21. April 2022, 19:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mönchspfeffer ist mit seinen violett leuchtenden Blütenrispen eine wahre Zierde im spätsommerlichen Garten. Aus den Blüten der bis zu zwei Meter hoch wachsenden Pflanze bilden sich schließlich Samenkörner, die an Pfeffer erinnern und ähnlich schmecken.
Vitex agnus-castus, wie der Mönchspfeffer botanisch heißt, wurde zu früheren Zeiten in vielen Klostergärten angebaut. Die Früchte standen im Ruf, die Libido zu zügeln, was so manchem Mönch gelegen kam. So schön die Geschichte ist, wissenschaftlich ist die Wirkung nicht bewiesen. Noch schöner ist jedoch die duftende Blütenpracht, die auch vielen Insekten eine wichtige Nahrungsquelle bietet.
Mönchspfeffer
Boden
nährstoffreich, durchlässig, sandig
Pflanzzeit
Frühjahr
Standort
sonnig, windgeschützt
Gießen
in großen Abständen, einmal ausgiebig
Blüte-/Erntezeit
Juli bis September-/September bis Oktober
Giftig
nein
Düngen
einmal jährlich mit organischem Dünger
ja
Mönchspfeffer im Garten anpflanzen
Mönchspfeffer gedeiht im Garten besonders gut an einem sonnigen und windgeschütztem Standort. Ideal ist eine durchlässige Erde, die ruhig etwas trockener sein kann. Zu viel Feuchtigkeit oder gar Staunässe bekommt der Pflanze nicht gut, Mönchspfeffer geht dann schnell ein. Im Gartenbeet sollte man für die ausladend wachsende Pflanze ausreichend Abstand zu Nachbarpflanzen einplanen. In milden Lagen kann Mönchspfeffer zwischen März und September gepflanzt werden. In kühleren Regionen sollte man im Frühjahr pflanzen. Als Nachbarpflanzen eignen sich zum Beispiel Lavendel, Salbei oder Sanddorn.
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Mönchspfeffer optimal pflegen
Die mehrjährige Pflanze ist recht anspruchslos und braucht wenig Aufmerksamkeit. Für eine reichhaltige Blüte sollte man jedoch auf folgendes achten:
Bewässern
Generell verträgt Mönchspfeffer viel Trockenheit. Es reicht in der Regel, ältere Pflanzen in größeren Abständen zu gießen. Einmal ausgiebig wässern ist dabei besser als zu oft in kleinen Mengen. Noch junge Pflanzen brauchen während des ersten Jahres im Beet etwa alle zwei Wochen eine Wassergabe.
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Düngung
Während des Austrieb im Frühjahr kann Mönchspfeffer mit pflanzlichem Dünger oder Kompost gedüngt werden. Später im Gartenjahr braucht die Pflanze nicht weiter mit Nährstoffen versorgt werden. Denn gibt man zu viel Dünger, schwächt das die Winterhärte.
Schnitt
Ein Schnitt sollte nur im Frühjahr erfolgen, wenn keine Spätfröste mehr drohen. Die Triebe kann man dann beherzt auf die Hälfte einkürzen. Das dankt Mönchspfeffer mit einem dichteren Wuchs und üppiger Blütenbildung.
Vermehren
Mönchspfeffer kann man über Aussaat vermehren. Die Samen sammelt man dazu ab Oktober von der Pflanze ab und lagert das Saatgut an einem kühlen und dunklen Ort. Im Frühjahr erfolgt dann die Anzucht.
Frostschutz
Mönchspfeffer ist nur bedingt winterhart. Vor allem im ersten Jahr muss die Pflanze gut vor Kälte geschützt werden. Als Frostschutz eignet sich eine Schicht Laub um die Wurzeln herum. In Regionen mit rauem Klima hilft in den Wintermonaten zudem ein Vlies. Mönchspfeffer im Topf muss noch vor den ersten Frösten ins Winterquartier gebracht werden.
Der richtige Zeitpunkt zum Ernten
Ab Mitte September oder Oktober können die Samen geerntet werden. Zerstoßen schmecken die Körner ähnlich wie „echter“ Pfeffer und finden als Gewürz Verwendung. In medizinischen Präparaten in der Frauenheilkunde wird Mönchspfeffer zudem zur Hormonregulierung eingesetzt.
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Krankheiten und Schädlinge
Der robuste Mönchspfeffer wird in der Regel von Schädlingen in Ruhe gelassen. Mitunter können Thripse oder Spinnmilben zum Problem werden. Wie man die ungebetenen Gäste loswird, verrät myHOMEBOOK in diesem Artikel.