19. August 2023, 5:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Monstera ist eine beliebte Zimmerpflanze – zu Recht. Denn sie ist nicht nur sehr attraktiv, sondern begrünt mit ihrem schnellen Wachstum jede noch so karge Wohnung in Rekordzeit. Darüber hinaus lässt sie sich leicht vermehren. myHOMEBOOK gibt Tipps, wie es am besten funktioniert.
Kletternder Wuchs, große, perforierte Blätter und ein sattes Grün, das direkt aus dem Regenwald zu kommen scheint: Die Monstera ist eine besonders attraktive Pflanze, die inzwischen wohl fast jeder einmal im Wohnzimmer stehen hatte. Wer eine (weitere) Monstera einziehen lassen oder Freunden mit einem Monstera-Baby eine Freude machen möchte, muss nicht unbedingt ein Exemplar im Gartencenter kaufen. Das Fensterblatt ist eine dankbare Zimmerpflanze zur Vermehrung.
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Monstera vermehren – 3 Methoden im Überblick
Es gibt im Grunde gleich drei bewährte Methoden, um das Fensterblatt zu vermehren und so aus einer gleich mehrere Pflanzen zu machen:
1. Vermehrung über Stecklinge
Diese Methode gehört zu den beliebtesten, da am einfachsten. Hierbei wird ein Trieb von der Mutterpflanze abgeschnitten, der in Wasser oder direkt in der Erde Wurzeln ausbilden kann. So geht’s:
- Zunächst einen gesunden Trieb auswählen, der idealerweise gerade neue Blätter ausbildet und somit gerade im Wachstum ist. Der Trieb sollte etwa zehn bis 15 Zentimeter lang sein und mindestens zwei Blätter tragen.
- Um den Trieb abzutrennen, sollte ein scharfes Messer oder eine scharfe saubere Schere verwendet werden. Nun direkt unter einem Blattknoten abtrennen. Dieser entwickelt im Wasser oder in Erde am schnellsten Wurzeln.
- Bewurzeln im Wasser: Den geschnittenen Trieb in ein Glas Wasser stellen, sodass der untere Blattknoten vollständig bedeckt ist. Das Glas an einen hellen Platz stellen, an dem der Steckling nur indirekte Sonne bekommt. Regelmäßig das Wasser wechseln. Schon nach wenigen Wochen sollten sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, sodass der Steckling in einen Topf gepflanzt werden kann.
- Bewurzeln in Erde: Alternativ kann der Trieb direkt in feuchte Blumenerde gesetzt werden. Auch hier sollte sichergestellt sein, dass der Blattknoten in die Erde eingebettet ist. So wird die Wurzelbildung unterstützt. Die Erde sollte stets leicht feucht sein. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit kann mithilfe einer einfachen, transparenten Plastiktüte erreicht werden, die über die gesamte Pflanze und den oberen Topfbereich gestülpt wird. Nach wenigen Wochen ist der Steckling angewurzelt und die Mini-Monstera beginnt zu wachsen.
2. Vermehrung über Luftschichtung
Die Luftschichtung ist eine etwas fortgeschrittenere Methode, die jedoch sehr effektiv ist, um eine neue Monstera-Pflanze zu erhalten, ohne anfangs die Mutterpflanze zu beschädigen:
- Zuerst einen gesunden und flexiblen Zweig der Monstera auswählen, der zur Vermehrung verwendet werden soll.
- Nun vorsichtig die Rinde des Zweigs an der Stelle einritzen, an der dieser Wurzeln entwickeln soll. Jetzt feuchtes Moos um die geritzte Stelle wickeln und mit Frischhaltefolie umwickeln. Das Moos mit einer Sprühflasche regelmäßig mit Wasser benetzen, damit die sich entwickelnden Wurzeln immer ausreichend Feuchtigkeit haben.
- Beim Befeuchten regelmäßig prüfen, ob sich bereits Wurzeln gebildet haben. Dies kann einige Wochen oder gar Monate dauernd.
- Haben sich einige kräftige Wurzeln entwickelt, kann man den Zweig unterhalb der Luftschicht vorsichtig abtrennen und in einen Topf mit Erde pflanzen.
3. Monstera über Teilung vermehren
Diese Methode zur Vermehrung von Monstera-Pflanzen ist besonders effektiv, wenn die Pflanze bereits sehr groß ist und viele Stängel ausgebildet hat:
- Vorsichtig die ganze Pflanze aus dem Topf nehmen und abgestorbene Wurzeln und Pflanzenteile entfernen.
- Anschließend den Wurzelballen mit den Fingern vorsichtig auftrennen. Hierbei sollte pro Teil immer ein Stängel mit seinen Wurzeln verbleiben, damit jede neue Pflanze neu anwachsen kann.
- Die neuen Monsteras nun alle jeweils in einen neuen Blumentopf mit Erde pflanzen und reichlich bewässern. Schon nach wenigen Wochen sollten die vermehrten Fensterblätter gut angewachsen sein.
Was Anfänger bei der Monstera-Pflege beachten sollten
„Die Monstera steht als echte Trendpflanze mittlerweile sogar in vielen Supermärkten als Angebot neben Schnittblumen und Balkonpflanzen. Das erweckt den Eindruck, dass das Fensterblatt auch für Anfänger eine geeignete Zimmerpflanze ist. Meist kommt dann allerdings nach ein paar Wochen die Erkenntnis, dass der Platz in der prallen Sonne oder zu wenig Gießwasser doch zu wenig der Pflege waren. Wer einen hellen, aber nur indirekt mit Sonne beschienenen Platz in der Wohnung hat, auf dem sich die Monstera entsprechend ihres Namens auch in alle Richtungen ausbreiten kann, bringt die Tropenpflanze wahrscheinlich gut durch. Sie hat allerdings auch einen hohen Wasserbedarf, verträgt gleichzeitig aber keine Staunässe. Schließlich ist sie auch anfällig für Thripse und Trauermücken. Mit ein wenig Geschick und Erfahrung kann aber auch aus einer eher kümmerlichen Supermarktpflanze eine prächtige Monstera werden.“– Marike Stucke, Biologin und myHOMEBOOK-Autorin