11. Oktober 2021, 17:34 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Mit Beginn des Herbstes beginnt auch die Zeit, in der man sich auf den kommenden Winter vorbereiten sollte. Jetzt heißt es Ernten und die Pflanzen auf möglichen Frost vorzubereiten. Doch auch gepflanzt werden kann jetzt.
Ist der Boden noch nicht gefroren, habt man im Herbst und sogar noch im Winter die Möglichkeit, Obstbäume zu pflanzen. Besonders wurzelnackte Gehölze bieten sich in dieser Zeit an. Meist bekommt man sie im Handel auch nur von Oktober bis März.
Wurzelnackte Bäume und Sträucher einpflanzen
Wurzelnackte Sträucher und Obstbäume sollte man nach dem Kauf in feuchte Erde einschlagen und möglichst zügig einpflanzen. Gehölze, die im Topf angeboten werden, kann man noch einige Wochen vor der Bepflanzung an einem geschützten Ort zwischenlagern. Achtung: Vergessen Sie nicht, diese regelmäßig zu gießen.
Gute Qualität der Obstbäume garantiert gleichmäßigen Wuchs
Beim Kauf sollte man gleich auf eine gute Qualität der Obstbäume achten. Dann wachsen sie schneller an und entwickeln einen gleichmäßigen Wuchs. Junge Obstbäume sollten einen geraden und kräftigen Stamm und eine glatte und leicht glänzende Rinde aufweisen. Ein Zeichen für gute Qualität sind zudem vier bis sechs Seitenäste, gleichmäßig um den Mitteltrieb verteilt.
Fünf bis sieben aufrecht gewachsene Triebe sollten an einem gesunden Beerenstrauch wachsen. Für eine ausgewogene Kronenbildung sollte das Stämmchen zudem drei bis fünf kräftige Leitäste tragen, die um den geraden Mitteltrieb wachsen.
Herbst ist Haupt-Pflanzzeit für Obstbäume
Ohne Probleme kann man vor allem frostunempfindliche Obstbäume wie Apfel, Birne, Pflaume, Zwetschge, Mirabelle und Kirsche im Herbst pflanzen, so das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft. In kälteren Hochlagen sollten Sie jedoch auch frostunempfindliches Gehölz erst im Frühjahr pflanzen.
Das gilt natürlich auch für alle Arten mit frostempfindlichem Holz: Aprikosen- und Pfirsichgehölze, aber auch Brombeeren und Weintrauben sollte man besser erst ab März oder April setzen. Generell sind Pflanzungen im Sommer schwierig. Denn da bekommen die jungen Pflanzen in den ersten Wochen nicht genug Wasser und können kaum Nährstoffe aus der Erde aufnehmen.
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Tiefe und Durchmesser des Pflanzlochs für Obstbäume
Das Pflanzloch für die Obstbäume muss rund 50 bis 60 Zentimeter tief sein und einen Durchmesser von einem Meter haben, erklären die Experten. Ist der Boden verdichtet, besser etwas mehr ausheben und später das Loch mit Komposterde auffüllen. Das hilft den neu wachsenden Wurzeln, sich zu auszubreiten.
Das Loch am besten nur so hoch befüllen, dass die Veredelungsstelle noch mindestens zehn Zentimeter über der Bodenoberfläche liegt. Diese Stelle erkennt man an einem verdickten Wulst am Stammende. Wenn man diese Stelle im Boden eingräbt, wachsen dort Wurzeln und die Kronenveredelung überwächst die Stammunterlage. Dadurch ist die Wirkung der Veredelung weg.
Neben den Obstbaum kann man einen stützenden Pfahl einschlagen. Er sollte bis zur Krone reichen, aber nicht weiter. Am besten steht er eine Hand breit vom Stamm entfernt, dabei sollte man ihn zur Hauptwindrichtung des Standortes ausrichten.
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Hecke vor dem ersten Frost pflanzen
Neben dem Pflanzen von Obstbäumen ist der Herbst auch ideal, um einen natürlichen Sichtschutz anzulegen. Ob Nadel- oder Laubhölzer: Die Palette an Pflanzen, die sich für eine schöne Hecke eignen, ist riesig. Hier erfahren Sie, welche Pflanzen sich für eine blickdichte Hecke eignen.
Tipp: Nicht nur blühende Obstbäume sind im Garten eine Pracht. Auch eine Hecke aus Vogelnährgehölz ist eine echte Augenweide und lockt nebenbei Vögel und die so schmerzlich vermissten Insekten in Ihren Garten.Die Sträucher entwickeln schön anzusehende Blüten und nährstoffreiche Früchte.
Diese Pflanzen locken Vögel und Insekten in Ihre Hecke
- Berberitze: duftet intensiv während der Blüte, ab August trägt der Strauch rote Beeren
- Felsenbirne: Blätter wechseln die Farbe – kupferrot, grün, gelb, orange
- Gemeiner Schneeball: wächst besonders dicht und verträgt auch Schatten
- Schlehe (Schwarzdorn): entwickelt sehr hübsche Blüten
- Hagebutte (Wiesenrose): wächst gut auf sandigen Böden, entwickelt duftende hellrosa Blüten und trägt bis in den Winter rote Hagebutten-Früchte
- Kornelkirsche: blüht früh, gute Bienennährpflanze
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Vor dem Heckepflanzen Abstand messen
Um sich späteren Ärger mit dem Nachbarn zu ersparen, sollte man sich zuerst erkundigen, wie viel Abstand man zum Nachbargrundstück einhalten muss. Soll die Hecke als Sichtschutz dienen, ist ein schnelles Wachstum wichtig. Dafür muss der Boden gut vorbereitet werden. Einen lehmigen Boden sollte man beispielsweise mit grobem Sand oder Urgesteinsmehl auflockern. Und je nachdem, ob die Hecke im Schatten oder an einem sonnigen Platz steht, sollte man die Pflanzen entsprechend auswählen.
Hinweis: Messen Sie den Bereich für Ihre Hecke ab und heben Sie über die gesamte Länge einen Graben aus. Die Erde können Sie auf einer Seite ablagern. Die Breite des Grabens sollte mindestens 50 Zentimeter betragen und so tief sein, dass die Wurzeln darin gut Platz haben.
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Kompost hilft der Hecke beim Wachstum
Die ausgehobene Erde kann man mit Kompost – oder falls vorhanden, mit Stallmist – anreichern. Idealerweise hebt man die angereicherte Erde noch einmal zurück in den Graben und lässt diese ein paar Wochen ruhen. So kann sich der Kompost zersetzen und die Erde ist für die Pflanzung gut gedüngt.
Die Pflanzen sollte man mit einem Abstand von 60 bis 100 Zentimetern einsetzen. Orientieren Sie sich bei der Pflanztiefe an der Länge der Wurzeln. Pflanzen im Topf – sogenannte Containerpflanzen – müssen vor dem Einpflanzen aus dem Behälter genommen werden. Gehölze mit Ballentuch können mitsamt dem Tuch eingepflanzt werden, wenn das Gewebe aus organischem Material besteht. Dieses verrottet innerhalb von drei bis sechs Monaten in der Erde.