21. April 2024, 6:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Neuseeländer Spinat ist eine wunderbare Alternative zu unserem herkömmlichen Spinat. Seine dickfleischigen, knackigen Blätter können von Juli bis zum ersten Frost geerntet werden. Pflanz- und Pflegetipps für das ertragreiche und unkomplizierte Gemüse.
Eins hat der Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides) unserem herkömmlichen Spinat voraus: Er ist ein Sommerkind. Denn während herkömmlicher Spinat vorwiegend für den Anbau im Frühjahr und im Herbst geeignet ist, geht der Neuseeländer Spinat im Sommer in die Vollen. Bis zum ersten Frost liefert das extra ertragreiche Gemüse eine Ernte nach der anderen. Verwandt sind die beiden Spinate nicht. Der Neuseeländer Spinat gehört zur Familie der Mittagsblumengewächse und kommt natürlich an den Küsten Neuseelands und Australiens vor. Im 18. Jahrhundert gelangte er nach Europa.
Neuseeländer Spinat säen und pflanzen
Das Gemüse kann vorgezogen oder direkt gesät werden. Die Anzucht im Haus erfolgt ab März. Neuseeländer Spinat ist eine gemütliche Pflanze, die sich sowohl für die Keimung als auch in den ersten Wochen danach viel Zeit lässt. Bei einer idealen Keimtemperatur von 20 Grad dauert es zwei bis vier Wochen, bis die Samen auflaufen. Manchmal sogar noch länger. Wird das Saatgut vor der Aussaat 24 Stunden eingeweicht, keimt es besser. Die Direktsaat ins Freiland kann ab Mitte Mai erfolgen, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Zu diesem Zeitpunkt können auch die vorgezogenen Jungpflanzen ausgepflanzt werden.
Im Beet sollte der Abstand zwischen den Reihen etwa 80 Zentimeter betragen, innerhalb der Reihen mindestens 50 Zentimeter. Werden die Jungpflanzen in gut gelockerten und mit Kompost angereicherten Boden gesetzt, haben sie beste Startbedingungen.
Neuseeländer Spinat
Boden
nährstoffreich
Pflanzzeit
ab Mai
Standort
sonnig
Gießen
regelmäßig, Boden sollte stets feucht sein
Erntezeit
Juli bis zum ersten Frost
Giftig
nein
Düngen
Sporadisch Kompost unter Erde mischen
nein, weil einjährig
Aussehen und Wuchs
Hierzulande wird der Neuseeländer Spinat einjährig kultiviert, ist in seiner Heimat jedoch mehrjährig. Die Pflanze bildet bis zu einem Meter lange, am Boden kriechende Triebe, die sich reich verzweigen. Die Blätter sind dreieckig und dickfleischig und die Blüten, die zwischen August und Oktober erscheinen, sind weiß-gelb und unscheinbar.
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Standort und Boden
Neuseeländer Spinat bevorzugt einen warmen, sonnig gelegenen Standort. Der Boden sollte nährstoffreich und relativ feucht sein.
Neuseeländer Spinat eignet sich gut als Unterpflanzung für Tomaten. Er kann aber auch als Unterpflanzung für größere Kübelgewächse dienen oder in hängenden Töpfen wachsen.
Eine Besonderheit: Durch seine Salzverträglichkeit kann man ihn mit anderen Küstenkräutern in einem Meereskräuterbeet kombinieren.
Sorten
Bislang sind vom Neuseeländer Spinat keine Sorten erhältlich.
Neuseeländer Spinat pflegen
Neuseeländer Spinat ist fast ein Selbstgänger im Beet. Wenn Sie folgende kleine Pflegetipps beachten, steht einer stattlichen Ernte nichts im Weg:
Bewässerung
Der Neuseeländer Spinat hat es gerne feucht. Er kommt zwar auch gut mit Trockenheit klar, ist aber ertragreicher, wenn er ausreichend mit Wasser versorgt wird.
Düngung
Wurde das Beet vor der Pflanzung oder vor der Direktsaat mit einer guten Portion Kompost versorgt, ist weiterer Dünger nicht unbedingt nötig. Wer mag, kann aber hin und wieder etwas Kompost nachreichen.
Schnitt
Um die Verzweigung der Pflanzen zu fördern, kann man schon bei den Jungpflanzen die Triebspitzen abschneiden. Auch später führt das Kappen der Triebe zur Bildung neuer Verzweigungen in den Blattachsen.
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Vermehrung
Neuseeländer Spinat lässt sich durch Aussaat vermehren. Mit etwas Glück sät er sich selbst wieder aus. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann im Herbst die Samen der Pflanze einsammeln und im folgenden Jahr wieder aussäen. Die Samen kann man ernten, wenn sie braun werden und sich leicht von der Pflanze lösen. Kühl, trocken und dunkel gelagert, bleiben sie bis zu fünf Jahre keimfähig.
Überwinterung
Hierzulande baut man den Neuseeländer Spinat einjährig an. In seiner Heimat jedoch wächst er ausdauernd. Würde man ihn in unseren Breiten über den Winter bringen wollen, müsste das frostfrei geschehen. Da die Anzucht aus Samen aber kein Problem darstellt, lohnt sich der Aufwand nicht.
Giftigkeit
Der Neuseeländer Spinat ist nicht giftig, enthält aber, genau wie der herkömmliche Spinat auch, sowohl Oxalsäure als auch Nitrat.
Alternativen
Ein ebenfalls hierzulande einjährig kultiviertes Gemüse, das in seiner Heimat mehrjährig wächst, ist der Malabarspinat. Diese attraktive Pflanze wächst kletternd und erinnert geschmacklich ein wenig an junge Maiskolben und Spinat.
Krankheiten und Schädlinge
Der Neuseeländer Spinat ist sehr widerstandsfähig und hat weder mit Krankheiten noch mit Schädlingen zu kämpfen.
Ernte und Lagerung
Von Anfang Juli bis zum ersten Frost können Triebenden und Blätter laufend geerntet werden. Verpackt in eine Plastiktüte oder ein feuchtes Tuch halten sie sich einige Tage im Kühlschrank. Um sie länger haltbar zu machen, kann man die Blätter kurz blanchieren und dann einfrieren.
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Verwendung in der Küche
Die dickfleischigen Blätter, die am besten immer jung geerntet werden, sind geschmacklich etwas kräftiger als normaler Spinat. Wegen ihrer Saftigkeit und ihrer Knackigkeit eignen sie sich gut für Salate, können aber auch in Green Smoothies verwertet oder wie Spinat gedämpft, gedünstet oder in Pfannengerichten zubereitet werden.
Persönlicher Tipp
Die Samen vor der Aussaat einzuweichen, ist nicht nur beim Neuseeländer Spinat, sondern auch bei anderen großen Samen empfehlenswert. Die Samenkörner saugen sich dabei mit Wasser voll und keimen schneller. Bei kleinen Samen hingegen ist dieses Vorgehen nicht nur überflüssig, sondern erschwert zudem die Aussaat.