18. Dezember 2024, 14:55 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der beliebteste Weihnachtsbaum der Deutschen ist laut Statista die Nordmanntanne. Auf dem zweiten Platz finden wir die Blaufichte. Beide sind schön anzusehen und erfüllen in der heimischen Wohnstube zu Weihnachten ihren Zweck. Doch was sind eigentlich die Unterschiede?
Grün, anmutig und stachelig – oder vielleicht auch nicht? Manche Bäume piksen, andere wiederum duften. Doch wie ist das eigentlich bei den beiden liebsten Weihnachtsbäumen der Deutschen? myHOMEBOOK erklärt die Unterschiede zwischen Nordmanntanne und Blaufichte.
Nordmanntanne (Abies nordmanniana)
Herkunft der Nordmanntanne
Die Nordmanntanne stammt im Ursprung aus dem Kaukasus. Aber der Weihnachtsbaum, der in diesem Jahr im Wohnzimmer steht, kommt wahrscheinlich aus Dänemark. Laut Naturschutzbund gilt das kleine Land als größter Weihnachtsbaumexporteur Europas.
Aussehen und Wuchs der Nordmanntanne
„Die Nadeln der Nordmanntanne sind flach, glänzend und dunkelgrün. Sie sind weich und stechen nicht“, erklärt Sebastian Mühlemann von der Bauer Baumschulen AG. Für viele ist die Nordmanntanne der perfekte Weihnachtsbaum. Sie wächst symmetrisch und gleichmäßig „mit einer breiten, kegelförmigen Krone“, erklärt Mühlemann.
Nadelfestigkeit und Duft
Die Tannen haben einen frischen, leicht zitronigen Duft, der in Wohnräumen gut zur Geltung kommt, erläutert der Profi. Die Nadelfestigkeit beschreibt der Experte als „exzellent“. „Auch bei längerer Trockenheit fallen die Nadeln nicht so schnell ab, was die Nordmanntanne im Unterschied zur Blaufichte besonders pflegeleicht macht.“
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Lässt sich die Nordmanntanne nach Weihnachten einpflanzen?
Wer sich für eine Tanne im Topf entschieden hat, kann die Nordmanntanne hinterher unter Umständen auch in den Garten pflanzen, verrät Mühlemann: „Diese Tannenart ist in der Pflege vergleichsweise unempfindlich und kommt mit verschiedenen Bodenverhältnissen zurecht. Sie ist jedoch empfindlicher gegenüber zu viel Sonne und trockenen, heißen Bedingungen.“ Der Standort sollte also passend gewählt werden.
Blaufichte (Picea pungens)
Herkunft der Blaufichte
Die Blaufichte stammt aus Nordamerika und ist „vor allem in den Rocky Mountains und im Westen der USA“ beheimatet, fügt der Experte hinzu. Besonders wegen ihres blauen Farbtons werde sie dort geschätzt.
Aussehen und Wuchs der Blaufichte
„Die Nadeln der Fichte sind starr, stechen deutlich und sind silbrig bis bläulich gefärbt, was ihr den charakteristischen ‚blauen‘ Look verleiht“, verrät Mühlemann. Die Blaufichte hat im Unterschied zur Nordmanntanne eine schmalere „eher spitzere“ Krone und wächst zylindrischer.
Nadelfestigkeit und Duft
Im Vergleich zur Nordmanntanne ist die Fichte weniger nadelfest, erklärt der Experte. „Die Nadeln können bei zu wenig Wasser schneller abfallen. Sie ist daher etwas pflegeintensiver.“ Den Duft hingegen beschreibt er als „besonders aromatisch“. Er sei intensiver und harziger.
Lässt sich die Blaufichte nach Weihnachten einpflanzen?
„Die Blaufichte bevorzugt eher trockene, kalkhaltige Böden und ist relativ widerstandsfähig gegen klimatische Bedingungen. Aufgrund ihrer Herkunft aus den Höhenlagen der Rocky Mountains ist sie an kalte Winter angepasst“, erklärt Mühlemann. Durch ihre charakteristische silbrige Färbung und den Umstand, dass es auch kleinere Züchtungen gibt, ist die Blaufichte beliebt als Baum für den Garten.
Vor- und Nachteile von Nordmanntanne und Blaufichte
Nordmanntanne | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Lange Haltbarkeit | Viele haben ihn, da beliebt als Weihnachtsbaum | |
Nadelt wenig bis gar nicht | Weniger intensiver Duft | |
Preis ist angemessen | ||
Gleichmäßiger, fülliger Wuchs | ||
Weiche Nadeln | ||
Viele Anbieter |
Blaufichte | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Intensiver, harziger Duft | Nadelt schnell | |
Silbrige Färbung | Etwas hochpreisig | |
Gleichmäßiger, aber schmaler Wuchs | Weniger Anbieter | |
Stechende Nadeln |
Mein Fazit
„Welcher Baum besser als der andere ist, kann nicht festgelegt werden, da jeder andere Ansprüche an den Weihnachtsbaum hat. Ich sehe persönlich Vorteile in beiden Bäumen, allerdings überwiegen die Vorteile bei der Nordmanntanne. Sie ist im Unterschied zur Blaufichte preislich, je nach Größe, erschwinglich und hat eine lange Haltbarkeit. Die Blaufichte besticht allerdings durch ihr auffälliges Blau und damit ihr exotisches Erscheinungsbild in der heimischen Wohnstube.“
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Sind Blaufichte und Blautanne dasselbe?
Ganz klar, ja – allerdings unter falschem Namen. Die Blaufichte hat sich umgangssprachlich als Blautanne etabliert. Bei der beliebten Blautanne handelt es sich laut dem NABU allerdings gar nicht um eine Tanne. „Botanisch betrachtet gehört die Blau- oder Stech-Fichte zur Gattung der Fichten (Picea)“, heißt es.