8. Februar 2021, 14:08 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Nährstoffmangel macht Zimmerpflanzen schnell zu schaffen. Wer auf die richtigen Zeichen achtet, kann ihn schnell erkennen und mit den richtigen Mitteln und Methoden beheben.
Damit Pflanzen gut und gesund gedeihen, müssen Bodenqualität und pH-Wert stimmen. Auch eine regelmäßige Nährstoffzugabe ist wichtig. Für Pflanzen im Garten wie für Zimmerpflanzen bedeutet ein Nährstoffmangel puren Stress. Geschwächte Pflanzen sind dann anfälliger für andere Pflanzenkrankheiten.
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Wie erkennt man einen Nährstoffmangel an Zimmerpflanzen?
Die Hauptnährstoffe für viele Gewächse sind Stickstoff, Phosphor, Magnesium, Kalium und Eisen. Ein Mangel der Stoffe zeigt sich oftmals direkt an den Blättern. Es treten Verfärbungen auf, der Wuchs ist beeinträchtigt und die Blattbeschaffenheit verändert sich. Doch welche Symptome sind für welchen Nährstoffmangel typisch?
Stickstoff
Für ein gesundes Pflanzenwachstum ist eine ausreichende Menge an Stickstoff unerlässlich. Bei einer Unterversorgung mit dem Nährstoff bleiben Blätter und andere Pflanzenteile eher klein im Wuchs und es bilden sich fahle Stellen. Ältere Blätter vergilben zunehmend vom Rand her, verformen sich und fallen schließlich ab. Anders als üblich bilden sich bei betroffenen Pflanzen zuerst die Blütenknospen aus, erst danach folgen die Blätterknospen.
Phosphor
Auch bei einem Phosphormangel fallen irgendwann die Blätter ab. Allerdings vergilben sie vorher nicht, sondern verfärben sich von Dunkelgrün bis hin zu einer ungesund wirkenden Tönung zwischen Violett, Braun und Schwarz. Die Blätter wirken zudem wie erstarrt. Betroffene Zimmerpflanzen zeigen nur einen mickrigen Wuchs und entwickeln kaum oder zu kleine Blüten.
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Magnesium
Ein sicheres Anzeichen für einen Nährstoffmangel an Magnesium ist die typische Blattverfärbung bei Zimmerpflanzen. Von der Blattmitte hin zum Rand zeigt sich eine Vergilbung. Allerdings bleiben die Blattadern weiterhin grün.
Kalium
Ein weiterer wichtiger Nährstoff Pflanzen ist Kalium. Herrscht ein Kaliummangel vor, verfärben sich die Blätter vom Rand hin nach innen gelb bis braun. Trotz regelmäßigen Gießens vertrocknen die Blätter und hängen schlapp herunter.
Eisen
Verfärben sich junge Blätter schnell gelb, während die Blattnerven weiterhin grün bleiben, kann zu viel Kalk im Wasser oder ein zu hoher pH-Wert in Erde und Substrat einen Mangan- oder Eisenmangel verursachen. Petunien und Hibiskus reagieren besonders empfindlich bei zu wenig Eisen.
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Kann man den pH-Wert bei Zimmerpflanzen ermitteln?
Ja. Im Handel sind Messgeräte erhältlich, die den pH-Wert von Gießwasser und Erde oder Substrat von Zimmerpflanzen bestimmen. Wann sich eine professionelle Bodenanalyse für den Garten lohnt, verrät myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Das Gegenteil von Nährstoffmangel ist auch problematisch für Zimmerpflanzen
Doch nicht nur ein Mangel, auch ein Überschuss an Nährstoffen kann bei Zimmerpflanzen Krankheiten verursachen. Werden die Blätter an den Spitzen braun, kann ein Überschuss an Mineralsalzen die Ursache sein. Das Symptom tritt auch auf, wenn die Raumluft zu trocken ist. Verfärben sich Blätter komplett braun, ist meist zu viel Gießwasser die Ursache. Durch Staunässe bildet sich zudem schnell Wurzelfäule.
Braune Blattränder wiederum deuten auf eine zu hohe Konzentration an Kalk in der Pflanzenerde hin. Generell kann auch eine Überdüngung vorliegen. Hier sollte umgehend die Erde ausgewechselt werden. Das gilt auch, wenn sich die Beschaffenheit der Blätter ändert und sie auffällig weich werden.
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Wie beugt man einem Nährstoffmangel vor?
Eine lockere Bodenbeschaffenheit erleichtert es Pflanzen allgemein, Nährstoffe aufzunehmen. Einige Zimmerpflanzen wie Azaleen, Bromelien, Orchideen sowie Kakteen brauchen zudem speziell auf sie abgestimmte Substrate.
Für viele Zimmerpflanzen wird es zum Problem, wenn sie regelmäßig mit Leitungswasser gegossen werden. Auch dann drohen schnell Mangelerscheinungen. Wie man das verhindert, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
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Der richtige Dünger für gesunde Zimmerpflanzen
Um ausgewogen mit Nährstoffen versorgt zu sein, ist bei Zimmerpflanzen eine regelmäßige Düngerzugabe wichtig. Ein normaler Zimmerpflanzendünger reicht oftmals aus. Flüssigdünger kann speziell auf die Bedürfnisse der Pflanze abgestimmt und wohl dosiert werden. Die Nährstoffe werden in der Regel schnell aufgenommen. Einige Pflanzen wie Orchideen und Sukkulenten können jedoch schnell überdüngt werden.
Aus Küchenabfällen lässt sich ein flüssiger Powerdünger auch selbst herstellen. Im Handel sind zudem Düngestäbchen erhältlich. Die werden in die Pflanzenerde gesteckt und geben dann die Nährstoffe über mehrere Monate ab. Allerdings muss hierbei die Feuchtigkeit der Erde stimmen. Wird dabei zu viel gegossen, drohen Staunässe, Wurzelfäule und Pilzerkrankungen wie Grauschimmel.
Eine weitere Nährstoffzugabe erlangt man mit sogenannten NPK-Dünger. Die Zusammensetzung der einzelnen Nährstoffe ist auf der Verpackung aufgeschlüsselt. Das sieht dann in etwa so aus: N-P-K 4-3-5 und meint: Stickstoff (N) 4 Prozent, Phosphor (P) 3 Prozent und Kalium (K) 5 Prozent. Für den Preisvergleich kann das wichtig sein, denn ein Dünger mit einer höheren Konzentration an Nährstoffen muss nicht so häufig ausgebracht werden. Aber vor allem lassen sich so gezielt die benötigten Nährstoffe schnell verteilen.