17. August 2022, 15:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Obstbäume sind ein wahres Gartenglück! Im Frühjahr locken die duftenden Blüten Bienen, Schmetterlinge und viele andere Bestäuber an. Bei guter Pflege danken es die Gehölze im Sommer oder Herbst mit vitaminreichen Früchten. So pflanzen und pflegen Sie die beliebtesten Obstgehölze im eigenen Garten.
Sei er noch so klein – in keinem Garten dürfen Obstbäume fehlen. myHOMEBOOK gibt einen Überblick über die beliebtesten Obstgehölze, die hierzulande gut gedeihen und erklärt, wie man sie anpflanzt und pflegt.
Inhaltsverzeichnis
1. Äpfel – die beliebten Obstbäume richtig pflanzen
Für einen kleineren Garten eignen sich Spindelbüsche. Wer mehr Platz hat, kann einen Buschbaum oder ein Gehölz mit Hochstamm pflanzen. Die Auswahl an Apfelsorten ist riesig, je nach Sorte reicht die Erntezeit zwischen Juli und Oktober. Äpfel können gut eingelagert werden. Eine kleine Auswahl beliebter Sorten:
- Golden Delicious: süß-würziges Aroma – gut für milde Weinbauregionen
- Cox Orange: süß-säuerliches Aroma, Vitamin-C-Bombe
- Gravensteiner: würzig, saftiges Fruchtfleisch
- Schöner aus Nordhausen: würzig, spritzig, gelbes Fruchtfleisch – die alte Apfelsorte kommt gut mit rauen Lagen zurecht
Dazu passend: 6 außergewöhnliche Apfelsorten, die für Abwechslung im Garten sorgen
Pflanz- und Pflegetipps
Viele veredelte Gartensorten gedeihen besonders gut in humusreichen und auch etwas lehmigen Böden. Die Erde sollte stets leicht feucht gehalten werden. Apfelbäume sind robust und trotzen vielen Krankheiten. Sie sollten dennoch eine Sorte wählen, die zu zum Klima in Ihrer Region passt.
Apfelbäume dürfen nicht alleine stehen! Die Fremdbestäuber brauchen Abwechslung, deshalb sollte eine andere Sorte ganz in der Nähe gepflanzt werden.
Achtung: Damit die Flachwurzler gut gedeihen und reichhaltige Ernte bieten, sollte die Baumscheibe stets gut gepflegt und niemals umgegraben werden! Verwöhnen Sie ihre Apfelbäumchen regelmäßig mit etwas reifem Kompost.
Tipp: Gegen gefürchtete Blutläuse eignet sich eine Pflanzung von Gundelrebe oder Kapuzinerkresse.
Dazu passend: Was tun bei Blattläusen am Apfelbaum?
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2. Birnbaum – die saftigen Früchte versüßen den Herbst
Saftig, süß, und aromatisch – so schmecken die meisten Birnensorten. Spindelgewächse eignen sich gut für kleine Hausgärten. Halb- oder Hochstämme zeichnen ein malerisches Bild in große Gärten.
Beliebte Birnensorten:
- Gute Luise: süß-saftig und sehr aromatisch– gedeiht gut in warmen Lagen
- Williams Christ: süß-schmelzendes Fruchtfleisch – braucht eine geschützte Lage
- Madame Verté: zimtartiges Aroma – die Wintersorte eignet sich für ein raues Klima
Pflanz- und Pflegetipps
Ein Birnbaum gedeiht gut an einem geschützten Standort und in nährstoffreicher, leichter Erde. Für die Bestäubung brauchen Birnen genauso wie Äpfel eine Partnerpflanze. Im Fachhandel oder in Baumschulen erfährt man, welche Sorten gut zusammen passen.
