, gleichmäßig feucht und gerne auch salzhaltig sein. Mönchsbart eignet sich gut für den Anbau im Kübel.
Sorten
Der Mönchsbart ist nur in der Wildform erhältlich. Sorten gibt es nicht.
Mönchsbart pflegen
Das Kraut ist unkompliziert in der Pflege. Was Sie machen können, um es zum Gedeihen zu bringen, erfahren Sie im Folgenden:
Bewässerung
Das Salzkraut benötigt einen gleichmäßig feuchten Boden und sollte daher regelmäßig gegossen werden. Wenn gelegentlich ein wenig Salz ins Gießwasser gegeben wird, bekommt das Kraut seinen eigentlich typischen salzigen Geschmack.
Düngung
Wird der Mönchsbart alle 14 Tage mit ein wenig flüssigem Gemüsedünger unterstützt, wirkt sich das günstig auf sein Wachstum aus.
Schnitt
Geschnitten wird der Mönchbart nur zur Ernte.
Vermehrung
Mönchsbart wird über Aussaat vermehrt. Wie das funktioniert, lesen Sie weiter oben im Absatz „Mönchsbart säen und pflanzen“.
Überwinterung
Der Mönchsbart überwintert nicht. Er ist einjährig und stirbt im Herbst ab.
Giftigkeit
Salsola soda gilt als ungiftig.
Alternativen
Eine tolle Alternative zum Mönchsbart ist der Queller. Er ist ebenfalls eine salzverträgliche Küstenpflanze und avanciert seit einigen Jahren zum Trendgemüse. Mit dem Mönchsbart und einigen anderen Pflanzen teilt er sich den Namen Salzkraut.
Ernte und Lagerung
Mönchsbart wird je nach Aussaatzeitpunkt von Mai bis Oktober geerntet. Die erste Ernte kann bereits nach gut 60 Tagen erfolgen. Schneidet man die Triebe etwa fünf Zentimeter über dem Boden ab, kann die Pflanze wieder neu austreiben. Je jünger die Triebe bei der Ernte sind, desto knackiger und frischer schmecken sie. Im Gemüsefach des Kühlschranks hält sich das Kraut einige Tage bis maximal eine Woche. Wer es länger haltbar machen möchte, kann es zur Konservierung mit Gewürzen in Weinessig einlegen.
Verwendung in der Küche
Der Geschmack vom Mönchsbart hängt stark von der Zubereitung ab und bewegt sich zwischen leicht bitter, säuerlich-salzig und mild. Die salzige Note bekommt das Kraut im eigenen Anbau nur dann, wenn man dem Gießwasser gelegentlich ein wenig Salz hinzufügt.
Mönchsbart kann man roh in den Salat geben oder als Zutat für Pesto nutzen. Zudem kann man ihn auch kurz blanchieren oder anbraten zu Fischgerichten oder Meeresfrüchten servieren. Auch in Kombination mit Spaghetti macht sich Mönchsbart super.
Besser im Kübel
„Der Anbau von Mönchsbart im Kübel bietet einen klaren Vorteil: Gelegentlich verträgt die Pflanze etwas Salz im Gießwasser, während die meisten anderen Pflanzen darauf empfindlich reagieren. Im Kübelanbau bleibt das Salz im Boden des Kübels und vermischt sich nicht mit der Erde der umliegenden Pflanzen.“