12. Dezember 2023, 5:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Oleander (Nerium oleander) stammt ursprünglich aus Marokko und Südspanien und ist bei uns als Kübelpflanze auf Terrasse und Balkon beliebt. myHOMEBOOK erklärt, wie der kräftig blühende Strauch richtig umgetopft wird.
Ein Oleander, auch als Rosenlorbeer bekannt, gibt jeder Outdoor-Sitzecke mit seinen immergrünen Blättern und seiner prächtigen Blüte einen mediterranen Touch. Denn mittlerweile wächst das Hundsgiftgewächs im gesamten Mittelmeerraum und steht so für viele für die südeuropäische Lebensart. Damit der Oleander ausdauernd blüht, sind allerdings auch ein paar wenige Pflegemaßnahmen erforderlich. Grundsätzlich ist der Rosenlorbeer ein genügsames Gewächs, das sowohl Hitze als auch Trockenheit gut übersteht. Da die Pflanze aber vergleichsweise schnell wächst, ist regelmäßiges Umtopfen notwendig.
Oleander umtopfen – darum ist es notwendig
Ein ausgewachsener Oleander kann im Freiland bis zu vier Meter hoch werden. Da wundert es kaum, dass fast jeder Kübel irgendwann zu klein wird. Damit die Pflanze weiterhin neue Triebe und Blüten austreiben kann, brauchen auch die Wurzeln ausreichend Platz.
Außerdem verliert die Erde im Topf auch mit regelmäßigen Düngergaben nach und nach die für den Strauch wichtigen Mineralstoffe. Sie werden durch Wassergaben bzw. Regen ausgeschwemmt und die Pflanze entzieht diese auch dem Boden. Das Umtopfen dient also nicht nur der reinen Vergrößerung des Kübels, sondern unterstützt die Pflanze zudem durch den Austausch der Erde.
Der optimale Zeitpunkt, um den Oleander umzutopfen
Durch das schnelle Wachstum der Pflanze sollte ein Oleander einmal im Jahr einen neuen, etwa fünf Umfangszentimeter größeren Kübel erhalten. Dieser sollte eher breiter als hoch sein. Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen ist (wie bei vielen Pflanzen) der Frühling, noch bevor die Pflanze neu austreibt. Jetzt ist sie einfacher zu händeln und die Gefahr sinkt, dass frische Triebe beim Umtopfen abbrechen.
Überdies bekommt der Oleander durch die frische Erde im Kübel und den zusätzlichen Platz im Pflanzgefäß genau zum richtigen Zeitpunkt genug Nährstoffe, um das Wachstum voranzutreiben. Das Umtopfen während der Blütezeit sollte vermieden werden. Es könnte den Strauch so stark stressen, dass Blüten abgeworfen werden oder verkümmern.
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Oleander umtopfen – das gilt es vorab zu beachten
Je älter ein Oleander wird, desto unhandlicher wird er, da mit dem steigenden Alter natürlich auch die Krone des Strauchs immer umfangreicher wird. Hier kann es sinnvoll sein, die Krone vor dem Umtopfen mit einem dünnen Seil locker zusammenzubinden. Sie ist dann weniger ausladend. Zudem sind Tontöpfe bei sehr großen Pflanzen für eine Person allein irgendwann nicht mehr zu bewegen.
Nicht nur die Pflanze, sondern auch der ganze Wurzelballen haben dann ein entsprechendes Gewicht. Hier muss entweder immer zu zweit gearbeitet werden oder es wird ein Kübel aus Kunststoff ausgewählt. Diese gibt es mittlerweile auch mit Oberflächen, die denen von Kübeln aus Ton oder Stein nachempfunden sind, das Gesamtgewicht der Pflanze aber deutlich reduzieren.
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Oleander umtopfen – Schritt für Schritt
- Neues Pflanzgefäß und Substrat bereitstellen. Der Oleander verträgt gewöhnliche Blumenerde eher schlecht. Hier auf ein Substrat mit hohem Ton- und Lehmanteil setzen.
- Das Loch am Boden des neuen Topfes sollte mit Tonscherben bedeckt werden, um ein einfaches Ablaufen des Wassers zu ermöglichen. So wird Staunässe vermieden.
- Nun eine etwa 10 Zentimeter hohe Schicht Substrat in den Topf geben.
- Nach dem Zusammenbinden der Krone (nur bei großen Pflanzen) den Wurzelballen der Pflanze kräftig wässern. So lässt er sich leichter aus dem Topf ziehen.
- Abgestorbene Wurzelteile vorsichtig entfernen und den Wurzelballen etwas auflockern.
- Jetzt die Pflanze in den neuen Topf stellen und rundherum die Lücken mit Substrat füllen und immer wieder leicht festdrücken.
- Abschließend den Oleander angießen – fertig!
Wo ich meinen Oleander überwintere
„Der Oleander verträgt starke Frostperioden in unseren Breiten eher schlecht. Wer keinen Keller mit Tageslicht oder eine Gartenhütte hat, muss sich für die Überwinterung etwas überlegen. Ich wohne im 5. Stock und kann meinen Oleander nur mit viel Mühe von der Dachterrasse bis in den Keller tragen. Zumal dieser auch extrem dunkel ist. Deshalb stelle ich den Oleander in eine freie Ecke im Treppenhaus. Hier ist es kühler als in der Wohnung, aber weniger kalt als draußen und schön hell. Der ideale Standort. Allerdings müssen Mieter hier die Brandschutzmaßnamen ihrer jeweiligen Hausgemeinschaft beachten. Manche Vermieter erlauben aus Brandschutzgründen das Abstellen von Pflanzen im Treppenhaus nicht.“– Marike Stucke, myHOMEBOOK-Autorin