Passend dazu: Im Herbst bei Birnbäumen unbedingt Falllaub entfernen
3. Quitten – pelzige, aber schön duftende Früchte
Die beliebten Obstbäume werden oftmals als Buschgehölze gepflanzt. Es gibt jedoch auch Halbstämme. Unterschieden wird zwischen Birnenquitten (längliche Früchte) und Apfelquitten (runde Früchte). Quitten sind mit ihrer Blütenpracht und den schönen Früchten ein wahrer Hingucker im Garten. Übrigens: In die pelzigen Früchte zu beißen, ist keine gute Idee. Quitten sind nur gekocht genießbar. Aus den Früchten lässt sich zum Beispiel ein schmackhaftes Gelee zubereiten.
Tipp: Lassen Sie einige Früchte während der Wintermonate in Haus und Wohnung liegen! Quitten verströmen einen wohligen Geruch.
Beliebte Sorten sind:
- Bereczki: große, birnenförmige Früchte – frostempfindlich
- Champignon: saftige Früchte, reiche Ernte – anspruchslos
- Riesenquitte von Lescovac: Apfelquitte mit großen Früchten, frostunempfindlich
Pflanz- und Pflegetipps
Pflanzen Sie eine Quitte an einem sonnigen Standort im Garten und am besten in einem nicht zu dichten Boden. Quitten befruchten sich selbst und brauchen keine Partnerpflanze.
Dazu passend: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Quitten zu ernten?
4. Kirschen – Obstbäume mit zarter Blütenpracht
Die zartrosa leuchtenden Blüten im Frühjahr lassen die kalte und ungemütliche Jahreszeit vergessen. Das Steinobst je nach Sorte schmeckt süß oder sauer.
Süßkirschen werden in der Regel als Großbaum angeboten und tragen erst nach einigen Jahren Früchte. Diese Sorten bilden ausladende Kronen und eignen sich eher für Gärten mit viel Platz. Es gibt Süßkirschen mit weichem oder mit festem Fruchtfleisch.
Eine Auswahl an Süßkirschen:
- Große Prinzessin: gelb-rote Herz-Knorpelkirsche
- Hedelfinger: Knorpelkirsche mit braun-rotem Fruchtfleisch
Sauerkirschen wachsen hingegen meist als Buschbäume. Diese Sorten nehmen weniger Platz ein und eignen sich gut für kleinere Gärten. Besonders beliebt sind „Schattenmorellen“.
Beliebte Sauerkirschen:
- Schattenmorelle: dunkelrotes Fruchtfleisch, herbes Aroma – kommt gut mit schweren Böden zurecht
- Morellenfeuer: sehr saftiges Fleisch – gedeiht problemlos in jeder Gartenerde
Pflanz- und Pflegetipps
Süßkirschen brauchen zwar einen lehmigen, tiefgründigen Boden für eine reichhaltige Ernte. Bei zu nasser Erde drohen jedoch Pflanzenkrankheiten. Im Garten müssen zwei Bäume stehen, Süßkirschen befruchten sich nicht selbst.
Unkomplizierter gelingt der Anbau von Sauerkirschen. Die Obstbäume sind selbstfruchtend und können einzeln gepflanzt werden. Je sonniger der Standort, desto saftiger entwickeln sich die Früchte. Wichtig ist eine nicht zu nasse Erde.
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5. Pfirsiche – Obstbäume mit köstlichen Früchten
Pfirsiche werden traditionell in Weinbauregionen gepflanzt, also da, wo der Winter nicht zu hart zuschlägt. Im Handel werden die Obstbäume überwiegend als Buschbäumchen angeboten. Selten, aber umso eindrucksvoller, sind Halbstämme.
Für den Hausgarten eignen sich folgende Sorten:
- Madame Rogniat: uralte und bewährte Sorte, verspricht reiche Ernte
- Roter Ellerstädter: späte Blüte, daher weniger frostempfindlich
- Rekord aus Alfter: schönes Fruchtfleisch, sehr robust
Pflanz- und Pflegetipps
Diese Obstbäume brauchen einen sonnigen, geschützten Standort. Die Erde sollte humusreich sein, dann ist eine reichhaltige Pfirsichernte fast sicher. Pfirsiche sind wie auch Sauerkirschen ein einjähriges Gehölz und müssen jährlich zurückgeschnitten werden.