6. September 2021, 14:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Maden im Obst? Dann beißt man lieber nicht mehr zu. Die Früchte sind meist auch mit Pilzen befallen. Doch wie bekämpft man die Schädlinge effektiv?
Äpfel, Birnen, Pflaumen oder Kirschen sind lecker, allerdings nicht mit Maden drin. Dann lässt man lieber die Finger davon. Nicht nur wegen des unappetitlichen Anblicks kleiner Raupen im Fruchtfleisch, das Fraßloch der Insekten ist zudem ein Einfallstor für Pilze. Ärgerliche Folge: Die Früchte sind ungenießbar und hängen als sogenannte „Fruchtmumien“ gruselig am Baum. Was Hobbygärtner dann schleunigst tun müssen, erklärt myHOMEBOOK hier. Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, gibt es einige Möglichkeiten, Obstbäume vor Maden zu schützen. Allerdings ist die Bekämpfung der Schädlinge mitunter schwierig.
Obst ohne Maden vom Apfel- und Pflaumenwickler
Ab Mitte Mai wird losgeflattert. Dann legen nachtaktive Falter ihre Eier auf vielerlei Obst ab. Der Apfelwickler bevorzugt neben Äpfeln auch Birnen. Ein Pflaumenwickler steuert Renekloden, Zwetschgen, Mirabellen und eben Pflaumen an. Das Perfide: Die Larven der Falter bohren sich in die Früchte und leben darin. Eine zweite Generation der Insekten schlüpft im Spätsommer und gibt den Früchten den Rest.
Was hilft gegen die Maden an Obstbäumen?
Die Bekämpfung von Maden am Obstbaum ist schwierig. Pheromonfallen helfen kaum gegen die widerspenstigen Schädlinge. Besser wirken folgende Methoden im Kampf gegen Pflaumen- und Apfelwickler:
Viren
Erfolg gegen Maden am Obstbaum verspricht der Einsatz von Granuloseviren. Das Pflanzenschutzmittel wird zum Beispiel im ökologischen Anbau verwendet. Der Haken: Um die volle Wirkung zu entfalten, muss das Mittel häufig gespritzt werden. Der Einsatz ist zudem recht teuer.
Wespen
Hilfe naht zudem durch den Einsatz von Trichogramma-Schlupfwespen. Diese bieten sowohl Apfel- wie auch Pflaumenwicklern die Stirn. Und das ziemlich effektiv: Die Eiparasiten legen ihre Eier in die der Wickler ab. Aus den Kuckuckseiern in Miniatur schlüpfen dann Schlupfwespen, die den Früchten nichts anhaben. Auch für Mensch und Tier sind die Nützlinge ungefährlich.
Im Handel bekommt man kleine Pappkarten, die Trichogramma-Schlupfwespen enthalten. Die Karten hängt man zwischen Juni und August in die Obstgehölze. Übrigens werden die Nematoden auch im Landbau eingesetzt, und zwar gegen den gefürchteten Maiszünsler. Dazu fliegen Drohnen über die betroffenen Felder und werfen die Nützlingslarven großflächig ab.
Nematoden
Wicklern an Apfel, Birne und Pflaume rückt man zudem recht effektiv mit Nematoden zu Leibe. Gegen den Apfelwickler hilft zum Beispiel „Steinernema feltiae“. Die fadenwürmigen Winzlinge werden als Pulver verkauft. Das muss man in Wasser lösen und die Flüssigkeit aufsprühen. Wickler überwintern in den Ritzen der Obstgehölze. Gegen Apfelwickler sprüht man die Nematoden ab Ende September auf die befallenen Äste und Baumstämme auf. Pflaumenwickler bekämpft man mit der Lösung ab Ende August oder Anfang September.
Pappe
Ein weiterer Trick gegen Apfel- und Pflaumenwickler: Wellpappe. Die wird um die Baumkrone gewickelt. Die Larven der Schädlinge nutzen die Pappe, um sich darin zu verpuppen. Regelmäßig, am besten wöchentlich, tauscht man die Pappe aus. Die mit den Larven befallene Pappe entsorgt man nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll. Besser noch: verbrennen oder in einen Eimer Wasser tauchen.
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Was hilft noch gegen die Maden am Obstbaum?
Klingt banal, ist aber hilfreich: Schütteln und Rütteln. Regelmäßig und ruhig auch mal etwas kräftiger am Obstbaum gerüttelt und schon fallen verdorbene und mit Maden durchsetzte Früchte auf den Boden. Die sammelt man auf und entsorgt sie am besten über den Hausmüll. Auf den Kompost darf das befallene Obst erst nach einem ausgiebigen Wasserbad.
Damit Schädlinge erst gar nicht ans Obst gelangen, kann man die Gehölze zudem mit Schutznetzen bedecken. Feinmaschige Insektenschutznetze helfen gegen den Apfelwickler. Noch feinere Netze halten Schädlinge von Steinobst fern. Auch für Spaliere gibt es im Handel Schutznetze.